Sicherheit

»Eine echte Bedrohung für Israelis«

Die Türkei wurde von Israel als Hochrisikoland eingestuft. Foto: imago images/Renaud Visage

Israel rät von Reisen in die Türkei ab. Der Nationale Sicherheitsrat erneuerte am Montagmorgen die entsprechende Reisewarnung. Dies folgt auf die Berichte in internationalen Medien, dass Jerusalem für die Ermordung eines Offiziers der iranischen Revolutionsgarden verantwortlich sei. Hassan Sayyad Khodaei soll hinter Plänen gesteckt haben, Israelis und Juden auf der ganzen Welt zu kidnappen und ermorden.  

HOCHRISIKOLAND Der Sicherheitsrat erklärte die Entscheidung damit, dass »die Angst vor iranischen Plänen, israelischen Staatsangehörigen zu schaden, zugenommen hat, nachdem Israel des Mordes beschuldigt wird«. Es bestehe eine »echte Bedrohung für Israelis in der türkischen Gegend sowie in Ländern, die eine gemeinsame Grenze mit dem Iran haben«. Die Türkei wurde von Israel als Hochrisikoland eingestuft.

In der vergangenen Woche war Khodaei, ein hochrangiges Mitglied der Quds Force, vor seinem Haus in Teheran ermordet worden. Laut Berichten sei er Drahtzieher hinter einem Autobombenanschlag im Jahr 2012 gewesen. Der hatte auf einen israelischen Diplomaten in Neu-Delhi abgezielt, jedoch stattdessen die Ehefrau schwer verletzt.

»Wie wir mehr als einmal gesagt haben, ist die Zeit der Immunität für das iranische Regime vorbei.«

Premierminister Naftali bennett

Es heißt zudem, dass Khodaei an einer verpfuschten Operation in Thailand beteiligt gewesen sein soll, die sich gegen israelische Diplomaten gerichtet hatte.

KRAKE Premierminister Naftali Bennett warnte den Iran am Sonntag, dass seine »Terror-unterstützende Immunität« vorbei sei. »Jahrelang setzte das iranische Regime durch seine Abgesandten Terror gegen Israel und die Region ein, aber das Oberhaupt der Krake, der Iran selbst, genoss eine Art Immunität«, sagte Bennett bei der Eröffnung einer Sondersitzung des Kabinetts anlässlich des Jerusalem-Tages.

»Wie wir mehr als einmal gesagt haben, ist die Zeit der Immunität für das iranische Regime vorbei.« Einige Kommentatoren bewerteten dies als Hinweis auf die israelische Beteiligung an den jüngsten Vorfällen im Iran. »Wer auch immer Terroristen finanziert, wer Terroristen bewaffnet, wer auch immer Terroristen aussendet, wird den vollen Preis zahlen«, unterstrich der Premier.

VERANTWORTUNG In der vergangenen Woche hatten verschiedene Sicherheitsvorfälle den Iran erschüttert, darunter neben der Ermordung des Offiziers auch ein Angriff auf den sensiblen Militärstandort Parchin, wo Atom- und andere High-Tech-Waffen entwickelt werden. Während niemand offiziell die Verantwortung für die Vorfälle übernommen hat, berichtete die New York Times, dass Israel Washington angeblich über seine Operation informiert habe, um Khodaei auszuschalten.

Israel seinerseits bezeichnete das Leck als Vertrauensbruch zwischen Jerusalem und der Regierung der USA, mit denen der jüdische Staat in Sicherheitsfragen eng zusammenarbeitet, und warnte davor, dass Israelis im Zuge dessen der Gefahr iranischer Rache ausgesetzt sein könnten.

Meinung

Israel: Keine Demokratie ohne Pressefreiheit

Den Armeesender abschalten? Warum auch jüdische Journalisten in der Diaspora gegen den Plan von Verteidigungsminister Katz protestieren sollten

von Ayala Goldmann  14.11.2025

Nahostkonflikt

Indonesien will 20.000 Soldaten für Gaza-Truppe bereitstellen

Der US-Plan für die Stabilisierung des Küstenstreifens sieht eine internationale Eingreiftruppe vor. Einige Staaten haben bereits Interesse bekundet

 14.11.2025

Geiseldeal

Hamas übergibt Leichnam von Meny Godard

Der 73-jährige Großvater wurde am 7. Oktober im Kibbuz Be’eri von Terroristen der Hamas ermordet und in den Gazastreifen entführt

 14.11.2025

Israel

Altkanzlerin Merkel besucht Orte der Massaker

Angela Merkel besuchte den Ort des Nova-Festivals und den Kibbuz Nahal Oz

 13.11.2025

Waffenruhe

Hamas und Islamischer Dschihad wollen Geisel-Leichnam übergeben

Die Terroristen haben noch die sterblichen Überreste von vier Geiseln in ihrer Gewalt

 13.11.2025

Tel Aviv

Noa Kirel und Daniel Peretz heiraten mit »kleiner Feier«

Die Sängerin und der HSV-Torwart standen in Jaffa unter großen Sicherheitsvorkehrungen unter der Chuppa

von Nicole Dreyfus  13.11.2025

Westjordanland

Israel: Rund 40 Hamas-Mitglieder in Betlehem festgenommen

Israelische Einsatzkräfte wollen Anschlagspläne mit möglicherweise vielen Toten gestoppt haben: Was hinter der Festnahme Dutzender Hamas-Mitglieder steckt

 13.11.2025

Westjordanland

Jüdische Siedler zünden Moschee an

Nur einen Tag nachdem Israels Präsident Herzog und hochrangige Vertreter der Armee Angriffe gewalttätiger Siedler verurteilt hatten, schlugen diese wieder zu

 13.11.2025

Diplomatie

Israel drängt Merz auf Ende des Teilwaffenembargos

Der Bundeskanzler hatte am 8. August angeordnet, keine Güter auszuführen, die im Krieg gegen die Hamas verwendet werden könnten

 13.11.2025