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Dienst, Rücktritt, Schmuggel

Beginnt ihre Grundausbildung: Eden Golan Foto: Flash 90

Dienst
Ihr nächstes Kapitel findet nicht im Glitzer-Outfit, sondern in olivgrüner Uniform statt. Eden Golan tritt ihren Armeedienst an. Die Sängerin, die gerade beim Eurovision Song Contest mit ihrem Song »Hurricane« für Israel Platz fünf holte, wird bald mit der Grundausbildung beginnen. Während der Großteil ihrer Altersgenossen mit fast 21 Jahren den Dienst bereits beendet, fängt Golan erst an. Sie war mit 18 Jahren nach Israel zurückgekehrt, nachdem sie mehrere Jahre in Moskau gelebt hatte. Die Einberufung habe sie wegen der Teilnahme am Song Contest verschieben müssen. »Aber ich glaube, dass es lebenswichtig ist, seinem Land zu dienen, besonders in der heutigen Realität.« Sie hoffe, auch in Uniform Sängerin sein zu dürfen, »diejenigen zu besuchen, die uns beschützen« und für Soldatinnen und Soldaten auf Stützpunkten aufzutreten. »Ich bekomme Gänsehaut, wenn ich nur daran denke.«

Rücktritt
Der Kommandant der Einheit 8200 für elektronische Aufklärung der israelischen Armee, Yossi Sariel, hat bekannt gegeben, dass er wegen seiner Rolle bei den Versäumnissen im Vorfeld des Hamas-Überfalls auf den Süden des Landes zurücktreten werde. Fast ein Jahr ist vergangen, seitdem es den israelischen Sicherheitsdiensten nicht gelang, den verheerenden Angriff der Terrororganisation am 7. Oktober 2023 zu verhindern. Die Einheit 8200 ist die wichtigste Einheit des Militärs für Nachrichtendienste und gehört zu den Abteilungen, die eine Rolle bei der gescheiterten Verhinderung des Massakers gespielt haben sollen. Sariel hatte den Posten im Februar 2021 angetreten, nach einer langen militärischen Karriere im Geheimdienst.

Schmuggel
Nach viereinhalb Jahren verdeckter Polizeiarbeit sind im Hafen von Aschdod mehrere Verdächtige verhaftet worden, darunter Importeure in Israel, im Westjordanland, Zollagenten und ein Zollinspektor. Der Agent, der den Codenamen Jack Sparrow trug, deckte durch seine Arbeit Warenschmuggel gegen Bestechung sowie Steuer- und Geldwäschedelikte im Wert von mehreren Dutzend Millionen Schekel auf. Nachdem es dem Polizisten in seiner Funktion als Zollbeamter gelungen war, das Vertrauen der Importeure und Kollegen zu gewinnen, begannen sie, ihn um Hilfe beim Schmuggel von im Hafen ankommenden Waren zu bitten. Er sollte Container inspizieren und sicherstellen, dass der Inhalt mit der Erklärung für die Zollbehörden übereinstimmte. Dafür erhielt er Bestechungsgelder in Höhe von Zehntausenden und sogar Hunderttausenden von Schekeln.

Explosion
Bei der Explosion eines Autos in Ramle wurden vergangene Woche vier Menschen getötet, darunter zwei Kinder, neun weitere Menschen wurden verletzt. Unter ihnen ein Baby, das derzeit mit lebensgefährlichen Verletzungen im Krankenhaus behandelt wird. Laut dem öffentlich-rechtlichen Sender »Kan« geht die Polizei davon aus, dass es sich bei der Explosion um Kriminalität und nicht um einen Terroranschlag handelt. Die werde mit dem anhaltenden Streit zwischen den kriminellen Familien Jarushi und Abu Zaid in Verbindung gebracht. Das Fahrzeug gehöre den Jarushis. In ersten Berichten hieß es, die Ermittler gingen davon aus, dass das Auto nicht durch eine Bombe, sondern durch einen Molotowcocktail oder eine Granate explodierte. Mehrere umliegende Geschäfte gerieten daraufhin in Brand.

Taxi
Das Verkehrsgericht hat einen Taxifahrer verurteilt, der von Fahrgästen überhöhte Fahrpreise verlangt hatte. In einem Fall, der im Februar 2022 vom Wirtschaftsmagazin »Globes« aufgedeckt wurde, musste ein griechischer Tourist 700 Schekel anstatt 110 für eine Fahrt vom Ben-Gurion-Flughafen nach Rehovot zahlen. Der Richter verurteilte den Fahrer zu einer Geldstrafe von 20.000 Schekel, einer Entschädigung von 300 Schekel für jeden Kläger und einem zweimonatigen Fahrverbot.

Krug
Das Hecht Museum in Haifa hat den reparierten 3500 Jahre alten Keramikkrug, den ein vierjähriger Besucher im vergangenen Monat versehentlich umgeworfen hatte, wieder an seinen Platz neben dem Museumseingang gestellt. Er stehe weiterhin ohne Sicherheitsbarriere da. Trotz Restaurierung sind die Bruchstellen deutlich sichtbar – eine bewusste Entscheidung des Museums. »Alles, was mit einem Objekt geschieht, ist Teil seiner Geschichte«, sagt Tamar Rabbi-Salhov, die archäologische Kuratorin. Der zerbrochene Krug war online viral gegangen, vor allem wegen der großzügigen Reaktion des Museums, das den Jungen samt Familie zum Beobachten der Restaurierung eingeladen hatte.

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