Jerusalem

Festnahmen bei Demonstration

Polizisten und Demonstranten in Jerusalem Foto: Flash90

Die israelische Polizei ist in der Nacht zum Sonntag in Jerusalem gewaltsam gegen Teilnehmer einer Demonstration gegen den rechtskonservativen Regierungschef Benjamin Netanjahu vorgegangen.

Zwölf Menschen seien wegen Teilnahme an Unruhen festgenommen worden, teilte Polizeisprecher Micky Rosenfeld am Sonntag mit. Die Polizei setzte unter anderem Wasserwerfer ein, um die Kundgebung aufzulösen.

Corona Insgesamt hatten sich nach Medienberichten am Samstagabend rund 6000 Menschen in der Nähe von Netanjahus Amtssitz versammelt. Sie protestierten gegen Arbeitslosigkeit, Korruption und Netanjahus Umgang mit der Corona-Krise.

Die Protestierenden schlugen Trommeln, bliesen in Hörner und riefen Netanjahu zum Rücktritt auf. Es seien auch Teilnehmer einer Gegendemonstration festgenommen worden, die Netanjahu unterstützten, berichtete die Nachrichtenseite »ynet«.

Auch an vielen anderen Orten in Israel demonstrierten Menschen, darunter vor der privaten Villa des Regierungschefs in der Küstenstadt Caesarea und in einem Park in Tel Aviv.

Verdacht Ein Mann wurde nach Polizeiangaben in der Nähe von Tel Aviv festgenommen, weil unter Verdacht steht, aus einem fahrenden Auto Pfefferspray auf Demonstranten am Straßenrand gesprüht zu haben. Ein anderer Mann wurde nach einem Messerangriff auf einen Demonstranten im Süden des Landes festgenommen. Der Demonstrant war leicht am Hals verletzt worden.

In Jerusalem und Tel Aviv hat es zuletzt mehrfach Demonstrationen gegen Netanjahu gegeben. Die Kundgebungen begleiten den Korruptionsprozess gegen den Regierungschef. Zuletzt wurde Netanjahu auch wegen seiner Handhabung der Corona-Krise kritisiert. Vorgehalten werden ihm unter anderem vorschnelle Lockerungen und eine mangelnde Vorbereitung auf eine zweite Corona-Welle.

Die Corona-Krise hat der Wirtschaft des Landes schwer zugesetzt. Die Arbeitslosenquote lag zuletzt bei mehr als 20 Prozent. Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Israel stieg zuletzt auf immer neue Rekordwerte. dpa

Konflikt

»Dieser Krieg ist vorbei«

Israel und Iran haben nach zwölf Tagen intensiver Kämpfe einer Waffenruhe zugestimmt – auch nach massivem Druck von US-Präsident Trump auf Premier Netanjahu

von Sabine Brandes  25.06.2025

Israel

Raketen und Routine

Zwischen Sirenen, Schlaflosigkeit und der Sehnsucht nach Normalität: Wie unsere Korrespondentin in Tel Aviv während der Angriffe des Iran Familie, Beruf und Hoffnung im Ausnahmezustand zusammengehalten hat

von Sabine Brandes  25.06.2025

Essay

Aber das Völkerrecht!

Von vielen deutschen Journalisten und anderen »Israelkritikern« wird die überstaatliche Rechtsordnung einseitig gegen den jüdischen Staat in Stellung gebracht. Derweil verschanzen sich hinter dem Ruf nach Völkerrecht die Mörder

von Philipp Peyman Engel  25.06.2025

Gazastreifen

Sieben Soldaten bei Hamas-Angriff getötet

Terroristen platzierten eine Bombe an dem Schützenpanzer, in dem die sieben Männer saßen

 25.06.2025

Gesprächsfetzen

Morgens, vier Uhr, im Bunker

Unsere Israel-Korrespondentin hat im Schutzraum unter der Erde gelauscht

von Sabine Brandes  25.06.2025

Jerusalem

Netanjahu warnt Teheran: Atomprogramm nicht wiederherstellen

Israels Regierungschef Netanjahu spricht von einem »historischen Sieg«. Kurz vor Beginn einer Waffenruhe habe Israel dem Iran »den schwersten Schlag seit Kriegsbeginn« versetzt

 25.06.2025

Nahost

Israel will Kampf gegen »iranische Achse« fortsetzen

Generalstabschef Ejal Zamir betont unterdessen: »Jetzt richtet sich der Fokus wieder auf Gaza«

 25.06.2025 Aktualisiert

Interview

»Geiseln nach Hause – Gaza-Krieg beenden«

Dalia Cusnir, Schwägerin von Iair und Eitan Horn, spricht über den Kampf für die Angehörigen in der Gewalt der Hamas, während der Krieg gegen den Iran tobt

von Sabine Brandes  24.06.2025

Israel-Iran-Krieg

Die harten Zahlen des Krieges

Das Taub Center für sozialpolitische Studien in Israel veröffentlicht nach zwölf Tagen erste Daten

von Sabine Brandes  24.06.2025