Winterwetter

Die Goldene ist weiß gepudert

Schneemannbauen und Schneeballschlachten gehören dieser Tage zum Präsidentenalltag. Foto: Haim Zach (GPO)

Sogar der Präsident spielt mit. Als die Jerusalemer am Donnerstagmorgen aufwachten und aus dem Fenster schauten, sahen sie ihre Stadt in anderen Farben: die Goldene war über Nacht weiß gepudert worden. Rund 20 Zentimeter Schnee blieben liegen und verzücken seitdem Groß und Klein. Präsident Isaac Herzog begab sich in den Garten des Beit Hanasi und lieferte sich mit Gattin Michal eine Schneeballschlacht.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Etwa alle zwei bis drei Jahre schneit es in Jerusalem, allerdings bleibt in den seltensten Fällen der Schnee auch liegen. Dieses Mal aber schon. Überall in der Stadt jauchzten die Bewohner ob der seltenen Pracht, packten ihre Schlitten aus; rodelten Hügel herunter und bauten Schneemänner in Parks, auf Mauern und an Straßenecken.

SCHNEEPFLÜGE Städtische Angestellte hatten die ganze Nacht mit 250 Schneepflügen durchgearbeitet und fast 150 Tonnen Salz auf die Straßen gestreut. Schulen und Kindergärten blieben am Donnerstag geschlossen, damit die Kinder der Stadt den Schnee genießen können.

Am Donnerstagmorgen blieben mehrere Hauptverkehrsadern, die in die Stadt führen, gesperrt, darunter die Straße eins ab dem Verkehrsknotenpunkt Sha’ar Hagai. Auch die 443, die von Modiin nach Jerusalem führt, wurde geschlossen. Eine Reihe anderer Straßen war ebenfalls temporär unpassierbar.

Auch der öffentliche Verkehr mit Ausnahme der Straßenbahn wurde am Abend eingestellt. Die Zugverbindung Jerusalem-Tel Aviv allerdings blieb in Betrieb. Sehr zur Erleichterung der Pendler, von denen es sonst viele nicht rechtzeitig zur Arbeit in die Stadt geschafft hätten.

»Die ganze Stadt wirkt wie verzaubert.«

Bewohnerin Miriam Schechter

In Gilo, dem höchstgelegenen Viertel der Hauptstadt, war gegen 20.30 Uhr am Mittwochabend bereits so viel Schnee gefallen, dass sich Anwohner gegenseitig Schneebälle um die Ohren warfen. Im Jahr 2013 hatte ein außergewöhnlich starker Schneesturm in mehreren Stadtteilen für Stromausfälle gesorgt, nachdem er die Stadt mit mehr als 30 Zentimeter Schnee bedeckt hatte. Tausende Bewohner waren tagelang von der Außenwelt abgeschnitten.

SCHNEEMÄNNER Miriam Schechter lebt in Jerusalem und ist begeistert: »Mit dieser Pracht aufzuwachen, ist wundervoll. Die Stadt wirkt wie verzaubert, es ist eine ganz besondere Atmosphäre. Anders als sonst. Meine Kinder sind seit dem frühen Morgen draußen und toben wie wild herum. Sie haben bestimmt schon zehn Schneemänner gebaut.«

Sehr lange wird der Schnee aber wohl nicht liegen blieben, bereits am Donnerstag könnte der Niederschlag in Regen übergehen, die Temperaturen sollen etwas steigen, sodass von den Tausenden Schneemännern in der Stadt bald wohl nur noch die Karotten-Nasen in einer Pfütze zu sehen sind.

Das als Elpis bezeichnete Unwettersystem hatte ab dem frühen Mittwochmorgen bereits im Norden des Landes Schnee fallen lassen. Auf dem Berg Hermon, dem einzigen Skigebiet des Landes, liegt mittlerweile eine dichte Schneedecke. Für das Wochenende werden Tausende von Besuchern erwartet.

Israel

Warum ich meine gelbe Schleife nicht ablege

Noch immer konnten nicht alle Angehörigen von Geiseln Abschied von ihren Liebsten nehmen

von Sophie Albers Ben Chamo  17.10.2025

Petah Tikva

Israel nimmt Abschied von Inbar Hayman

Die junge Frau war die letzte weibliche Geisel in der Gewalt der Hamas. Nach mehr als zwei Jahren der Ungewissheit kann ihre Familie nun Abschied nehmen

von Eva Krafczyk  17.10.2025

Meinung

Das moralische Versagen der Linken

Wenn Antisemitismus offen auf der Straße marschiert, dann hört man aus den linken Reihen: nichts.

von Nicole Dreyfus  17.10.2025

Meinung

Wenn plötzlich vom »Geiselaustausch« die Rede ist

Die Berichterstattung vieler Medien über den Gaza-Deal zeigt einmal mehr, was passiert, wenn journalistische Maßstäbe missachtet werden

von Jacques Abramowicz  17.10.2025

Israel

HaBaita – nach Hause

Nach mehr als zwei Jahren in der Gewalt der Hamas kehren die letzten 20 überlebenden Geiseln zurück

von Sabine Brandes  17.10.2025

Vermisst

Der Offizier, der nie zögerte

Assaf Hamami wurde im Kibbuz Nirim getötet

von Sabine Brandes  17.10.2025

Nachrichten

Handy, Abkommen, Spion

Kurzmeldungen aus Israel

von Sabine Brandes  17.10.2025

Gazastreifen

Trump droht Hamas mit dem Tod

Der US-Präsident hatte die Hinrichtungen durch die Hamas erst heruntergespielt – nun scheint er seine Meinung geändert zu haben

von Lars Nicolaysen  17.10.2025

Meinung

Entfremdete Heimat

Die antisemitischen Zwischenfälle auf deutschen Straßen sind alarmierend. Das hat auch mit der oftmals dämonisierenden Berichterstattung über Israels Krieg gegen die palästinensische Terrororganisation Hamas zu tun

von Philipp Peyman Engel  16.10.2025