Nahost

»Dies ist ein glorreicher Tag für den Frieden«

Nach der Aufnahme diplomatischer Beziehungen hat erstmals eine offizielle Delegation der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) Israel besucht. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu nahm sie am Dienstag auf dem internationalen Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv feierlich in Empfang.

Netanjahu sprach von einem »glorreichen Tag für den Frieden«. Die Unterzeichnung von Kooperationsabkommen werde beiden Völkern enorm dienen, sagte er. Die Delegation wurde begleitet von US-Finanzminister Steven Mnuchin. Er war am Sonntag bereits mit einer israelischen Delegation in Bahrain.

Ziel des Besuchs der emiratischen Delegation in Israel ist unter anderem die Unterzeichnung von Abkommen im Bereich Luftverkehr.

Die USA verkündeten die Einrichtung des gemeinsamen »Abraham-Fonds« der drei Länder. Mehr als drei Milliarden Dollar sollten in privatwirtschaftliche und Entwicklungsinitiativen investiert werden, um Wirtschaftszusammenarbeit im Nahen Osten und darüber hinaus zu fördern.

Ziel des Besuchs der emiratischen Delegation in Israel ist unter anderem die Unterzeichnung von Abkommen im Bereich Luftverkehr, Investitionsschutz, Visumfreiheit sowie Wissenschaft und Technologie. Die Vereinbarungen sollten dazu dienen, »Wohlstand und Wachstum für unsere Wirtschaften und unsere Völker zu erzielen«, sagte der emiratische Staatssekretär für Finanzen, Obaid al-Tajir. Am Montag war erstmals ein kommerzieller Flug der emiratischen Fluggesellschaft Etihad in Israel gelandet.

Die beiden ölreichen Golfstaaten versprechen sich wirtschaftliche Vorteile von der Kooperation mit Israel.

Die Außenminister der Emirate und Bahrains sowie Netanjahu hatten Mitte September in Washington die Aufnahme diplomatischer Beziehungen besiegelt. Die beiden ölreichen Golfstaaten versprechen sich wirtschaftliche Vorteile, schmieden aber mit Israel vor allem eine Allianz gegen den gemeinsamen Erzfeind Iran.

Im Gegenzug für die Vereinbarung mit den Emiraten will die israelische Regierung die angekündigte Ausweitung der Souveränität im Westjordanland aussetzen. Die arabischen Staaten verfolgten bislang den Ansatz, die Lösung des Konflikts mit den Palästinensern zur Bedingung für eine Normalisierung der Beziehungen zu Israel zu machen. dpa/ja

Andrea Kiewel

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