Aktivisten

Gaza-Flottille gestoppt

Schiff der israelischen Marine auf dem Weg nach Aschdod Foto: dpa

Israelische Einsatzkräfte haben die jüngste Flotilla gestoppt. Drei Schiffe fuhren am Sonntag in israelische Gewässer, um die »Blockade des Gazastreifens zu brechen«, hieß es. Das schwedische Schiff »Marianne von Gothenburg« wurde von der israelischen Marine geentert. Niemand wurde dabei verletzt.

Die Soldaten übergaben an Bord Briefe des Premierministers Benjamin Netanjahu. Darin fragte der Regierungschef ironisch, warum die Aktivisten nach Gaza segeln wollen und nicht nach Syrien. »Vielleicht haben Sie sich nur vertan und wollten in eine benachbarte Gegend schippern? Dort, wo der Diktator al-Assad mit der Hilfe des iranischen Regimes jeden Tag seine eigenen Leute tötet.«

Aschdod Derzeit wird die »Marianne von Gothenburg« in den Hafen von Aschdod geschleppt. Mit an Bord waren der israelische Knessetabgeordnete Basel Ghattas (Vereinte Arabische Liste) und der ehemalige tunesische Präsident Moncef Marzouki. Ghattas hatte am Sonntag Premierminister Netanjahu und Verteidigungsminister Mosche Yaalon angerufen und sie aufgefordert, den Hafen von Gaza zu öffnen.

Zwei weitere Schiffe, die an der Aktion teilgenommen hatten, drehten nach dem Entern der israelischen Marine ab und kehrten in ihre Ursprungshäfen zurück. Je nach Wetterverhältnissen wird es zwölf bis 24 Stunden dauern, bis das geenterte Schiff in Aschdod ankommt. Dort werden die 20 Aktivisten vom Inlandsgeheimdienst verhört und anschließend aus Israel geflogen, gaben die Sicherheitskräfte an.

Internationales Recht »Die Flotilla ist nichts als eine Demonstration von Heuchelei und Lügen, die der Hamas im Gazastreifen hilft. Sie ignorieren die Gräueltaten in dieser Region«, erklärte Netanjahu nach dem Eingriff.

Die Meeresblockade sei in Übereinstimmung mit internationalem Recht und der Zustimmung des UN-Generalsekretärs errichtet worden. »Weil wir nicht willens sind, Waffen in den Gazastreifen zu lassen.«

Verteidigungsminister Mosche Yaalon lobte das Kommando für den »schnellen Einsatz, bei dem niemand zu Schaden kam«. Er betonte, dass diese Flottille keinerlei humanitäre Intention hätte, sondern es nur um eins gehe: die Delegitimierung Israels.

Jom Haatzmaut

»Ich habe keine Unabhängigkeit, weil sie immer noch dort sind«

Der aus dem Gazastreifen befreite Yarden Bibas bittet die Israelis, sich einer Solidaritätsaktion für die noch verbleibenden Geiseln anzuschließen

von Sabine Brandes  30.04.2025

Notstand

Jom-Haazmaut-Feiern wegen Feuer abgesagt

Im Umkreis von Jerusalem sind schwere Waldbrände nicht unter Kontrolle zu bekommen. Straßen werden gesperrt und Wohnorte geräumt. Die Feiern zum Unabhängigkeitstag werden abgesagt

 30.04.2025

Israel

Arbel Yehoud musste Geiselhaft barfuß überstehen - auch im Winter

Die 29-Jährige hat in der Ruine ihres Hauses im Kibbuz Nir Oz ein Interview gegeben und grausame Details aus ihrer Gefangenschaft geschildert

 30.04.2025

Raanana

Randale bei israelisch-palästinensischem Gedenken an Opfer

Bei Tel Aviv greifen ultrarechte Aktivisten Zuschauer einer Gedenkfeier sowie Polizisten an. Auch in Tel Aviv kommt es zu einem Vorfall

 30.04.2025

Debatte

Medienberichte: Israels Regierung hebt Entlassung Bars auf

Israels Führung wollte den Geheimdienstchef loswerden, am Montag erklärte Ronen Bar selbst seinen Rücktritt. Die Regierung nimmt nun ihren Entlassungsbeschluss zurück - womöglich nicht ohne Grund

von Cindy Riechau  29.04.2025

Jom Hasikaron

Ganz Israel trauert

Mit dem ersten Sirenenton am Abend beginnt das Gedenken für die gefallenen Soldaten und Terroropfer

von Sabine Brandes  29.04.2025

Rekord

So viele Menschen leben in Israel

Eine neue Statistik liefert überraschende Antworten

 29.04.2025

Tel Aviv

»Sie würde aussehen wie ein Sumo-Ringer«

Benjamin Netanjahu bestreitet im Korruptionsprozess gegen ihn, dass seine Frau 160 Kisten Champagner bekommen hat

 29.04.2025

Menschenrechte

Immer schriller: Amnesty zeigt erneut mit dem Finger auf Israel

Im neuesten Jahresbericht der Menschenrechtsorganisation wirft sie Israel vor, einen »live übertragenen Völkermord« zu begehen

von Michael Thaidigsmann  29.04.2025