Jerusalem

Gerücht oder Einigung?

Isaac Herzog Foto: Flash 90

Die Jerusalemer Gerüchteküche brodelt. Nachdem es so gut wie sicher scheint, dass die Ermittlungen gegen Oppositionsführer Isaac Herzog eingestellt werden, wird nun auf den Fluren der Knesset über die Möglichkeit einer Einheitsregierung gerätselt. Angeblich seien bereits Posten und Positionen ausgehandelt.

Dass Regierungschef Benjamin Netanjahu schon lange darauf aus ist, Herzog ins Boot zu holen, um seiner fragilen Koalition mit nur 61 von 120 Sitzen eine breitere Basis zu verschaffen, ist nichts Neues.

Friedensgespräche Doch verschiedenen Berichten zufolge soll nun auch der Vorsitzende der »Zionistischen Union« selbst in Erwägung ziehen, der Regierung anzugehören. Im Gegenzug würde Herzog angeblich das Außenministerium – dessen Chefsessel noch immer unbesetzt ist – und die Leitung der Friedensgespräche mit den Palästinensern erhalten.

Zwar hat das Büro von Herzog die Meldungen dementiert und erklärt, es handle sich um ein vom Likud in die Welt gesetztes Gerücht. Doch angeblich habe laut Fernsehberichten eine »verlässliche Quelle im Likud« wissen lassen, dass es nicht einmal mehr formelle Verhandlungen geben müsse, weil ohnehin bereits alles in trockenen Tüchern sei.

Ministerposten Angeblich sollen bei dem Plan sieben oder acht Ministerposten auf die Zionistische Union entfallen, darunter auch einer für die ehemalige Justizministerin Zipi Livni. Die Union hatte sich vor den letzten Parlamentswahlen aus der Arbeitspartei und Livnis Partei »Hatnua« gebildet.

Doch die Opposition müsste bei dem Deal einige bittere Pillen schlucken. Zum einen dürfte sich an der grundlegenden Regierungslinie nichts ändern, zum anderen würde die rechtsnationale Partei »Jüdisches Haus« nicht aus der Koalition verbannt. Beides ist eigentlich inakzeptabel für die Mitte-Links-Parteien.

Und damit, so sind sich viele Politikexperten sicher, dürfte sich der angeblich bereits ausgetüftelte Plan sehr wahrscheinlich wieder in Luft auflösen.

Tierschutz

Hilfe für die Straßentiger

In Israel leben schätzungsweise eine Million streunende Katzen. Eine Studie der Hebräischen Universität zeigt, warum das Füttern der Vierbeiner auch Nachteile haben kann

von Sabine Brandes  16.11.2025

Geiseln

»Ich bin immer noch seine Verlobte«

Wenige Monate bevor Hadar Goldin 2014 von der Hamas ermordet und sein Leichnam in Gaza festgehalten wurde, hatte er sich verlobt. Wie geht es seiner damaligen Braut heute, da Goldin endlich nach Hause gekommen ist?

 16.11.2025

Jerusalem

Nach Streit: Zionistischer Weltkongress einigt sich

Zwei Wochen lang zogen sich die Verhandlungen in dem globalen jüdischen Gremium hin. Nun gibt es ein Abkommen, das der Mitte-links-Block als Sieg für sich wertet

von Joshua Schultheis  16.11.2025

Gaza

Hamas kontrolliert zunehmend wieder den Lebensmittelmarkt

Zu dem Versuch der Hamas, ihre Macht in Gaza wieder zu stärken, gehören auch Überwachung und Sondergebühren, so ein Agenturbericht

 16.11.2025

Israel

Haie vor Hadera

Warmes Abwasser aus einem Kraftwerk lockt im Winter die Fische an die Küste. Wissenschaftler fordern nun einen saisonalen Schutz, um gefährliche Begegnungen zwischen Mensch und Tier zu vermeiden

von Sabine Brandes  15.11.2025

Meinung

Israel: Keine Demokratie ohne Pressefreiheit

Den Armeesender abschalten? Warum auch jüdische Journalisten in der Diaspora gegen den Plan von Verteidigungsminister Katz protestieren sollten

von Ayala Goldmann  14.11.2025

Nahostkonflikt

Indonesien will 20.000 Soldaten für Gaza-Truppe bereitstellen

Der US-Plan für die Stabilisierung des Küstenstreifens sieht eine internationale Eingreiftruppe vor. Einige Staaten haben bereits Interesse bekundet

 14.11.2025

Geiseldeal

Hamas übergibt Leichnam von Meny Godard

Der 73-jährige Großvater wurde am 7. Oktober im Kibbuz Be’eri von Terroristen der Hamas ermordet und in den Gazastreifen entführt

 14.11.2025

Israel

Altkanzlerin Merkel besucht Orte der Massaker

Angela Merkel besuchte den Ort des Nova-Festivals und den Kibbuz Nahal Oz

 13.11.2025