Krieg

Auszeichnung »Bild des Jahres«: Jetzt spricht Shani Louks Vater

Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Der Vater der Deutsch-Israelin Shani Louk, die am 7. Oktober von Hamas-Terroristen ermordet wurde, ist davon überzeugt, »dass es eine gute Sache ist«, dass ein Bild von der Entführung seiner Tochter zu einer Sammlung von Fotos gehört, die mit einem Journalistenpreis ausgezeichnet wurden. »Es ist eins der wichtigsten Fotos der letzten 50 Jahre«, sagte Nissim Louk der Nachrichtenseite Ynet. »Es ist gut, dass das Foto den Preis gewonnen hat.«

Louk verglich das Bild mit historischen Fotografien, die bedeutende Epochen symbolisieren, wie zum Beispiel das ikonische Bild eines Juden, der seine Hände hebt, oder Fallschirmjäger an der Klagemauer. Es sei wichtig für zukünftige Generationen. »Das ist Geschichte. In 100 Jahren werden sie es sich anschauen und wissen, was hier passiert ist.«

Die 23-jährige ist ein Opfer des Massakers auf dem Nova-Rave

Die 23-jährige Shani Louk ist eins der Opfer des grauenvollen Massakers der Hamas-Terroristen auf dem Supernova-Musikfestival. Mehr als 350 meist junge Menschen wurden dabei auf brutalste Weise ermordet. Die Leiche der jungen Frau wird noch immer in Gaza festgehalten.

Andere indes haben die Preisvergabe scharf kritisiert. Israels Sondergesandte für die Bekämpfung von Antisemitismus, Michal Cotler-Wunsh, verurteilte den Preis als eine Form der »Normalisierung des antisemitischen Hasses«.

Kritiker argumentieren auch, dass die Auszeichnung eines solchen Fotos unsensibel und unethisch sei und den Familien der Opfer noch mehr Kummer bereitet, wie etwa Shani Cohen, eine Freundin von Shani Louk, die die Entscheidung als »völlig unethisch« bezeichnete.

»Shani war ein wunderschönes Mädchen, das gerne tanzte. Sie war sehr klug und witzig. Ich möchte, dass man sich so an sie erinnert.«

Nissim Louk

Die Associated Press (AP) hatte mit ihrem Foto-Essay zu den Hamas-Angriffen vom 7. Oktober in der Kategorie »Team Bildgeschichte des Jahres« gewonnen. Das Bild zeigt Shani Louk, wie sie fast unbekleidet und scheinbar leblos mit dem Gesicht nach unten auf der Ladefläche eines Pickups voll bewaffneter Terroristen liegt.

Aufgenommen wurde es vom freiberuflichen Fotografen Ali Mahmud, der für die AP arbeitete. AP wies die Anschuldigungen von HonestReporting zurück, dass der Fotojournalist möglicherweise im Voraus von den Plänen der Hamas gewusst habe.

Shani Louk war später für tot erklärt worden. Louks Eltern wurden nach einer forensischen Untersuchung der nach dem Massaker gefundenen sterblichen Überreste über ihren Tod informiert.

»Shani war ein wunderschönes Mädchen, das gerne tanzte. Jeder liebte sie«, sagte ihr Vater. »Sie war sehr klug und witzig. Ich möchte, dass man sich so an sie erinnert.«

Jerusalem

Bischof Azar bedauert Irritation durch »Völkermord«-Äußerung

Weil er in einem Gottesdienst in Jerusalem von »Völkermord« an den Palästinensern sprach, hat der palästinensische Bischof Azar für Empörung gesorgt. Nun bedauert er, dass seine Worte Irritation ausgelöst haben

von Christine Süß-Demuth  07.11.2025

Diplomatie

Kasachstan will sich den Abraham-Abkommen anschließen

US-Präsident Donald Trump kündigte den Schritt wenige Tage vor dem Besuch des saudischen Kronprinzen im Weißen Haus. Auch Saudi-Arabien solle seine Beziehungen zu Israel normalisieren, so die Hoffnung des US-Präsidenten

 07.11.2025

Israel

Spion auf vier Rädern

Israels Armee mustert ihre Dienstfahrzeuge »Made in China« aus. Der Grund: Sie könnten ein Risiko für die nationale Sicherheit sein

von Ralf Balke  07.11.2025

Ko Pha Ngan

Thailand: Israelisches Paar hat in der Öffentlichkeit Sex - und wird verhaftet

Die Hintergründe

von Sabine Brandes  06.11.2025

Kommentar

Wo Israel antritt, rollt der Ball ins moralische Abseits

Israelische Spieler und Fußballfans werden schon lange dafür diskriminiert, dass sie von anderen gehasst werden.

von Louis Lewitan  06.11.2025

Kommentar

Warum Zürichs Entscheid gegen die Aufnahme von Kindern aus Gaza richtig ist

Der Beschluss ist nicht Ausdruck mangelnder Menschlichkeit, sondern das Ergebnis einer wohl überlegten Abwägung zwischen Sicherheit, Wirksamkeit und Verantwortung

von Nicole Dreyfus  06.11.2025

Geiselhaft

»Sie benutzten mich wie einen Boxsack«

Die befreite Wissenschaftlerin Elisabeth Tsurkov berichtet über »systematische Folter und sexuelle Gewalt« durch die Entführer im Irak

von Sabine Brandes  06.11.2025

Gaza

Ex-Geisel Rom Braslavski: »Ich wurde sexuell missbraucht«

Es ist das erste Mal, dass ein aus der Gewalt der Terroristen freigekommener Mann über sexuelle Gewalt berichtet

von Sabine Brandes  06.11.2025

Ehrung

»Wir Nichtjuden sind in der Pflicht«

Am Mittwochabend wurde Karoline Preisler mit dem Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland ausgezeichnet. Wir dokumentieren ihre Dankesrede

 06.11.2025 Aktualisiert