Knesset

Bennett gegen Rückkehr zu Atomabkommen mit Iran

Naftali Bennett während eines Gesprächs am Sonntag (13. Juni) in der Knesset Foto: Flash 90

Bei seiner Eröffnungsrede im Parlament hat sich Israels designierter Ministerpräsident Naftali Bennett gegen eine Rückkehr zum internationalen Atomabkommen mit dem Iran ausgesprochen. Dessen Atomprogramm sei nahe an einem »entscheidenden Punkt«, warnte der Vorsitzende der rechten Jamina-Partei am Sonntag in Jerusalem. Teheran habe außerdem Terrorstützpunkte in Syrien, im Gazastreifen und im Jemen aufgebaut. Israel werde es dem Iran nicht erlauben, Nuklearwaffen zu erlangen und behalte sich »volle Handlungsfähigkeit« vor.

ANKÜNDIGUNGEN Bennett warnte die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas vor einer »eisernen Mauer«, sollte sie erneut israelische Ziele angreifen. Er dankte US-Präsident Joe Biden für Unterstützung während des jüngsten Waffengangs mit der Hamas, die von EU, USA und Israel als Terrororganisation eingestuft wird. Israel werde sich unter seiner Führung für eine Annäherung an weitere arabische Staaten einsetzen. »Wir werden Israel als jüdischen und demokratischen Staat bewahren«, sagte er.

Die geplante Regierung aus acht Parteien muss als letzte Hürde vor ihrer Vereidigung ein Vertrauensvotum bestehen. Das Bündnis um Bennett und den früheren Oppositionsführer Jair Lapid hat mit 61 der 120 Abgeordneten in der Knesset nur eine hauchdünne Mehrheit. Mit der Vereidigung eines neuen Kabinetts ginge eine Ära zu Ende: Es wäre das erste Mal seit 2009, dass eine Regierung ohne Likud-Chef Benjamin Netanjahu gebildet wird.

KAMPF Unterdessen hat die islamistische Hamas eine Fortsetzung des bewaffneten Kampfes gegen den jüdischen Staat angekündigt. Hamas-Sprecher Fausi Barhum sagte am Sonntag: »Welche Form auch immer die israelische Regierung hat, es wird unser Verhalten gegenüber einer Besatzungsmacht nicht ändern, gegen die Widerstand geleistet werden muss.« Die Palästinenser hätten dabei das Recht, alle Mittel einzusetzen, »allen voran der bewaffnete Widerstand«. Die Hamas wird von EU, USA und Israel als Terrororganisation eingestuft.

Auch ein ranghohes Mitglied derPalästinenserorganisation Islamischer Dschihad sagte, der Kampf gegen Israel werde fortgesetzt. Die erwartete neue Koalition sei »schwach und fragil und wird nicht lange halten«, sagte Ahmed al-Mudallal.

Bei einem elftägigen Konflikt im vergangenen Monat zwischen Israel sowie Hamas und Islamischem Dschihad im Gazastreifen wurden in Israel 13 Menschen getötet, darunter ein Fünfjähriger und eine 16-Jährige. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza wurden 255 Palästinenser getötet, etwa ein Viertel davon Minderjährige. Mehr als 200 der Getöteten waren nach israelischen Militärangaben Terroristen. dpa

Stimmen aus Israel

»Israelis sind Weltmeister darin, an der Normalität festzuhalten«

Wie ist die Stimmung im Land, nachdem Israel in der Nacht auf den beispiellosen Angriff des Iran reagiert hat? Sechs Stimmen.

von Sophie Albers Ben Chamo  19.04.2024

Luftfahrt

Lufthansa und Swiss stellen Flüge nach Israel ein

Die Hintergründe

 19.04.2024

Brüssel

EU verhängt Sanktionen gegen vier israelische Siedler

Dies bestätigten Diplomaten gegenüber der Deutschen Presse-Agentur

 19.04.2024 Aktualisiert

Gaza-Krieg

Mehr als 7200 israelische Soldaten in Gaza-Krieg verwundet

Rund ein Drittel der bei dem Militäreinsatz gegen die Hamas verletzten Soldaten kämpfen mit psychischen Problemen

 19.04.2024

Nahost

Angriff wird im Iran heruntergespielt

Das Mullah-Regime bezeichnete Berichte über den Angriff auf die Luftwaffenbasis als Propaganda

von Sabine Brandes  19.04.2024

Berlin/Jerusalem

Hunger-Streit zwischen Baerbock und Netanjahu

Der Ministerpräsident und die Außenministerium sollen sich über die Lage in Gaza gestritten haben

 19.04.2024

Nahost

Keine Berichte über Schäden nach Angriff im Iran

Mehrere Flugobjekte am Himmel von Isfahan seien abgeschossen worden, erklärt das Mullah-Regime

 19.04.2024

Nahost

Griff Israel den Iran von innen heraus an?

Lesen Sie alle aktuellen Entwicklungen hier

 19.04.2024 Aktualisiert

Nahost

US-Sender: Israelische Reaktion auf Iran nicht vor Monatsende

Kommt die Antwort des jüdischen Staates nach Pessach?

 18.04.2024