Jerusalem

Australien erwägt Botschaftsumzug

Der australische Premierminister Scott Morrison auf der Pressekonferenz am Montag Foto: dpa

Die nächste Botschaft, die nach der Vertretung der USA in Jerusalem angesiedelt sein könnte, ist möglicherweise die von Australien.

Nachdem es bereits eine Weile Gerüchte um den Umzug gegeben hatte, berief der australische Premierminister Scott Morrison am Montag eine Pressekonferenz ein und erklärte, er stehe der Vorstellung, dass Australien Jerusalem offiziell als Hauptstadt Israels anerkenne und somit auch die diplomatische Vertretung seines Landes umziehen könne, »aufgeschlossen« gegenüber. Morrisons Ankündigung ist ein klarer Bruch mit der bisherigen Haltung Australiens.

Beziehungen Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu zeigte sich erfreut und lobte seinen australischen Kollegen für dessen Erwägungen. Er twitterte, dass er Morrison dankbar dafür sei, und versprach, die Beziehungen zwischen Australien und Israel zu vertiefen. Die Palästinensische Autonomiebehörde indes kritisierte die Aussage als »außerordentlich verstörenden Schritt« und rief Canberra auf, sich eine endgültige Entscheidung gut zu überlegen.

Ein Umzug sei »vernünftig und überzeugend«, sagte Premier Morrison, betonte jedoch gleichzeitig, dass sich sein Land nach wie vor einer Zweistaatenlösung verpflichtet fühle. »Aber ganz ehrlich gesagt, läuft das nicht gut. Es sind nicht viele Fortschritte gemacht worden, und wenn man immer nur dieselben Dinge tut, kann man nicht erwarten, dass es andere Ergebnisse gibt.«

Canberra Als Reaktion auf die Ankündigung des Premierministers trafen sich 13 Botschafter arabischer Staaten in Canberra und verfassten einen Brief an den australischen Außenminister, in dem sie ihre Sorgen ausdrückten.

Der ägyptische Diplomat Mohamed Khairat erklärte: »Dies wird negative Auswirkungen auf die Verbindungen zwischen Australien und arabischen sowie muslimischen Ländern haben.« Auch Indonesien, das Land mit der größten Anzahl an Muslimen in der Welt, äußerte seine Bedenken. Kurz zuvor hatte Benjamin Netanjahu noch erklärt, er wolle die Beziehungen zu Indonesien stärken.

Kairo

Ägypten: Angeblich Pläne für USA-Reise von Präsident al-Sisi

Seit Beginn des Gaza-Kriegs sollen Israels Premier und Ägyptens Staatschef keinen Kontakt gehabt haben. Wird sich al-Sisi mit Hilfe eines Gas-Deals zu einem Treffen in den USA bewegen lassen?

 18.12.2025

Zahl der Woche

1437

Funfacts & Wissenswertes

 18.12.2025

Tschechien

Prag plant Botschaftsverlegung nach Jerusalem

Der neue Prager Außenminister Petr Macinka sagt, der Schritt sei überfällig

 18.12.2025

Jerusalem

Israel schließt 30-Milliarden-Deal mit Ägypten

Das Geschäft mit Ägypten soll die Position des jüdischen Staates als Energielieferant stärken. Was steckt hinter dem Abkommen?

 18.12.2025

Washington D.C.

Trump erklärt Nahost für befriedet – Waffenruhe in Gaza bleibt fragil

Unerwähnt bleibt das Schicksal der letzten noch im Gazastreifen festgehaltenen Geisel, Ran Gvili

 18.12.2025

Nachrichten

Väter, Gaza, Abriss

Kurzmeldungen aus Israel

von Imanuel Marcus, Sophie Albers Ben Chamo  17.12.2025

Tel Aviv

Sorge vor weiteren Anschlägen auf jüdische Ziele weltweit

Laut »Chadschot 13« warnt der Mossad vor »vor einem beispiellosen Anstieg von Zusammenschlüssen zur Durchführung von Terroranschlägen gegen Juden und Israelis im Ausland durch Iraner und Palästinenser«

 16.12.2025

Tel Aviv

Nach Anschlag von Bondi Beach: IDF verschärfen Sicherheitsregeln für Soldaten im Ausland

Unter anderem rät die Einsatzführung der Streitkräfte Soldaten davon ab, ihre Zugehörigkeit zur Armee offenzulegen

 16.12.2025

Diplomatie

US-Gesandter Barrack führt Gespräche in Jerusalem

Vor dem Fristende zur Entwaffnung der Hisbollah besucht der US-Gesandte Barrack die israelische Hauptstadt

 15.12.2025