Israel

Bibelsatire aus Curriculum entfernt

Joav Gallant Foto: Flash 90

Israel

Bibelsatire aus Curriculum entfernt

Entsprechende Links auf Lehrerplattform wurden nach Kritik gelöscht – Bildungsministerium will Inhalte prüfen

 07.08.2020 13:05 Uhr

Nach Protesten aus dem konservativ-religiösen Lager hat Israels Bildungsministerium eine Reihe satirischer Sketche zur jüdischen Geschichte aus dem Curriculum des Bibelunterrichts genommen. Entsprechende Links auf einer Lehrerplattform seien gelöscht worden, berichtet die Zeitung »Haaretz« (Freitag).

Das Ministerium kündigte nach dem Protest mehrerer Abgeordneter, Parteimitglieder und Aktivisten aus dem konservativen und religiösen Lager an, den Inhalt der Videos zu prüfen. Eine spätere Wiederaufnahme der Inhalte sei nicht ausgeschlossen.

pädagogen Der orthodoxe Schas-Abgeordnete Uriel Bouso kritisierte das Programm laut dem Bericht in einem Brief an Bildungsminister Joav Gallant als »verabscheuungswürdig«. Es verspotte »alles, was dem jüdischen Volk heilig und teuer ist«, und könne in den Händen von Pädagogen unvorstellbaren Schaden anrichten.

Auch mehrere Mitglieder der Likud-Partei hatten in einem Schreiben an Gallant die Sendung kritisiert. Sie verspotte »Prinzipien von Religion, Glauben und Tradition und verzerre die Geschichte der Bibel«.

Bezalel Smotrich, Vorsitzender der rechts-religiösen Partei Tkuma, forderte Generalstaatsanwalt Avichai Mandelblit auf, die Sendung aus dem Programm zu nehmen. Er argumentierte mit dem Verbot der öffentlichen Verletzung von Religion oder religiösen Gefühlen.

unterricht Gegen die Kritik wandte sich laut Bericht eine Gruppe von Fachlehrern an staatlichen Schulen, die in einem Schreiben an die zuständige Inspektorin ankündigten, die Videos weiter im Unterricht einzusetzen. Die Streichungsforderungen seien eine Verletzung der pädagogischen und akademischen Freiheit im Bildungssystem.

Der Sender KAN bietet unter dem Titel Die Juden kommen satirische Sketche unter anderem zu biblischen Episoden wie Noahs Arche oder der Geschichte von Josef und seinen Brüdern, aber auch zu aktuellen israelischen Themen. Bereits bei der Einführung des Programms 2014 kam es laut Medienberichten zu einer heftigen Kontroverse. Die Macher des Programms argumentierten, die Sendung rege zum Nachdenken über Texte an. kna

Krieg

Trump: In Kürze Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran

Zwischen Israel und dem Iran soll nach Angaben von US-Präsident Donald Trump in wenigen Stunden eine Waffenruhe in Kraft treten

von Jürgen Bätz  24.06.2025 Aktualisiert

Naher Osten

So reagieren Israels Nachbarn auf den US-Angriff auf das Atomprogramm

Die Angriffe dürften das Machtgefüge in der Region verändern

 23.06.2025 Aktualisiert

Angriffe gegen Mullah-Regime

Israel sieht Kriegsziele im Iran fast erreicht

Israel hat im Luftraum über dem Iran freie Hand. Ministerpräsident Netanjahu sieht sich fast am Ziel. Aber noch gibt es schwere Angriffe.

 23.06.2025

Nahost

Merz stellt sich hinter Angriffe auf den Iran

Sein »Drecksarbeit«-Zitat will der Bundeskanzler aber nicht wiederholen

 23.06.2025

Europäische Union

Verhängt die EU jetzt Strafmaßnahmen gegen Israel?

In Brüssel wächst die Wut über Israels Vorgehen in Gaza. Einige Staaten drängen vehement auf Strafmaßnahmen. Jetzt wurde ein Prüfbericht bekannt, der eindeutige Schlüsse zieht

von Michael Thaidigsmann  23.06.2025

Krieg

Israel greift berüchtigtes Ewin-Gefängnis im Iran an

Die »Times of Israel« mutmaßt, der Angriff habe darauf abgezielt, den politischen Gefangenen die Flucht zu ermöglichen

 23.06.2025

Essay

Resilienz in Flip-Flops und Pyjamas

Eine Besucherin aus der Schweiz schildert ihre Eindrücke aus einem Schutzraum in Tel Aviv

von Joëlle Fiss  23.06.2025

Interview

Warum gehen die Grünen auf Distanz zu Israel, Frau Brantner?

Die grüne Bundesvorsitzende erläutert, warum sie deutsche Rüstungsexporte einschränken und israelische Minister sanktionieren, aber trotzdem solidarisch mit Israel sein will

von Michael Thaidigsmann  23.06.2025 Aktualisiert

Iran

Israel zerstört »Doomsday Clock« in Teheran

Israels Verteidigungsminister Israel Katz sprach von Angriffen von »beispielloser Intensität« in Teheran

 23.06.2025