Israel-Besuch

Blinken kommt mit Geiselnahme-Experten und Solidarität

Blinken trifft Netanjahu Foto: Omer Meron (GPO)

Er verstehe persönlich das erschütternde Echo, das die Massaker der Hamas bei israelischen Juden und Juden auf der ganzen Welt hervorrufen, sagte US-Außenminister Antony Blinken, nachdem er am Donnerstag in Israel gelandet war. »Denn ich bin auch als Jude hergekommen.« Blinken reiste mit dem stellvertretenden US-Sondergesandten für Geiselfragen, Steve Gillen, an.

»Und ich stehe auch als Ehemann und Vater kleiner Kinder vor Ihnen«, so der Blinken bei einem Treffen mit Premierminister Benjamin Netanjahu. »Es ist für mich unmöglich, mir die Fotos der getöteten Familien anzusehen, etwa der Mutter, des Vaters und der drei kleinen Kinder, die im Kibbuz Nir Oz ermordet wurden, und nicht an meine eigenen Kinder zu denken.«

Dies sei nur einer von unzähligen Terroranschlägen der Hamas in einer langen Liste »der Brutalität und Unmenschlichkeit gewesen, die an das Schlimmste, an den Islamischen Staat, erinnert«, führte er aus. Er sei »unglaublich dankbar«, wieder in Israel zu sein, »in diesem unglaublich schwierigen Moment, für diese Nation, aber eigentlich für die ganze Welt«.

Außenminister Blinken sichert Israel ewige Solidarität zu

Blinken kritisierte auch führende Politiker der Welt in der Vergangenheit für ihre Zweideutigkeit, wenn es um Terroranschläge gegen Israel ging. »Es gibt keine Entschuldigung, es gibt keine Rechtfertigung für diese Gräueltaten«, betont er. »Dies muss ein Moment der moralischen Klarheit sein.«

»Die Botschaft, die ich Israel überbringe, ist diese: Sie sind vielleicht allein stark genug, um sich zu verteidigen, aber solange Amerika existiert, werden Sie das nie und nimmer tun müssen. Wir werden immer an Ihrer Seite sein!« Blinken begrüßte die Schaffung der nationalen Notstandsregierung in Jerusalem und die »Einheit und Entschlossenheit, die sie in der gesamten israelischen Gesellschaft widerspiegelt«.

»Solange Amerika existiert, werden Sie sich nie und nimmer allein verteidigen müssen.«

US-Außenminister Antony Blinken
Erste Militärunterstützung in Israel eingetroffen

Die ersten Lieferungen amerikanischer Militärunterstützung sind bereits in Israel eingetroffen, weitere sind unterwegs. Der Minister wiederholte auch die »kristallklare« Warnung vor der Einmischung anderer Akteure – ob staatlich oder nichtstaatlich. »Tun Sie es nicht. Die Vereinigten Staaten stehen direkt hinter Israel.«

Netanjahu erklärte, dass die Terrororganisation Hamas wie der Islamische Staat behandelt werden sollte. »Kein Führer sollte ihnen entgegenkommen. Kein Land sollte ihnen Unterschlupf gewähren, und diejenigen, die dies tun, müssen sanktioniert werden.«

Steve Gillen wird voraussichtlich eine Weile in Israel bleiben, um mit den Familien und der israelischen Regierung bei der Angelegenheit der in den Gazastreifen verschleppten Menschen zusammenzuarbeiten. Er bekräftigte, die USA bemühten sich, eine Freilassung von Geiseln zu erreichen.

Außenminister Blinken wird noch am Donnerstag nach Jordanien reisen und König Abdullah II. treffen. Am Freitag wird er in Amman auch mit dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas zusammentreffen.

Diplomatie

Israel erkennt Somaliland als Staat an

Die Anerkennung erfolge »im Geiste der Abraham-Abkommen«, hieß es in einer Mitteilung des Büros von Benjamin Netanjahu

 28.12.2025 Aktualisiert

Sexualisierte Gewalt

Ex-Geisel: »Ich dachte, ich werde für immer ihre Sexsklavin sein«

Fast ein Jahr nach ihrer Freilassung spricht die junge Israelin Romi Gonen zum ersten Mal über ihre zutiefst verstörenden Erlebnisse in Gaza

von Sabine Brandes  26.12.2025

Israel

Zwei Tote bei Terrorangriff mit Auto und Messer

Palästinenser rammte Passanten mit seinem Auto und stach auf Frau ein – ein Sicherheitsmann schoss auf den Attentäter und verletzte ihn

 26.12.2025

Israel

Winterwarnungen und das Warten auf Schnee

Am Samstag zieht ein stärkeres Tiefdruckgebiet auf, begleitet von Starkregen, starken Winden und spürbarer Kälte

von Sabine Brandes  26.12.2025

Gazastreifen

Erneut tödlicher Zwischenfall

Israels Armee: Zwei Terroristen wurden getötet, die eine »unmittelbare Bedrohung« dargestellt hätten

 26.12.2025

ANU-Museum Tel Aviv

Jüdische Kultobjekte unterm Hammer

Stan Lees Autogramm, Herzls Foto, das Programm von Bernsteins erstem Israel-Konzert und viele andere Originale werden in diesen Tagen versteigert

von Sabine Brandes  25.12.2025

Sicherheit

Katz sagt erneut, Israel werde nicht komplett aus Gaza abziehen

Nach Kritik nach ähnlichen Äußerungen war der Verteidigungsminister zunächst zurückgerudert. Nun erklärt er: »Ich lege nie den Rückwärtsgang ein«

 25.12.2025

Israel

US-Botschafter: Iran zieht falsche Lehren aus Angriffen auf Atomanlagen

»Ich hoffe, sie haben die Botschaft verstanden, aber offenbar haben sie sie nicht vollständig verstanden«, sagte Mike Huckabee

 25.12.2025 Aktualisiert

Spionage-Verdacht in Israel

Ex-Premier Bennett im Visier des Iran

Ein israelischer Staatsbüger soll den einstigen Ministerpräsidenten Naftali Bennett ausspioniert haben. Dem Verdächtigen steht eine Anklage bevor

von Sabine Brandes  25.12.2025