Medizin

Geheimdienst gegen Krebs

Das Rambam-Krankenhaus in Haifa. Foto: Flash 90

Ein Schriftsteller hätte es kaum spannender erfinden können. Doch diese Geschichte ist kein Spionageroman, sondern Realität. Ein fünfjähriges verletztes Mädchen aus Syrien kam vor einigen Wochen mit seiner Mutter an der Grenze zu Israel an und bat die Israelis um medizinische Hilfe.

Das ist dieser Tage nicht ungewöhnlich, denn seit dem Ausbruch des Bürgerkriegs beim Nachbarn hat Israel Tausende von Syrern aus humanitären Gründen in verschiedenen Krankenhäusern des Landes behandelt. Doch als die Ärzte bei der Kleinen Krebs entdecken, begann der eigentliche Thriller.

Rambam-Hospital Die Wunden, die das Mädchen erlitten hatte, als es versehentlich in ein Feuergefecht kämpfender Milizen gelaufen war, wurden von den Ärzten des Kinderklinikums im Rambam-Hospital in Haifa behandelt und waren schon fast verheilt. Dann entdeckten die Mediziner, dass ihre junge Patientin an Krebs erkrankt ist. Und mit diser Erkrankung, erklärten die Ärzte, werde man das Kind nicht unbehandelt aus dem Krankenhaus entlassen.

Sofort machten sie sich daran, einen geeigneten Knochenmarkspender zu suchen. Sie fanden ihn in einem Verwandten – allerdings in einem Nachbarland, das ebenfalls als Feindstaat gilt. Der Beginn einer geheimen Mission der besonderen Art: Die Mediziner wandten sich an den Geheimdienst, und der willigte ein, den Verwandten zu kontaktieren. Nachdem die Person einwilligte, schmuggelten die Israelis sie aus dem Land, um das Leben der Fünfjährigen zu retten. Woher genau der Verwandte stammt, ist streng geheim.

Knochenmarkspende Wenige Tage später kam der Knochenmarkspender tatsächlich in Haifa an, bereit, sich der Operation zu unterziehen. Nach den medizinischen Eingriffen werden alle Beteiligten noch etwa einen Monat zur Genesung in Israel bleiben, erklärte ein Sprecher des Rambam-Krankenhauses. Das syrische Mädchen und seine Mutter werden anschließend eventuell als Flüchtlinge in ein Drittland reisen können.

Der Sprecher betonte, dass derzeit mehrere Menschen aus dem vom Bürgerkrieg geschundenen Land in Haifa behandelt werden. Darunter befindet sich ein Junge, der schwere Verbrennungen erlitten hat. Es ist Israels Politik, Verwundeten oder Kranken aus Syrien humanitäre Hilfe zu leisten.

Nahost

Es brodelt zwischen Israel und dem Libanon

Israelische Armee beschießt nach Bruch des Waffenstillstands durch die Hisbollah Terrorstellungen im Südlibanon und in Beirut

von Sabine Brandes  23.11.2025

Tel Aviv

»Bringt die letzten Drei zurück!«

Demonstranten fordern die Rückgabe der Geiseln aus Gaza – und eine unabhängige Untersuchungskommission

von Sabine Brandes  23.11.2025

Hamas

»Damit die Welt versteht, was wirklich geschehen ist«

Im vollständigen Interview spricht die Ex-Geisel Guy Gilboa-Dalal detailliert über den sexuellen Missbrauch in Gaza

von Sabine Brandes  23.11.2025

Tel Aviv

Rückkehr der Künstler

Seit der Waffenruhe öffnen neue Galerien und Werkstätten in Jaffa. Spaziergang durch einen Stadtteil, der wieder zu sich selbst findet

von Luisa Müller  23.11.2025

Gespräch

»Der Überlebenskampf dauert an«

Arye Sharuz Shalicar über sein neues Buch, Israels Krieg gegen den palästinensischen Terror und die verzerrte Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien

von Detlef David Kauschke  21.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  21.11.2025 Aktualisiert

Palästinensischer Terror

Auch Hamas-Geisel Guy Gilboa-Dalal wurde in Gaza sexuell missbraucht

Der Täter setzte ihm ein Messer an den Hals und sagte: »Wenn du jemandem davon erzählst, bringe ich dich um«

 21.11.2025

Tourismus

Totes Meer: »Enttäuschende Sehenswürdigkeit«

Warum bekommt ein so schöner Ort eine so miese Bewertung? Welche Touristenorte stehen noch auf der wenig ruhmreichen Liste der enttäuschendsten Urlauberziele auf der Welt?

 21.11.2025

Jerusalem

Gideon Sa’ar verurteilt steigende Terror-Renten der Palästinenser

»Die Palästinensische Autonomiebehörde hat ihre Zahlungen an Terroristen nicht eingestellt. Tatsächlich verdoppelt sie diese fast«, so der Außenminister

 21.11.2025