Die Gewaltwelle, die am Abend des Neujahrsfestes ihren Anfang genommen hatte, scheint kurz vor dem Pessachfest abzuebben.
Die israelischen Streitkräfte veröffentlichten jetzt Zahlen, die belegen, dass die Terroranschläge von Palästinensern gegen Israelis im März wesentlich zurückgegangen sind. »Und zwar in sämtlichen Bereichen«, wie die Armee angibt.
Seit die sogenannte Messer-Intifada im Oktober 2015 begann, hat die Armee 620 Anschläge oder versuchte Terrorattacken innerhalb der israelischen Grenzen, im Westjordanland und im Grenzgebiet rund um den Gazastreifen registriert. 34 Israelis starben, 184 Terroristen wurden von Sicherheitskräften getötet.
Schusswaffen Die meisten Vorkommnisse gab es im Oktober 2015 mit 842 Taten, als die gewalttätigen Proteste um den Tempelberg in Jerusalem tobten. Im März diesen Jahres waren sie auf 163 zurückgegangen (zum Vergleich gab es im März des Vorjahres 159 Angriffe). Im Dezember 2015 wurden 117 Messerattacken gezählt. Im März 2016 waren es acht. Auch die Attentate mit Schusswaffen fielen von 13 in einem Monat auf drei im vergangenen Jahr.
Die Angriffe kamen vornehmlich von jungen Palästinensern mit Messern oder Autos, die in Menschengruppen am Straßenrand gerammt wurden. 50 Prozent der Attentäter waren unter 20 Jahre alt, zwölf Prozent waren Frauen.
Gewalt Während die massenhaften Anschläge in der Bevölkerung als »dritte Intifada« bezeichnet wurden, sieht die Armee in der Gewalt einen »begrenzten Aufstand«. Dafür spreche, dass es sich bei den meisten Übergriffen um Einzeltäter gehandelt habe, die in keiner Verbindung zu einer politischen Organisation oder Terrorgruppe stehen.
Institutionalisierte Attentate sowie eine überwältigende Beteiligung der Palästinenser in den Flüchtlingslagern würden fehlen, geben Offizielle zur Begründung an.
Das sei indes der Fall bei den vorherigen Intifadas der Jahre 1987 und 2000 gewesen. Zudem, so die Armee, gebe es nach wie vor eine starke Kooperation zwischen den israelischen und den Sicherheitskräften der Palästinensischen Autonomiebehörde.