Vermisst

Edan Alexander (20) ging alleine nach Israel

»Ich möchte Edan einfach nur umarmen. Ich vermisse ihn so sehr«, sagt seine Mutter Yael

von Sabine Brandes  07.04.2024 10:38 Uhr

Edan Alexander (20) aus New Jersey Foto: Sabine Brandes

»Ich möchte Edan einfach nur umarmen. Ich vermisse ihn so sehr«, sagt seine Mutter Yael

von Sabine Brandes  07.04.2024 10:38 Uhr

Yael Alexander, die Mutter der Geisel Edan Alexander, und ihr Mann Adi seien überrascht gewesen, als Edan ihnen sagte, er wolle als Soldat in der israelischen Armee dienen, anstatt mit dem Rest seiner Freunde aufs College in den USA zu gehen. Sie waren stolz und hätten sich bis zu dem Angriff der Hamas keine Sorgen gemacht, denn es sei eine Zeit des Friedens gewesen. Jetzt allerdings können sie vor Sorge um ihren Sohn kaum noch schlafen und essen.

»Ich möchte Edan einfach nur umarmen. Ich vermisse ihn so sehr«, sagt Yael Alexander. Alles, womit sie sich dieser Tage beschäftige, sei es, sich für die Freilassung ihres Sohnes einzusetzen. Verwandte in Israel vertreten die Familie dort. In den USA sprechen sie mit amerikanischen Beamten – »und allen anderen, die zuhören wollen« – über die Notwendigkeit einer Vereinbarung zur Freilassung aller Geiseln aus Gaza.

Er kam als »Lone Soldier« nach Israel

Der junge Mann, der in Tel Aviv geboren und in Tenafly, New Jersey, aufgewachsen ist, trat nach seinem Abitur im Jahr 2022 als »Lone Soldier« (Soldat ohne Eltern im Land) seinen Dienst in der Golani-Brigade an. Er ist israelischer und US-Staatsangehöriger und hat zwei jüngere Geschwister.

Am Morgen des 7. Oktober 2023 war er in der Nähe des Gazastreifens stationiert. Als die Raketen der Hamas niederprasselten, habe Edan seine Mutter angerufen, die gerade in Israel zu Besuch war. »Er sagte mir, dass sie bombardiert würden. ›Es ist wie ein Krieg hier, Mama, ich sehe schreckliche Dinge.‹ Es gab viel Lärm. Ich habe versucht, ihn zu beruhigen, indem ich gesagt habe: ›Ich bin bei dir, ich liebe dich.‹« Das sei ihr letztes Gespräch gewesen. Sie habe ihm wieder und wieder Nachrichten geschrieben. »Aber keine ging mehr durch.« Eine Woche später wurde die Familie informiert, dass Edan als Geisel in Gaza sei.

Als die Hamas-Terroristen den jungen Soldaten gefangen nahmen, sei er umzingelt und gezwungen worden, mit ihnen nach Gaza zu gehen, erzählten seine Eltern, die später Aufnahmen davon sahen. Obwohl die Hamas kein Lebenszeichen veröffentlichte, hofft die Familie inständig, dass Edan noch am Leben ist.

Krieg gegen die Hamas

Medien: Netanjahu befürchtet Haftbefehl durch Strafgerichtshof

Berichten zufolge soll mehreren Israelis Haftbefehle drohen - darunter auch dem Regierungschef

 28.04.2024

Antisemitismus

Der Krieg ist fern - der Konflikt ganz nah

Nach den Eskalationen der Uni-Proteste in den USA laden israelische Universitätspräsidenten Studenten und Professoren an ihre Hochschulen ein

von Dana Wüstemann  28.04.2024

Gesundheit

Auch 2024 dürfte es global gesehen viele Masernfälle geben 

Eigentlich sollen die Masern ausgerottet werden. Doch unzureichende Impfquoten stehen dem Ziel im Weg

 28.04.2024

Nahost

Israel gibt vor Rafah-Angriff Geisel-Deal letzte Chance

Man werde nicht zulassen, dass die Hamas einen Geisel-Deal hinauszögert

 28.04.2024

7. Oktober

Tausende Israelis protestieren wieder für Freilassung der Geiseln 

Die Hamas prüft derzeit eigenen Angaben zufolge einen von Israel vorgelegten Vorschlag für ein Abkommen zur Freilassung einiger Geiseln und einer Feuerpause

 27.04.2024

Israel

Polizeiminister Ben-Gvir bei Autounfall verletzt 

 26.04.2024

Nahost

Neuer Geisel-Deal vor Operation in Rafah?

Noch immer sind mehr als 100 Geiseln in der Gewalt der Hamas

 26.04.2024

Geiseldeal

»Der Hamasnik sagte: Du kriegst meine Kinder«

Während eine Verhandlungsdelegation in Israel erwartet wird, berichtet eine junge freigelassene Geisel über ihr Martyrium

von Sabine Brandes  26.04.2024

Berlin/Gaza

Brief an Hersh Goldberg-Polin

Lieber Hersh, wir kennen uns nicht – und doch sind unsere Lebenswege verbunden ...

von Ruben Gerczikow  26.04.2024