Tempelberg

Besucherrekord an Tischa beAw

Ein orthodoxer Beter vor der Kotel, im Hintergrund der Felsendom Foto: Flash 90

Der sefardische Oberrabbiner Israels, Yitzhak Yosef, hat Kritik an der hohen Besucherzahl von Juden auf dem Tempelberg an Tischa beAw geübt. Etwa 1300 Juden hatten an dem Fast- und Trauertag am Dienstag das Plateau besucht, auf dem einst der erste und zweite jüdische Tempel standen. Laut israelischen Medienberichten ist dies ein Rekord. Am jüngsten Jerusalem-Tag im Mai hatten etwa 900 Juden den Tempelberg besucht und damit den bisherigen Rekord aufgestellt.

»Es ist ein Gebot, daran zu erinnern, dass das jüdische Gesetz es verbietet, zum Tempelberg zu pilgern«, sagte Oberrabbiner Yitzhak Yosef laut einem Bericht von »Israel National News«. Juden, die dies dennoch täten, entweihten die Heiligkeit des Ortes. Auch die nationalreligiösen Rabbiner Zvi Yehuda Kook und Rabbi Avraham Shapira hatten sich dagegen ausgesprochen, dass Juden den Tempelberg betreten.

Jordanien Am Dienstag tagte zudem ein Notkomitee der Organisation Islamischer Zusammenarbeit in Sachen Tempelberg. Bei diesem Treffen kritisierte der jordanische Außenminister Ayman Safadi laut einem Bericht der »Times of Israel« ebenfalls die hohe Besucherzahl von Juden auf dem Tempelberg.

»Die Zahl der Extremisten, die Al-Aksa heute gestürmt haben, ist größer als jemals zuvor seit Beginn der israelischen Besatzung 1967«, wurde Safadi zitiert. Diese sei die Ursache der Spannung, die zu weiteren gefährlichen Krisen führen werde, so der jordanische Außenminister.

Kotel Zehntausende besuchten am Dienstag die Kotel. Am Montagabend, zu Beginn von Tischa beAw, hatten Tausende an der früheren Westmauer des jüdischen Tempels das Buch »Eicha«, die Klagelieder, gelesen.

Der stellvertretende Bürgermeister von Jerusalem, Dov Kalmanovich, hatte die Polizei am Dienstag gebeten, den Tempelberg für Juden eine Stunde länger zu öffnen als gewöhnlich. In einem Brief an die Polizei, den »Israel National News« zitierte, schrieb Kalmanovich: »Juden aus allen Teilen des Landes, deren Rabbiner es ihnen erlauben, sind gekommen, um den Tempelberg zu besuchen – an dem Tag, der den Verlust des heiligsten Ortes für Juden symbolisiert.«

Es sei nicht zu verstehen, dass Menschen, die an Tischa beAw in der Hitze fasteten und darauf warteten, den Tempelberg zu betreten, abgewiesen würden, so Kalmanovich weiter. ag

Propaganda

Psychoterror: Hamas veröffentlicht »Abschiedsfoto« der Geiseln

Die Hamas setzt auf Angst in Israel, dass die restlichen Verschleppten infolge der jüngsten israelischen Offensive für immer verschollen bleiben könnten. Dafür reicht eine Fotomontage und ein Name

 21.09.2025

Krieg

Freigelassene Hamas-Geisel will wieder in die Armee

Am 7. Oktober 2023 wurde der israelische Soldat Edan Alexander von der Hamas nach Gaza verschleppt. Im Mai wurde er nach 584 Tagen freigelassen. Jetzt will er wieder kämpfen

von Jan-Uwe Ronneburger  20.09.2025

Vermisst

Er war ein Poet

Der 84-jährige Amiram Cooper wurde in Gaza ermordet

von Sabine Brandes  20.09.2025

Nahost

Hamas: Keine Geiseln kommen mehr frei

Seit 714 Tagen foltert und ermordet die Hamas Geiseln. Nun benutzt sie die verbleibenden 48 Verschleppten als Druckmittel

 19.09.2025

Eilat

Terror-Drohne der Huthi trifft Hoteleingang

Die Polizei sperrt den Einschlagsort, Sprengstoffexperten untersuchen die Überreste der Waffe

 19.09.2025

Wirtschaft

Netanjahus unglücklicher »Sparta«-Vergleich

Israels Premierminister spricht in einer Rede von wirtschaftlicher Isolation und sieht sein Land in einer ähnlichen Situation wie einst der griechische Stadtstaat. Politik und Märkte reagieren unerwartet heftig

von Sabine Brandes  18.09.2025

Israel

Zwei Tote bei Anschlag an Grenze zu Jordanien

Der Angreifer ist offenbar in einem Lastwagen angekommen, der humanitäre Hilfsgüter für den Gazastreifen transportierte. Der Anschlag könnte laut Medien auch Auswirkungen auf Gaza-Hilfen haben

 18.09.2025 Aktualisiert

Nachruf

Sie trug ein strassbesetztes Krönchen

Tovia Ringer überlebte die Konzentrationslager Groß-Rosen und Schömberg, bevor sie 1948 nach Israel emigrierte. Nun ist die »Miss Holocaust Survivor 2018« im Alter von 102 Jahren gestorben

von Sara Klatt  18.09.2025

Kurznachrichten

Hotel, Datteln, Pilger

Meldungen aus Israel

von Sabine Brandes  18.09.2025