Israel/Gaza

Angehörige erhalten Drohanrufe über Geiseltelefone

Die Familien der Geiseln sorgen sich seit zehneinhalb Monaten um ihre Liebsten. Nun werden sie auch noch bedroht. Foto: copyright (c) Flash90 2024

Israelis, die seit dem 7. Oktober verzweifelt auf die Rückkehr von Familienmitgliedern aus der Geiselhaft in Gaza warten, sind nicht nur mit erheblichen Sorgen und Trauer konfrontiert. Sie werden auch noch bedroht.

Das israelische Medium N12 berichtet, Drohanrufe und entsprechende Textnachrichten erreichten die Familien über die Mobiltelefone der Geiseln.

»Wenn ihr nicht gegen die Regierung vorgeht, werden eure Liebsten nie zurückkommen«, hieß es dem Bericht zufolge in einigen der Messages. In anderen Fällen wurde Lösegeld für Informationen über die Geiseln verlangt.

Lesen Sie auch

Mögliche Quelle

Unklar ist, wer genau hinter den Drohungen steckt. Laut N12 könnte es sich entweder um die palästinensische Terrororganisation Hamas handeln oder um Partner der Geiselnehmer. Auch der Iran wurde als mögliche Quelle der Drohanrufe genannt.

Am Dienstag waren sechs der über 100 weiterhin in der Gewalt der Terroristen befindlichen Geiseln tot aus Khan Younis geborgen worden. Mit jedem Tag schwindet ein Teil der Hoffnung, dass weitere Verschleppte lebend zurückkehren könnten.

Eine Waffenstillstandsvereinbarung, die eine Freilassung von Geiseln beinhaltet hätte – und im Gegenzug eine Freilassung von umso mehr palästinensischen Häftlingen aus israelischen Gefängnissen – wurde von der Hamas abgelehnt. ja

Gazastreifen

»Kommt nicht in Frage« – Hamas schließt Entwaffnung aus

Die Terroristen machen mit ihrer Weigerung einen zentralen Punkt des Friedensplans streitig

 12.10.2025

Tel Aviv

»Wir sind der Beweis, dass Wunder geschehen«

Die wahrscheinlich letzte Kundgebung auf dem Platz der Geiseln ist geprägt von Dankbarkeit und unbändiger Vorfreude

von Sabine Brandes  12.10.2025

Ägypten

Großer Andrang bei Gaza-Gipfel

Zur Unterzeichnung des Friedensplans zwischen Israel und den Terroristen der Hamas wollen mehr als 20 Staats- und Regierungschefs anreisen

 12.10.2025

Gazastreifen

Israels Armee will alle Hamas-Tunnel zerstören

Verteidigungsminister Katz bezeichnete das Vorhaben als »große Herausforderung«. Bei der Zerstörung soll auch ein »internationaler Mechanismus« helfen

 12.10.2025

Interview

Kann Trumps Plan für Gaza überhaupt umgesetzt werden?

Der Nahostexperte Gerhard Conrad über die verbliebene Macht der Hamas, den Wiederaufbau in Gaza und das künftige Kräftegleichgewicht im Nahen Osten

von Michael Thaidigsmann  12.10.2025

Tel Aviv

»Ich habe lange von diesem Abend geträumt«

Der US-Sondergesandte Steve Witkoff hat auf dem Platz der Geiseln vor Tausenden Demonstranten eine Rede gehalten und die Israelis für ihre Kraft und Geduld gelobt

 12.10.2025

Deal zum Ende des Krieges in Gaza

Diese Geiseln sollen lebend nach Hause kommen

Am Montag sollen die Familien nach mehr als zwei Jahren ihre Liebsten wieder umarmen können

von Sabine Brandes  12.10.2025

Kommentar

Deutschland braucht Israels Geheimdienste, Herr Wadephul

Der Außenminister behauptet in einem Interview, die Bundesregierung sei nicht auf Erkenntnisse israelischer Spionagedienste angewiesen. Mit dieser Falschaussage riskiert er das Leben vieler Menschen in Europa

von Remko Leemhuis  11.10.2025 Aktualisiert

Nahost

Witkoff und Kushner im Gazastreifen

Der US-Sondergesandte und der Schwiegersohn von US-Präsident Donald Trump schauten sich auch die Erstaufnahme-Einrichtung für freigelassene Geiseln an

 11.10.2025