Vermisst

Der Vater fehlte bei der Barmizwa

Ohad Yahalomi (50) Foto: Sabine Brandes

Vermisst

Der Vater fehlte bei der Barmizwa

Ohad Yahalomi ist seit 278 Tagen Hamas-Geisel

von Sabine Brandes  11.07.2024 09:23 Uhr

Vier Monate nach seiner Freilassung aus der Geiselhaft beging Eitan Yahalomi seine Barmizwa. Von Feiern konnte keine Rede sein, sagte seine Mutter Bat-Sheva Yahalomi im März. Nicht nur, dass ihr Sohn noch immer Albträume habe und damit kämpfe, ins normale Leben zurückzufinden – Eitans Vater und Bat-Shevas Ehemann Ohad fehle jeden Tag. Der 50-Jährige aus dem Kibbuz Nir Oz ist noch immer Geisel der Hamas im Gazastreifen.

Am Morgen des 7. Oktober 2023 wurden Eitan, seine Mutter und seine Schwestern im Alter von 20 Monaten und zehn Jahren aus ihrem Haus im Kibbuz in der Negevwüste entführt. Sein Vater wurde von den Terroristen während des Angriffs angeschossen. Als die vier aus dem Haus geführt wurden, blieb er mit den Terroristen zurück und konnte seiner Familie nur noch zurufen, dass er sie liebe.

50. Geburtstag in Gefangenschaft

Eitan wurde auf ein Motorrad gesetzt, Bat-Sheva und die Mädchen auf ein anderes, und die Terroristen fuhren in Richtung Gaza. Doch als sie sich dem Grenzzaun näherten, entdeckten sie einen Panzer der israelischen Armee und gerieten in Panik. Das Motorrad mit der Mutter und den Mädchen stürzte, und die drei konnten sich unter dramatischen Umständen in Sicherheit bringen. Allerdings mussten sie mitansehen, wie Eitan von den Terroristen verschleppt wurde. Nach mehr als 50 Tagen Geiselhaft kam der Zwölfjährige im November durch einen Deal frei.

»Ich vermisse dich sehr und warte auf deine Rückkehr«, richtet Eitan eine Nachricht an seinen Vater. Er mache sich große Sorgen um ihn. »Ich erinnere mich an die Geräusche der Explosionen in Gaza, es war wirklich beängstigend. Ich glaube, er hört sie auch, und vielleicht macht es ihm auch Angst.« Als er »dort« war, habe er versucht zu fragen, was mit seinem Aba passiert sei, bekam jedoch keine Antwort von den Terroristen. »Er und alle anderen müssen so schnell wie möglich zurückkommen«, fleht der Sohn.

Am 9. April war Ohad Yahalomis 50. Geburtstag. Doch auch dieser Tag brachte keine Freude, sondern verstärkte nur den Schmerz des endlosen Wartens und den Wunsch, dass er endlich zu seiner Familie zurückkehren möge.

Barcelona

Guinness World Records blockiert Bewerbungen aus Israel

Die israelische NGO Matnat Chaim will im kommenden Monat 2000 Nierenspender zusammenbringen. Dieser Rekord wird nicht registriert, da er im jüdischen Staat umgesetzt werden soll

 05.12.2025

Gaza

Wie die Hamas Hilfsorganisationen gefügig machte

Einer Auswertung von »NGO Monitor« zufolge konnten ausländische Organisationen in Gaza nur Hilsprojekte durchführen, wenn sie sich der Kontrolle durch die Hamas unterwarfen

von Michael Thaidigsmann  05.12.2025

Jerusalem

Netanjahu bezeichnet Korruptionsprozess als »politisch«

»Sie sind nicht an Gerechtigkeit interessiert, sie sind daran interessiert, mich aus dem Amt zu drängen«, so der Ministerpräsident

 05.12.2025

Luftfahrt

EasyJet plant Rückkehr nach Israel

Im Frühling geht es mit zunächst drei Verbindungen zwischen europäischen Städten und dem Ben-Gurion-Flughafen los

 05.12.2025

Medien

»Die Kritik trifft mich, entbehrt aber jeder Grundlage«

Sophie von der Tann wird heute mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis geehrt. Bislang schwieg sie zur scharfen Kritik an ihrer Arbeit. Doch jetzt antwortete die ARD-Journalistin ihren Kritikern

 04.12.2025

Die letzte Geisel in Gaza

»Er ging als Erster – er kommt als Letzter zurück«

Ran Gvili war ein Polizist einer Eliteeinheit, der trotz gebrochener Schulter in den Kampf zog

von Sabine Brandes  04.12.2025

Prozess

Bitte um Gnade

Premierminister Netanjahu wendet sich überraschend an Staatspräsident Herzog

von Sabine Brandes  04.12.2025

Israel

Drei Brüder werden an einem Tag Väter - von vier Kindern

Zwillinge inklusive: Drei Brüder und ihre Partnerinnen schenken den Großeltern an einem Tag vier Enkel. Wie es zu diesem seltenen Familienglück kam

von Sara Lemel  04.12.2025

Preisvergabe

Charlotte Knobloch kritisiert Berichterstattung von Sophie von der Tann

Dass problematische Berichterstattung auch noch mit einem Preis ausgezeichnet werde, verschlage ihr die Sprache, sagt die Präsidentin der IKG München

 04.12.2025