»Menschen, wir sind doch Brüder.« Mit diesen Worten wandten sich die Eltern von Hallel und Yagel Yaniv an alle Israelis. Die beiden Brüder waren am Sonntag von einem palästinensischen Terroristen erschossen worden, als sie mit ihrem Auto durch die Stadt Huwara im Westjordanland fuhren. Sie waren 19 und 21 Jahre alt.
Esti und Shalom Yaniv sprachen über ihren unermesslichen Schmerz, ihre Kinder verloren zu haben, und plädierten gleichzeitig für die Einheit im Volk. Kurz vor der Beerdigung sagte die Mutter der beiden Ermordeten vor ihrem Haus in der Siedlung Har Bracha: »Worte können diese Katastrophe nicht beschreiben. Anstatt die Kinder zum Hochzeitsbaldachin zu bringen, müssen wir sie begraben.«
zerrissenheit Sie ging auch auf die Zerrissenheit innerhalb der israelischen Gesellschaft ein: »Ich habe meinen Söhnen immer gesagt, dass man eine vereinte Familie bleiben muss. Wir sind ein brüderliches Volk.« Sie habe ihre beiden Kinder zur Armee geschickt. »Wir haben sie nicht als politisches Instrument benutzt. Es ist verboten, der Armee zu schaden. Wir lieben das Land, wir lieben die Armee – und wir wollen Einheit.«
»Worte können diese Katastrophe nicht beschreiben.«
esti yaniv
Der Vater der Brüder, Shalom Yaniv, gab seiner Hoffnung Ausdruck, dies möge der letzte Anschlag sein und »dass alle Kinder heiraten, selbst Kinder haben und Häuser bauen können«. Yossi Dagan, Leiter des Rates von Samaria, sagte: »Wir befinden uns in einer wahnhaften und inakzeptablen Realität, in der ein Mord, der einer Hinrichtung gleicht, auf einer Hauptstraße passiert. Dies ist eine Realität, die keine Nation akzeptiert. Auch unser Volk ist nicht bereit, dies zu akzeptieren.«
Rabbi Schmuel Yaniv, der Großvater der ermordeten Brüder, beschrieb in einem Interview mit der Zeitung »Yedioth Ahronoth« seine Enkel als »Kinder wie pures Gold, die ihrem Land, dem jüdischen Volk und der Tora treu waren«.
ARMEEDIENST Hallel hatte vor Kurzem seinen Armeedienst in der Marine als stellvertretender Kommandant eines Raketenbootes beendet. Er hatte die Armee mit dem Studium an einer Jeschiwa koordiniert.
Auch sein Bruder Yagel wollte sich einer Eliteeinheit des Militärs anschließen. Tausende Trauergäste gaben den beiden das letzte Geleit, als sie auf dem Soldatenfriedhof Har Herzl in Jerusalem beigesetzt wurden.
Bei der Beerdigung hielt Oberrabbiner David Lau eine der Trauerreden: »Wenn wir hier stehen, neben einem frischen Grab, wie können wir getröstet werden?«