Wahlen

Der Parteienpoker hat begonnen

Der Chef von Blau-Weiß, Benny Gantz, will keine neuen Bündnisse. Foto: Flash90

Der Parteienpoker ist in vollem Gange – wieder einmal. Weniger als zwei Monate vor den dritten Parlamentswahlen innerhalb eines Jahres versuchen die Parteien, sich neu aufzustellen, um so viele Stimmen wie möglich zu sichern. Alte Bündnisse werden überworfen, neue wollen geschmiedet werden. Doch nicht alle machen mit.

Mitte-Links-Block Der Chef der Zentrumsunion Blau-Weiß, Benny Gantz, schloss am Mittwoch aus, eine Union mit kleinen Bündnissen einzugehen. Zuvor hatte ihm der Vorsitzende von Arbeitspartei-Gescher, Amir Peretz, ein Angebot unterbreitet, die beiden zusammenzulegen und forderte auch die Demokratische Union auf, dabei mitzumachen.

»Wenn es um den Mitte-Links-Block geht, ist ein Zusammenlegen die beste Option, um die Größe des Blocks zu erhalten«, erläuterte Peretz.

Es ginge dabei rein um ein technisches Vorhaben, damit die kleinen Parteien es auf jeden Fall über die 3,25-Prozent-Hürde schaffen. Später könne man sich wieder auflösen, während alle ihre Mandate behalten, so Peretz. »Benny Gantz verpflichtet sich zu nichts.«

»Die zionistischen Linksparteien in Israel müssen sich vereinigen«, meint Benny Gantz.

Doch Gantz erteilte eine Absage. Es sei nicht die Zeit für politische Stunts. Er riet der Arbeitspartei-Gescher und Demokratischen Union jedoch, sich zusammenzutun. »Die zionistischen Linksparteien in Israel müssen sich vereinigen. Ich erwarte, dass sie verantwortlich handeln und das Richtige tun.«

Wandel Peretz kritisierte Gantz daraufhin, »dass Blau-Weiß nicht auf einem revolutionären Weg ist, eine Regierung zu bilden, die den Wandel und Hoffnung bringt. «Wir könnten mit einer Regierung aufwachen, in denen Naftali Bennett, Bezalel Smotrich und Ayelet Shaked die Politik vorgeben.» Er wolle jetzt weiter nach Wegen suchen, um eine dramatische Wende zu erreichen. Der Zusammenschluss mit der Linkspartei Meretz sei noch nicht vom Tisch.

Vor etwa zwei Wochen hatten sich die Rechtsaußenpartei Jüdisches Haus mit der extremistischen Otzma Yehudit zusammengetan. Die beiden Parteien waren bereits für die Wahl im April 2019 auf einer gemeinsamen Liste angetreten. Man habe zwar unterschiedliche Ansichten, hieß es in einer Erklärung. «Aber hier geht es um die Zukunft Israels. Nicht Gleichheit, sondern Einheit.» Auch für diese beiden geht es um den Einzug in die Knesset. Otzma Yehudit hatte es im September nicht über die Prozenthürde geschafft.

Meinung

Israel: Keine Demokratie ohne Pressefreiheit

Den Armeesender abschalten? Warum auch jüdische Journalisten in der Diaspora gegen den Plan von Verteidigungsminister Katz protestieren sollten

von Ayala Goldmann  14.11.2025

Nahostkonflikt

Indonesien will 20.000 Soldaten für Gaza-Truppe bereitstellen

Der US-Plan für die Stabilisierung des Küstenstreifens sieht eine internationale Eingreiftruppe vor. Einige Staaten haben bereits Interesse bekundet

 14.11.2025

Geiseldeal

Hamas übergibt Leichnam von Meny Godard

Der 73-jährige Großvater wurde am 7. Oktober im Kibbuz Be’eri von Terroristen der Hamas ermordet und in den Gazastreifen entführt

 14.11.2025

Israel

Altkanzlerin Merkel besucht Orte der Massaker

Angela Merkel besuchte den Ort des Nova-Festivals und den Kibbuz Nahal Oz

 13.11.2025

Waffenruhe

Hamas und Islamischer Dschihad wollen Geisel-Leichnam übergeben

Die Terroristen haben noch die sterblichen Überreste von vier Geiseln in ihrer Gewalt

 13.11.2025

Tel Aviv

Noa Kirel und Daniel Peretz heiraten mit »kleiner Feier«

Die Sängerin und der HSV-Torwart standen in Jaffa unter großen Sicherheitsvorkehrungen unter der Chuppa

von Nicole Dreyfus  13.11.2025

Westjordanland

Israel: Rund 40 Hamas-Mitglieder in Betlehem festgenommen

Israelische Einsatzkräfte wollen Anschlagspläne mit möglicherweise vielen Toten gestoppt haben: Was hinter der Festnahme Dutzender Hamas-Mitglieder steckt

 13.11.2025

Westjordanland

Jüdische Siedler zünden Moschee an

Nur einen Tag nachdem Israels Präsident Herzog und hochrangige Vertreter der Armee Angriffe gewalttätiger Siedler verurteilt hatten, schlugen diese wieder zu

 13.11.2025

Diplomatie

Israel drängt Merz auf Ende des Teilwaffenembargos

Der Bundeskanzler hatte am 8. August angeordnet, keine Güter auszuführen, die im Krieg gegen die Hamas verwendet werden könnten

 13.11.2025