Feiertag

Die Milch macht’s

Blumig, milchig, Schawuot Foto: Flash 90

Große, kleine, runde, eckige: Wo man auch hinschaut, überall sieht man dieser Tage Käsekuchen. In jeder Bäckerei, in den Cafés und Restaurants des Landes sind sie in der Auslage. Am Dienstagabend beginnt in Israel Schawuot – und auf den feierlich gedeckten Festtagstisch gehören traditionsgemäß Milchspeisen aller Art.

Das Wort Schawuot bedeutet »Wochen« und erinnert daran, dass die Juden genau sieben Wochen nach dem Exodus aus Ägypten auf dem Berg Sinai die Tora erhielten. Neben Pessach und Sukkot ist es eines der drei Pilgerfeste, zu dem die Gläubigen einst in den Tempel in Jerusalem zogen und Früchte als Opfergaben darbrachten.

kleidung
Auch heute noch ziehen sich Israelis feine weiße Kleidung an und gehen in Synagogen, die mit Pflanzen und Früchten geschmückt sind. Oder sie fahren an die Kotel, deren Vorplatz an Schawuot durch Tausende Betende einem wogenden Meer aus Weiß gleicht. Viele fromme Juden bleiben im Anschluss die ganze Nacht lang wach und studieren gemeinsam die Tora.

In alter Zeit markierte Schawuot das Ende der Gerste- und den Beginn der Weizen-Ernte. Besonders groß wird das Fest daher in den landwirtschaftlichen Gemeinden wie Kibbuzim oder Moschawim begangen. Die Kooperativen führen den Besuchern voller Stolz ihre Produkte und Errungenschaften vor. Die Kleinen dürfen Trecker fahren, während sich die Großen am Käsekuchen laben.

tanz Auch in den Schulen und Kindergärten Israels wird Schawuot als Erntefest gebührend gefeiert. Die Mädchen und Jungs kommen in weißen Kleidern und Hemden. Statt Unterricht gibt es Tanz, Gesang, und es werden verschiedene Früchte genascht. Wie etwa im Kfar Hajarok in Tel Aviv. Die landwirtschaftliche Oberschule feiert jedes Jahr ein Riesenfest, zu dem alle 2000 Schüler mit ihren Familien eingeladen sind.

Auf den Wiesen des Campus stellt die Schule an diesem Tag ihre landwirtschaftlichen Waren vor – von Käse und Eiern über Obst, Gemüse, bis zu Eis und Joghurt –, und die Gäste dürfen kosten, so viel sie möchten.

Für Rektor Kobi Navon ist das Fest in seiner Schule ein Höhepunkt des Jahres: »Schawuot ist für uns etwas ganz Besonderes. Denn hier können wir zeigen, was wir das ganze Jahr über leisten. Und dann die Ernte gemeinsam mit den Familien bei einer wundervollen Feier genießen«.

Nachrichten

Väter, Gaza, Abriss

Kurzmeldungen aus Israel

von Imanuel Marcus, Sophie Albers Ben Chamo  17.12.2025

Tel Aviv

Sorge vor weiteren Anschlägen auf jüdische Ziele weltweit

Laut »Chadschot 13« warnt der Mossad vor »vor einem beispiellosen Anstieg von Zusammenschlüssen zur Durchführung von Terroranschlägen gegen Juden und Israelis im Ausland durch Iraner und Palästinenser«

 16.12.2025

Tel Aviv

Nach Anschlag von Bondi Beach: IDF verschärfen Sicherheitsregeln für Soldaten im Ausland

Unter anderem rät die Einsatzführung der Streitkräfte Soldaten davon ab, ihre Zugehörigkeit zur Armee offenzulegen

 16.12.2025

Diplomatie

US-Gesandter Barrack führt Gespräche in Jerusalem

Vor dem Fristende zur Entwaffnung der Hisbollah besucht der US-Gesandte Barrack die israelische Hauptstadt

 15.12.2025

Sydney

Australiens Premierminister widerspricht Netanjahu

Nach dem Anschlag in Sydney betont Premierminister Albanese: Die Anerkennung Palästinas durch Australien steht nicht im Zusammenhang mit der Tat

 15.12.2025

Jerusalem

Israels Regierungschef wirft Australien Tatenlosigkeit vor

Nach einem Anschlag in Sydney fordert Netanjahu von Australien entschlosseneres Handeln gegen Judenhass. Er macht der Regierung einen schweren Vorwurf

 14.12.2025

Australien

15 Tote bei antisemitischem Massaker in Sydney

Zwei Attentäter schießen auf Juden, die sich am Bondi Beach in Sydney zu einer Chanukka-Feier versammelt hatten

von Michael Thaidigsmann  15.12.2025 Aktualisiert

Jerusalem

Israels Außenminister kritisiert Australien nach Schüssen

Israels Außenminister Sa’ar sieht nach tödlichen Schüssen beim Chanukka-Fest in Sydney die australische Regierung mit in der Verantwortung – und fordert Konsequenzen

 14.12.2025

Terror

Herzog: »Grausamer Angriff auf Juden« in Sydney

Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog äußerte sich zu dem Angriff auf eine Chanukka-Feier in Australien mit vielen Toten und Verletzten

 14.12.2025