Berlin

Deutsche Chefredakteure fordern Zugang zum Gazasteifen für Reporter

Foto: copyright (c) Flash90 2024

Deutsche Medien haben die Regierungen von Israel und Ägypten dazu aufgefordert, Journalisten ungehinderten Zugang zum Gazastreifen zu gewähren. »Der fast absolute Ausschluss internationaler Medien bei einer Krise dieser enormen weltweiten Tragweite ist in der jüngeren Geschichte beispiellos«, heißt es in dem von Chefredakteuren, Intendanten und dem ARD-Vorsitzenden Kai Gniffke unterzeichneten Appell.

Wer unabhängige Berichterstattung über diesen Krieg unmöglich mache, beschädige die eigene Glaubwürdigkeit, heißt es zur Begründung: »Wer uns verbietet, im Gazastreifen zu arbeiten, schafft die Voraussetzungen, dass Menschenrechte verletzt werden.«

Die Medien hätten bei der Bewertung und Analyse unterschiedlicher internationaler Krisen jahrzehntelange Erfahrung und seien in dem Konflikt nicht Partei. Zur Argumentation von Seiten Israels, die Lage in Gaza sei zu gefährlich, heißt es weiter, die Redaktionen wüssten um das Risiko einer Berichterstattung vor Ort. Sie seien aber bereit, dieses zu tragen.

Von »Bild« bis »taz«

Den Brief an den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und den ägyptischen Präsidenten Abd al-Fattah as-Sisi haben unter anderem die Chefredaktionen von »Zeit«, »Spiegel«, »Stern, «Bild», Welt«, »Süddeutscher Zeitung«, »taz« sowie die Chefredakteure und Intendanten und Geschäftsführer von ARD, ZDF, RTL, NTV, Arte und der Deutsche Welle sowie die Nachrichtenagentur dpa unterzeichnet.

Der Appell wird auch von der Journalistenorganisationen Reporter ohne Grenzen und dem Deutschen Journalistenverband getragen.

Seitdem der aktuelle Krieg vom palästinensischen Terror begonnen wurde, haben die israelischen Streitkräfte (IDF) immer wieder Reporter nach Gaza hineinbegleitet. Ihnen wurden auch Tunnel der Hamas präsentiert, während die Journalisten von IDF-Soldaten vor Attacken der Terroristen geschützt wurden.

Die Terrorgruppe macht stets Israel für das Leid verantwortlich, das sie selbst verursacht, auch indem sie ihre eigene Bevölkerung als lebenden Schutzschild missbraucht. Ein dauerhafter Aufenthalt von Reportern würde den Terroristen diesbezüglich helfen und die Journalisten zugleich erheblich gefährden.

Die israelische Botschaft in Berlin wollte den offenen Brief der Chefredakteure auf Anfrage nicht kommentieren. kna/ja

Jerusalem

Israels Regierungschef wirft Australien Tatenlosigkeit gegen Judenhass vor

Nach einem Anschlag in Sydney fordert Netanjahu von Australien entschlosseneres Handeln gegen Judenhass. Er macht der Regierung einen schweren Vorwurf

 14.12.2025

Australien

16 Tote bei antisemitischem Massaker in Sydney

Australien ist im Schockzustand: Zwei Attentäter schossen am Sonntag auf Juden, die sich in Bondi Beach zu einer Chanukka-Feier versammelt hatten

von Michael Thaidigsmann  14.12.2025 Aktualisiert

Jerusalem

Israels Außenminister kritisiert Australien nach Schüssen

Israels Außenminister Sa’ar sieht nach tödlichen Schüssen beim Chanukka-Fest in Sydney die australische Regierung mit in der Verantwortung – und fordert Konsequenzen

 14.12.2025

Terror

Herzog: »Grausamer Angriff auf Juden« in Sydney

Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog äußerte sich zu dem Angriff auf eine Chanukka-Feier in Australien mit vielen Toten und Verletzten

 14.12.2025

Nachruf

Trauer um Hollywood-Legende Arthur Cohn

Arthur Cohn war immer auf der Suche nach künstlerischer Perfektion. Der Schweizer Filmproduzent gehörte zu den erfolgreichsten der Welt, wie seine Oscar-Ausbeute zeigt

von Christiane Oelrich  12.12.2025

Jerusalem

Netanjahu plant Reise nach Kairo für milliardenschweren Gasdeal

Der Besuch bei Präsident Abdel-Fattah al-Sissi wäre historisch. Aus dem Umfeld des Premierministers kommt aber zunächst ein Dementi

 12.12.2025

Israel

Chanukka in Tel Aviv: Alles leuchtet!

Nach besonders schwierigen Jahren lässt die Stadtverwaltung Tel Aviv in vollem Glanz erstrahlen und beschert ihren Einwohnern Momente des Glücks

von Sabine Brandes  12.12.2025

Vermisst

Letzte Reise

Die am 7. Oktober von der Hamas nach Gaza verschleppte Leiche von Sudthisak Rinthalak wurde an Israel übergeben und nach Thailand überführt

von Sabine Brandes  12.12.2025

Gaza

Neue Aufnahmen: Geiseln feierten vor ihrer Ermordung Chanukka

In Israel sorgen erstmals veröffentlichte Videoaufnahmen für aller größte Betroffenheit und Trauer

 12.12.2025