Der israelische Oppositionspolitiker Benny Gantz hat zur Bildung einer vorübergehenden Einheitsregierung aufgerufen, um einen Deal mit der palästinensischen Terrororganisation Hamas zur Freilassung der Geiseln zu ermöglichen.
Eine solche Regierung müsse ihren Weg mit einer Vereinbarung beginnen, die alle 50 Geiseln - darunter 20 Lebende - heimbringe, forderte er. Im Frühjahr kommenden Jahres müsse es dann eine Neuwahl geben, an einem gemeinsam vereinbarten Datum.
»Unsere Geiseln sind in Lebensgefahr, ihre Zeit läuft ab«, sagte Gantz. Mit Blick auf Videoaufnahmen von bis auf die Knochen abgemagerte Geiseln sprach er von »Muselmännern« und erinnerte an seine Mutter Malka, eine Überlebende des Konzentrationslagers Bergen-Belsen. »Meine Mutter hat mir beigebracht, dass das Leben etwas Heiliges ist«, sagte der Oppositionspolitiker. Israel befinde sich an einer wichtigen Wegkreuzung.
Der Ex-Verteidigungsminister hatte Netanjahus Regierung 2024 nach Meinungsverschiedenheiten verlassen. Er forderte nun andere Oppositionspolitiker dazu auf, sich mit ihm gemeinsam für ein halbes Jahr einer »Regierung zur Freilassung der Geiseln« anzuschließen.
»Wenn (der israelische Ministerpräsident Benjamin) Netanjahu nicht zustimmt, dann wissen wir, dass wir alles getan haben.« Die Chancen für ein solches Bündnis gelten allerdings als äußerst gering.