Das Trinity College in Dublin, Irlands älteste und bekannteste Universität, hat als Reaktion auf den Gaza-Krieg einen umfassenden Boykott Israels beschlossen und bricht seine Beziehungen zu israelischen Universitäten und Unternehmen ab.
Davon erfasst sind auch Studentenaustausch-Programme im Rahmen des EU-Programms Erasmus. Des Weiteren will das Trinity College als erste irische Universität alle Beteiligungen ihres Stiftungsfonds an israelischen Unternehmen verkaufen. Laut »Irish Times« sind 13 israelische Unternehmen betroffen.
Die Entscheidung des Verwaltungsrats der Universität folgt Empfehlungen einer Taskforce von Vertretern der Professorenschaft und Studierenden. In einer Erklärung nach der Abstimmung dankte Paul Farrell, Vorsitzender des Verwaltungsrats des Trinity College, den Mitgliedern der Taskforce, »die im vergangenen Jahr viel Zeit und Fachwissen investiert haben, um diese wichtigen Fragen so gründlich zu prüfen”.
Die Empfehlungen würden »für die Dauer der anhaltenden Verstöße gegen das Völkerrecht und das humanitäre Recht« in Gaza in Kraft bleiben, so Farrell in einer Mitteilung. Zahlreiche Politiker in Irland lobten den Schritt und verliehen der Hoffnung Ausdruck, dass sich andere Institutionen dem Israel-Boykott anschließen.
Das Trinity College Dublin wurde im Jahr 1592 gegründet. Es hat heute rund 18.000 Studierende und zählt zu den 200 besten Hochschulen weltweit. mth