Corona

Einseitige Reisediplomatie

Ausländer, die nach Israel reisen möchten, müssen sich noch gedulden. Foto: Flash90

Israelis dürfen wieder nach Europa reisen. Die Europäische Union hat empfohlen, Gäste aus Israel zu »nicht notwendigen Reisen ohne Quarantäne« in den Staatenverbund einreisen zu lassen. Individualreisende aus dem Ausland, die nach Israel möchten, werden sich allerdings noch länger gedulden müssen. Zur selben Zeit wird es ihnen nicht erlaubt sein, das Heilige Land zu besuchen – auch nicht jenen aus der EU.

HIMMEL Erst im Juli soll das für die Einzelgäste möglich sein, heißt es aus dem Tourismusministerium in Jerusalem. Gruppenreisende, die vom Gesundheitsminister ausgewählt wurden, werden ab 23. Mai wieder in Israel willkommen geheißen. Das Konzept sei die graduelle und überwachte Rückkehr von geimpften Touristen. Erst wenn »alles gut läuft, sollen die Himmel geöffnet werden« und auch Individualtouristen wieder nach Israel dürfen.

Der jüdische Staat gilt mittlerweile als »grünes Land«, in dem die Infektionsrate mit dem Coronavirus niedrig ist. Die Positivrate bei Tests liegt derzeit bei 0,1 Prozent. Grund genug für die EU, Israel auf die Liste »sicherer Länder« zu setzen. Deren Bewohner sollen sich innerhalb von Europa frei bewegen dürfen, heißt es in einer Erklärung vom Donnerstag.

Es obliegt jedem Mitgliedstaat zu entscheiden, welche Restriktionen er aufhebt.

Weitere Länder sind unter anderem Neuseeland und Ruanda. Großbritannien ist nicht dabei, obwohl dort bereits 65 Prozent der erwachsenen Bevölkerung die erste Spritze des Vakzins erhalten haben. China, so die EU weiter, werde bei der »Bestätigung der Gegenseitigkeit« hinzugefügt.

ITALIEN Die Empfehlung ist allerdings nicht rechtsverbindlich. Lokale Behörden seien verantwortlich, sie zu implementieren. Es obliegt jedem Mitgliedstaat zu entscheiden, welche Restriktionen er aufhebt. Rom ließ Anfang der Woche wissen, es ziehe in Erwägung, Israelis als Touristen in Italien wieder zuzulassen.

In Israel derweil geht der Coronaberater der Regierung, Nachman Ash, davon aus, dass das Gesundheitsministerium »die Maskenpflicht bald auch in Innenbereichen aufheben« werde. Einen Zeitrahmen gebe es aber noch nicht. Man wolle erst abwarten, ob durch das Lag-BaOmer-Fest Ende April die Infektionsrate erhöht wird. »Wir haben noch keine Klarheit zu Infektionsraten von geimpften Personen. Je mehr Daten wir erhalten, desto eher können wir eine Entscheidung treffen.«

DRIVE-IN Währenddessen sollen in Angesicht der sinkenden Infektionszahlen die Drive-In-Testzentren im ganzen Land geschlossen werden. Auch die mobilen Stationen der Armee sollen demnächst zumachen. Bisher haben mehr als 5,422 Millionen der rund neun Millionen Israelis eine Erstimpfung mit dem Präparat von BioNTech/Pfizer erhalten. Das sind fast 63 Prozent der Gesamteinwohner.

Damit liegt Israel weltweit an zweiter Stelle der führenden Impfnationen. Auf Platz eins sind die Seychellen mit 69,2 Prozent geimpfter Bevölkerung.

Nachrichten

Väter, Gaza, Abriss

Kurzmeldungen aus Israel

von Imanuel Marcus, Sophie Albers Ben Chamo  17.12.2025

Tel Aviv

Sorge vor weiteren Anschlägen auf jüdische Ziele weltweit

Laut »Chadschot 13« warnt der Mossad vor »vor einem beispiellosen Anstieg von Zusammenschlüssen zur Durchführung von Terroranschlägen gegen Juden und Israelis im Ausland durch Iraner und Palästinenser«

 16.12.2025

Tel Aviv

Nach Anschlag von Bondi Beach: IDF verschärfen Sicherheitsregeln für Soldaten im Ausland

Unter anderem rät die Einsatzführung der Streitkräfte Soldaten davon ab, ihre Zugehörigkeit zur Armee offenzulegen

 16.12.2025

Diplomatie

US-Gesandter Barrack führt Gespräche in Jerusalem

Vor dem Fristende zur Entwaffnung der Hisbollah besucht der US-Gesandte Barrack die israelische Hauptstadt

 15.12.2025

Sydney

Australiens Premierminister widerspricht Netanjahu

Nach dem Anschlag in Sydney betont Premierminister Albanese: Die Anerkennung Palästinas durch Australien steht nicht im Zusammenhang mit der Tat

 15.12.2025

Jerusalem

Israels Regierungschef wirft Australien Tatenlosigkeit vor

Nach einem Anschlag in Sydney fordert Netanjahu von Australien entschlosseneres Handeln gegen Judenhass. Er macht der Regierung einen schweren Vorwurf

 14.12.2025

Australien

15 Tote bei antisemitischem Massaker in Sydney

Zwei Attentäter schießen auf Juden, die sich am Bondi Beach in Sydney zu einer Chanukka-Feier versammelt hatten

von Michael Thaidigsmann  15.12.2025 Aktualisiert

Jerusalem

Israels Außenminister kritisiert Australien nach Schüssen

Israels Außenminister Sa’ar sieht nach tödlichen Schüssen beim Chanukka-Fest in Sydney die australische Regierung mit in der Verantwortung – und fordert Konsequenzen

 14.12.2025

Terror

Herzog: »Grausamer Angriff auf Juden« in Sydney

Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog äußerte sich zu dem Angriff auf eine Chanukka-Feier in Australien mit vielen Toten und Verletzten

 14.12.2025