Jerusalem

»Der Schmerz ist kaum zu ertragen«

Außenministerin Annalena Baerbock (Die Grünen) gedachte bei ihrem Besuch in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem heute vor allem der ermordeten Kinder.

Sie äußerte sich mit berührenden und sehr persönlichen Worten: »Als Mutter zweier Töchter stockt mir der Atem, wenn ich an die Millionen jüdischer Kinder denke, die ermordet wurden, ihren Eltern entrissen, alleingelassen, voller Angst vor dem Ungewissen«. In der Halle der Namen legte sie neben dem ewigen Feuer einen Kranz zum Gedenken an die sechs Millionen Opfer der Schoa nieder.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

»Als Deutsche und als Außenministerin meines Landes halte ich hier in Yad Vashem demütig inne, am Ort der Erinnerung an das millionenfache Leid des Völkermordes an den Juden Europas, den Deutsche akribisch geplant, protokolliert und ausgeführt haben«, schrieb Baerbock in das Gästebuch. Ihren Eintrag las sie vor, nachdem sie das Denkmal für die Kinder besucht hatte: »Der Gedanke an den Schmerz jedes einzelnen Kindes, jeder einzelnen Mutter, jedes einzelnen Vaters ist kaum zu ertragen«.

VERPFLICHTUNG Aber Yad Vashem, dieser schmerzvolle Ort, fordere, gerade nicht zu verstummen, nicht zu verharren, schrieb die Politikerin weiter. »Yad Vashem mahnt uns, die Stimme jener, die das Grauen selbst erlebt haben, zu hören und ihre Werte weiterzugeben. Es ist unsere unbedingte Verpflichtung, gerade als jüngere Generation, die Erinnerung wachzuhalten, insbesondere wenn immer weniger Zeitzeugen unter uns sind. Und es ist unsere Verantwortung, unsere Stimme zu erheben, gegen Antisemitismus, gegen Hass und Hetze, gegen Ausgrenzung und Gewalt.«

»Der Gedanke an den Schmerz jedes einzelnen Kindes, jeder einzelnen Mutter, jedes einzelnen Vaters ist kaum zu ertragen.«

Außenministerin Baerbock

Die Außenministerin erhielt eine Führung durch die geschichtliche Ausstellung, begleitet wurde sie dabei vom stellvertretenden Außenminister Idan Roll. Ein Sprecher der Gedenkstätte sagte anschließend: »Der Besuch unterstreicht die Kontinuität der starken Verbindung zwischen Yad Vashem und der Regierung der Bundesrepublik Deutschland.«

EMOTIONAL Die Verpflichtung, das Gedenken fortzuführen, werde von der Bundesregierung sehr ernst genommen, das sei durch Baerbocks Visite deutlich geworden. »Wir haben während der Führung durch das Museum und an den außergewöhnlich emotionalen Worten der Außenministerin gespürt, dass ihr Yad Vashem sehr wichtig ist.«

Bereits vor der Abreise in Deutschland zu ihrem Antrittsbesuch in Israel hatte Baerbock junge Menschen erwähnt: Es grenze an ein Wunder, dass gerade junge Menschen in beiden Ländern sich heute so nahe seien, sagte sie. »Ein solches Menschheitsverbrechen« wie die Schoa dürfe sich nie wiederholen, warnte sie in ihrem Eintrag, unterschrieb dann und fügte offenbar ein Herzensanliegen hinzu: »Damit die Kinder dieser Erde alle eine Zukunft haben«.

Israel

Israel plant strengere Regeln für jüdische Zuwanderung

Die Netanjahu-Regierung will offenbar die Zuwanderung von Menschen mit nur einem jüdischen Großelternteil unterbinden

 09.05.2025

London

Bericht: UNO ignoriert Hamas-Strategie der lebenden Schutzschilde

Die Henry Jackson Society kritisiert in einem Bericht die Vereinten Nationen: In ihren vielen Berichten erwähnt die Weltorganisation demnach kaum je, dass der palästinensische Terror die Bewohner Gazas als menschliche Schutzschilde missbraucht

von Imanuel Marcus  09.05.2025

Gaza

Neues System für Verteilung von Hilfsgütern geplant

Eine Stiftung will nun wieder Nahrung und Sanitärprodukte liefern - an der Terrororganisation Hamas vorbei

 09.05.2025

Israel

Herzog erinnert an »Sieg über das dunkelste Böse«

Israels Präsident würdigt zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs den Einsatz der Alliierten und warnt vor dem Schweigen angesichts von Hass

 08.05.2025

USA

Trump angeblich von Netanjahu enttäuscht

Die regierungsnahe Tageszeitung »Israel Hayom« schreibt, der US-Präsident wolle seine Nahostpolitik ohne Israel vorantreiben

von Sabine Brandes  08.05.2025

Libanon

Israel greift Hisbollah-Stützpunkt an

Dieser habe zur Steuerung von Hisbollah-Waffensystemen im Bereich des Angriffs und der Verteidigung gedient, so die israelische Armee

 08.05.2025

Schweiz

Israel warnt vor Reisen zum ESC

Den Eurovision Song Contests in Basel als Jude oder Israeli zu besuchen, könnte gefährlich werden: Das befürchtet Israels Sicherheitsrat und empfiehlt Bürgern Zurückhaltung und Wachsamkeit

 08.05.2025

Israel

Huthi reklamieren Drohnenangriffe für sich

Die Huthi im Jemen greifen Israel weiter an. In einer Erklärung stellen sie klar: Auch israelische Schiffe im Roten Meer würden weiter Ziel ihrer Angriffe werden

 08.05.2025

Hamas-Terror

Netanjahu: 21 Geiseln noch am Leben - Status von dreien unklar

Präsident Trump hat mit Äußerungen, dass drei weitere im Gazastreifen festgehaltene Menschen gestorben seien, für Entsetzen in Israel gesorgt. Nun äußert sich Israels Ministerpräsident Netanjahu

 07.05.2025