Trauer

Eyal, Naftali und Gilad sind tot

Nach 18 Tagen Suche ist es traurige Gewissheit: Eyal Yifrach, Gilad Shaar und Naftali Frenkel sind tot. Die Leichen der drei gekidnappten Teenager wurden am Montag in der Nähe der Stadt Halhul gefunden. Offenbar seien sie noch am Tag ihrer Entführung ermordet worden, hieß es in ersten Berichten.

Die Familien der drei Jungen seien benachrichtigt worden. Das israelische Sicherheitskabinett kam am Abend zu einer Sondersitzung zusammen. Benjamin Netanjahu sagte: »Hamas ist verantwortlich, und die Hamas wird dafür zahlen.«

Der israelische Präsident Schimon Peres sagte in einer ersten Stellungnahme: »Die gesamte Nation senkt ihr Haupt unter dem großen Schmerz an diesem Abend.« In den vergangenen 18 Tagen habe das Land gebetet, dass die Teenager lebend gefunden würden. Peres sagte, man werde die Terroristen bestrafen. »Unser Krieg gegen den Terrorismus wird verstärkt werden.«

Reaktionen Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, sagte, die schreckliche Nachricht von der Ermordung der drei Jugendlichen habe ihn persönlich zutiefst schockiert und fassungslos gemacht. »Wir alle haben 18 Tage lang so sehr gehofft und gebetet. Nun wissen wir: Drei völlig unschuldige junge Menschen sind Opfer von brutalen und bösartigen Terroristen geworden.« Das tiefe Mitgefühl gelte den Familien in dieser so schweren und schmerzhaften Zeit, so Graumann. »Ich hoffe, dass die Entführer und Mörder der Jungen nun bald gefasst und ihrer Strafe zugeführt werden. Der Terrorismus der Hamas, die nun sogar Teil der fatalen Einheitsregierung auf palästinensischer Seite ist, erweist sich wieder einmal als Quelle von Hass und Mord und muss entschlossen bekämpft werden.«

Ronald S. Lauder, Vorsitzender des World Jewish Congress, sagte, dass die Gedanken der gesamten jüdischen Gemeinschaft jetzt bei den Familien seien. Angesichts dieses abscheulichen Verbrechens seien nun weltweite Aktionen gegen die Hamas gefordert.

Hamas Am vergangenen Donnerstag gaben israelische Behörden die Namen von zwei Verdächtigen bekannt. Die beiden Palästinenser Amer Abu Ayscha und Marwan Kawasme sind langjährige Hamasmitglieder.

Beide Verdächtige sollen seit dem Entführungstag untergetaucht sein, heißt es in einer Erklärung des Geheimdienstes Schin Bet. Die Regierung sieht das als klares Zeichen, dass sie in das Kidnapping der drei Jugendlichen verwickelt sind.

Der 19-Jährige und die beiden 16-Jährigen waren am 12. Juni in der Gegend um Hebron entführt worden – mutmaßlich von der Hamas. Bei einer groß angelegten Suchaktion unter dem Namen »Brother’s Keeper« im Westjordanland hatte die israelische Armee über 300 mutmaßliche Terroristen festgenommen und über 1000 Häuser und Orte durchsucht, sagte ein Armeesprecher der Jüdischen Allgemeinen. ja

Boote der Globalen Sumud-Flottille versammeln sich im tunesischen Hafen von Bizerte vor der geplanten Abfahrt in den Gazastreifen am 13. September 2025, um die israelische Blockade des palästinensischen Gebiets zu durchbrechen.

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