Israel

Eine Woche Party

Meister Yoda und ein Minion – Purim in Jerusalem Foto: Flash 90

Purim in Israel kann mittlerweile locker mit dem Karneval in europäischen Städten mithalten. Fast eine Woche lang feiern die Israelis in diesen Tagen den jüdischen Fasching – mit Vorliebe auf den Straßen.

Bei sommerlichen Temperaturen um 26 Grad zog es Hunderttausende in fantasievollen Kostümierungen zum Feiern. In vielen Städten des Landes finden Paraden statt, die größte in Cholon südlich von Tel Aviv mit Dutzenden Wagen und Tonnen von Süßigkeiten.

Kikar Hamedina Am Freitag läuft auf dem Kikar Hamedina in Tel Aviv die größte Purimparty des Landes. Bei dem Event, das von der Stadtverwaltung organisiert ist, treten mehrere DJs auf verschiedenen Bühnen auf und bringen die Massen zum Wogen. Von elf Uhr morgens bis zum späten Abend treffen sich Hunderttausende kostümierter Feierwütiger, um Haman – und alle anderen Bösen der Welt – so richtig das Fürchten zu lehren.

Niemand gibt sich mehr mit ein oder zwei Tagen zufrieden. Die Schulen feiern mittlerweile eine ganze Woche lang das Fest, das an den Sieg der Juden in Persien über den bösen Haman erinnert.

Schon vor den eigentlichen Feiertagen gibt es Pre-Partys zum Aufwärmen, in denen meist Dekorationen für die eigentliche Fete, den Purimon, gebastelt werden. Während der Feierwoche dann finden in den meisten Grund- und Oberschulen Thementage statt, jeden Tag ein anderes Motto. Am Sonntag kommen die Schüler als Tiere, Montag toben sie als Superhelden durch die Gänge, und am Dienstag machen sie die Nacht in Schlafanzügen zum Tag.

Zombie-Walk Doch auch auf den Straßen Israels regiert in der verrückten Zeit die Feierlaune. Tausende von Partys buhlen in den sozialen Netzwerken mit Ankündigungen um Gäste, »die beste Purim-Fete 2016« zu sein.

Auf der Jaffa-Straße in Jerusalem und dem Rothschild-Boulevard von Tel Aviv feiern die Menschen spontan, stellen Boxen auf, schleppen einen Kasten Bier an und tanzen die ganze Nacht durch. Traditionell ist auch der Zombie-Walk, bei dem maskierte Untote voller Theaterblut die Nachbarschaften unsicher machen.

»Es ist wundervoll, voller Leben und wahnsinnig positiv«, freut sich Esther Danzig, die sich als Pippi Langstrumpf verkleidet hat und mit einer Gruppe von Freunden über die Straßen von Tel Aviv schlendert. »Wir zeigen der Welt, dass wir uns die Lust am Feiern durch nichts kaputt machen lassen. Nicht von der Politik, nicht vom Terrorismus, von gar nichts.«

Nahost

Deutschland schickt Polizisten nach Jerusalem

Die Beamten sollen ausloten, wie Deutschland in den palästinensischen Gebieten lokale Sicherheitsbehörden weiter unterstützen kann

 12.11.2025

Israel

Haie vor Hadera

Warmes Abwasser aus einem Kraftwerk lockt im Winter die Fische an die Küste. Wissenschaftler fordern nun einen saisonalen Schutz, um gefährliche Begegnungen zwischen Mensch und Tier zu vermeiden

von Sabine Brandes  11.11.2025

Israel

Tausende bei Begräbnis von Hadar Goldin

Nach mehr als elf Jahren konnte die Familie Hadar Goldin endlich Abschied nehmen

 11.11.2025

Israel

Angela Merkel erhält Ehrendoktorwürde des Weizmann-Instituts

Die Altbundeskanzlerin wird wegen ihrer Solidarität mit dem Land und weiterer Verdienste geehrt. Wegen ihrer Israel-Reise wird sie nicht bei der Feier zum 70. Geburtstag von Kanzler Merz dabei sein

von Sara Lemel  11.11.2025

Gazastreifen

200 Hamas-Terroristen in Tunneln eingeschlossen

Die Terroristen weigern sich, zu kapitulieren, können sich aber ohne Duldung Israels nicht zurückziehen. Die USA suchen nach einer diplomatischen Lösung

 11.11.2025

Geiseln

»Meine Mutter hat mir Kraft zum Überleben gegeben«

Matan Zangauker hat erstmals über seine Gefangenschaft in Gaza gesprochen - über Schläge, Psychoterror und darüber, was der Kampf seiner Mutter für ihn bedeutete

 11.11.2025

Initiative

Knesset stimmt über Gesetz zu Todesstrafe ab

Wer in Israel tötet, um dem Staat und »der Wiedergeburt des jüdischen Volkes« zu schaden, soll künftig die Todesstrafe erhalten können. Das sieht zumindest ein umstrittener Gesetzentwurf vor

 11.11.2025

Westjordanland

Auslandsjournalisten entsetzt über Siedlergewalt

Die israelische Armee prüft die Berichte

 11.11.2025

Terror

Netanjahu: Israels Kampf gegen Feinde noch nicht vorbei

Laut Ministerpräsident Netanjahu beabsichtigen die Hamas und die Hisbollah weiterhin, Israel zu vernichten. Die Waffenruhe-Abkommen mit beiden will Israel demnach durchsetzen - solange diese gelten

 11.11.2025