Avoda

Gabbay geht

Ab jetzt Privatier: Avi Gabbay Foto: Flash 90

Avi Gabbay hat die Reißleine gezogen. Ende der vergangenen Woche verkündete der Vorsitzende der Arbeitspartei, dass er sich komplett aus dem politischen Leben zurückziehen wolle. Kurz zuvor hatte er erklärt, dass er sich nicht zur Wiederwahl aufstellen lassen will: »Ich habe mich entschieden, meinem Herzen und meiner Wahrheit zu folgen.«

Von Erfolg gekrönt war Gabbays Vorsitz nicht. Das vor vier Jahren zwischen Awoda und der Tnua-Partei von Zipi Livni gegründete Bündnis »Zionistische Union« wurde im Januar, drei Monate vor den Wahlen, von Gabbay aufgekündigt. Daraufhin hatte die alteingesessene Arbeitspartei massiv an Stimmen verloren. Während sie 2015 noch 24 Mandate geholt hatte, waren es im April dieses Jahres nur noch sechs – das schlechteste Ergebnis seit Parteigründung.

KOALITION Später wurde bekannt, dass Gabbay im Anschluss mit Netanjahu über eine mögliche Koalition diskutiert hatte – allerdings ohne jemanden in seiner Partei zu informieren. Die Parteikollegen, darunter Schelly Jachimowitsch und Amir Peretz, fühlten sich hintergangen. Während Gabbay sich nach dem katastrophalen Wahlergebnis noch weigerte, den Chefsessel zu räumen, gab es nach dem Bekanntwerden dieser Unterredungen wenig Halten mehr.

Zur Begründung seines Rückzugs meint er: »In der nicht-politischen Welt gehen die Führungskräfte und werden nicht der Untergebene eines Neuen. Dadurch entstehen persönliche Probleme.«
Die Awoda will jetzt nach vorn schauen. Bei den Vorwahlen, die noch in diesem Monat stattfinden, soll ein neuer Vorsitzender bestimmt werden. Die große Frage ist, ob es sich dabei um jemanden aus der alten Garde handelt – oder nicht.

NAMEN Bislang werden fünf Namen gehandelt: die einstigen Initiatoren der Sozialproteste, Stav Shaffir und Itzik Shmuli, sowie Amir Peretz, Ex-General Yair Golan und sogar der ehemalige Premier Ehud Barak. Darüber hinaus gilt es, sich für die Parlamentswahlen aufzustellen oder vielleicht sogar eine Union mit anderen Parteien, etwa der linken Meretz oder der Union Blau-Weiß, einzugehen. Ausgeschlossen scheint derzeit für die Awoda wenig.

Kairo

Ägypten: Angeblich Pläne für USA-Reise von Präsident al-Sisi

Seit Beginn des Gaza-Kriegs sollen Israels Premier und Ägyptens Staatschef keinen Kontakt gehabt haben. Wird sich al-Sisi mit Hilfe eines Gas-Deals zu einem Treffen in den USA bewegen lassen?

 18.12.2025

Zahl der Woche

1437

Funfacts & Wissenswertes

 18.12.2025

Tschechien

Prag plant Botschaftsverlegung nach Jerusalem

Der neue Prager Außenminister Petr Macinka sagt, der Schritt sei überfällig

 18.12.2025

Jerusalem

Israel schließt 30-Milliarden-Deal mit Ägypten

Das Geschäft mit Ägypten soll die Position des jüdischen Staates als Energielieferant stärken. Was steckt hinter dem Abkommen?

 18.12.2025

Washington D.C.

Trump erklärt Nahost für befriedet – Waffenruhe in Gaza bleibt fragil

Unerwähnt bleibt das Schicksal der letzten noch im Gazastreifen festgehaltenen Geisel, Ran Gvili

 18.12.2025

Nachrichten

Väter, Gaza, Abriss

Kurzmeldungen aus Israel

von Imanuel Marcus, Sophie Albers Ben Chamo  17.12.2025

Tel Aviv

Sorge vor weiteren Anschlägen auf jüdische Ziele weltweit

Laut »Chadschot 13« warnt der Mossad vor »vor einem beispiellosen Anstieg von Zusammenschlüssen zur Durchführung von Terroranschlägen gegen Juden und Israelis im Ausland durch Iraner und Palästinenser«

 16.12.2025

Tel Aviv

Nach Anschlag von Bondi Beach: IDF verschärfen Sicherheitsregeln für Soldaten im Ausland

Unter anderem rät die Einsatzführung der Streitkräfte Soldaten davon ab, ihre Zugehörigkeit zur Armee offenzulegen

 16.12.2025

Diplomatie

US-Gesandter Barrack führt Gespräche in Jerusalem

Vor dem Fristende zur Entwaffnung der Hisbollah besucht der US-Gesandte Barrack die israelische Hauptstadt

 15.12.2025