Vermisst!

Er wollte für die Familie sorgen

Kam aus Thailand nach Israel: Pinta Nattapong Foto: Bring Them Home Now

Für seine Freunde ist er nur »Nick«. Der 36-jährige Pinta Nattapong, ein thailändischer Erntehelfer, wurde am 7. Oktober 2023 von Hamas-Terroristen aus dem Kibbuz Nir Oz im Süden Israels entführt. Einige Monate zuvor hatte er seine Heimat im Nordosten Thailands verlassen, um auf den Plantagen des Kibbuz zu arbeiten. Nattapong ist einer von insgesamt 32 verschleppten Thailändern und gilt als letzte noch lebende Geisel aus dem asiatischen Land im Gazastreifen.

Am Morgen des Hamasangriffs und der verheerenden Massaker rief Pinta seine Frau Narissara an und teilte ihr mit, dass überall geschossen werde und er auf der Flucht sei. Das Paar hat einen Sohn, Weerapat, der mittlerweile neun Jahre alt ist. Als vor einigen Wochen fünf thailändische Geiseln aus Gaza freigelassen wurden, sei der Junge aufgeregt und voller Hoffnung gewesen, erzählte seine Mutter der Nachrichtenagentur Reuters. »Doch dann begann ich zu weinen, und er fragte mich: ›Was ist los, Mama?‹ Dann wurde ihm klar, dass sein Vater nicht unter den Freigelassenen ist.«

Lesen Sie auch

»Wir leiden so sehr. Warum ist er nicht freigekommen?«, fragt Narissara verzweifelt. Doch niemand gebe ihr eine Antwort auf diese Frage. »Keiner weiß, warum er nicht dabei war. Ich habe die Botschaft gefragt, aber sie können es mir auch nicht sagen.«

Sie habe ihrem Sohn erklärt, dass er stark bleiben müsse. »Wir warten auf Papa.« Doch sie wisse mittlerweile nicht mehr, wie sie ihn trösten solle. »Ich habe keinerlei Informationen darüber, wann es eine nächste Runde der Geiselbefreiungen gibt. Was soll ich ihm sagen?«

Harte Arbeit und Überstunden

Israel ist bekannt als Ziel für thailändische Saisonarbeiter, die vor allem in der Landwirtschaft beschäftigt sind. Vor dem groß angelegten Terrorangriff der Hamas und dem daraus resultierenden Krieg in Gaza sollen sich rund 30.000 Thailänder in Israel aufgehalten haben.

Nattapong war 2022 nach Israel gekommen. Er habe hart gearbeitet und Überstunden gemacht, um seiner Familie das Geld zu schicken. »Er wollte uns ein besseres Leben ermöglichen«, sagt seine Frau traurig. »Sein großer Traum ist es, in seiner Heimat ein Café zu eröffnen.«

Hamburg

Block-Prozess: Israelischer Firmenchef vernommen

Die Block-Kinder sollen an Silvester 2023/24 von einer israelischen Sicherheitsfirma aus der Obhut ihres Vaters entführt worden sein. Nun hat der Firmenchef bei der Staatsanwaltschaft ausgesagt

von Bernhard Sprengel, Sebastian Engel  18.11.2025

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  18.11.2025

Westjordanland

Terroranschlag: Ein Israeli getötet, drei Verletzte

Am Gusch-Ezion-Knotenpunkt rammen palästinensische Terroristen Passanten mit ihrem Fahrzeug

 18.11.2025

Meinung

Die Gut-Wetter Freunde Israels sind zurück! 

Die Wiederaufnahme der Waffenexporte ist richtig und notwendig. Doch das ändert nichts daran, dass die Bundesregierung das Vertrauen Israels und vieler Juden vorerst verloren hat

von Sarah Cohen-Fantl  18.11.2025

Riad/Washington

USA liefern F-35-Kampfjets an Saudi-Arabien

Bislang wurden diese in der Region nur an den engen Verbündeten Israel abgegeben

von Christoph Meyer, Cindy Riechau, Franziska Spiecker  18.11.2025

Justiz

Urteil: Mehr Macht für den Justizminister

Kritiker warnen, dass die Entscheidung des Obersten Gerichtshofes im Fall Sde Teiman die Tür für eine Politisierung der Strafverfolgung öffnet

von Sabine Brandes  18.11.2025

Internationaler Strafgerichtshof

Israel beantragt Aufhebung des Haftbefehls gegen Netanjahu

Auch fordert fordert Jerusalem die vollständige Enthebung von Chefankläger Karim Khan von allen Verfahren, die den jüdischen Staat betreffen

 18.11.2025

Westjordanland

Israel will gegen illegale Selbstjustiz vorgehen

Zuletzt häuften sich Angriffe radikaler Siedler. Generalstabschef Zamir: Israels Militär wird das nicht tolerieren

 17.11.2025

Auszeichnung

»Fair auf Israel blicken, ohne Schaum vor dem Mund«

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hat den Augsburger Friedenspreis erhalten. In seiner Dankesrede warb er für einen unvoreingenommenen Blick auf den jüdischen Staat

 17.11.2025