Israel

Ausbreitung des Virus geht trotz Omikron zurück

Bislang haben sechs Prozent der jüngeren Kinder die Impfung erhalten. Foto: Flash90

Am Sonntag bestätigte das Gesundheitsministerium in Jerusalem die erste Infektion mit der Omikron-Variante des Coronavirus, die nicht aus dem Ausland eingeschleppt wurde. Gleichsam gehen die Zahlen der Neuinfektionen in dem kleinen Nahoststaat wieder zurück.

REISENDE Mittlerweile sind elf Fälle mit der Variante vom Ministerium bestätigt worden. Unter den Infizierten befänden sich drei Reisende, die mit drei Dosen des Pfizer-Vakzins geimpft waren. Zwei von ihnen kehrten aus Frankreich zurück, einer aus Südafrika. Ein Ankommender, der ebenfalls positiv getestet wurde, war aus den USA gelandet und hatte drei Dosen des Impfstoffs von Moderna erhalten.

Bei weiteren 24 Personen wird die Variante vermutet. Von den insgesamt 35 bestätigten und vermuteten Fällen zeigten überwiegend Ungeimpfte Symptome, erklärte das Ministerium. Bei den Geimpften traten bei drei von elf Betroffenen Symptome auf.

»Derzeit werden Daten untersucht, dass Omikron Kinder schneller infizieren könnte.«

Generaldirektor Gesundheitsministerium, Nachman Ash

Aus Angst vor Omikron hatte Israel als erstes Land der Welt in der vergangenen Woche seine Grenzen für Ausländer für zwei Wochen komplett abgeriegelt und seinen Bewohnern verboten, in die meisten afrikanischen Länder zu reisen. Die Regel für ausländische Besucher gilt zunächst noch bis einschließlich 12. Dezember.

Währenddessen gehen die Zahlen der Neuinfektionen weiter zurück. Die R-Rate, die angibt, wie viele Menschen durchschnittlich jeder Covid-Träger infiziert, sank mit 0,98 zum ersten Mal seit einem Monat auf unter eins. Dies bedeutet, dass die Ausbreitung der Pandemie abschwächt. Am Sonntag wurden 521 neue Coronavirus-Fälle gemeldet, während die Zahl der schweren Fälle, die in Krankenhäusern behandelt werden, bei 112 lag. Seit zwei Wochen liegt sie bereits unter 150.

VERMUTUNG Der Generaldirektor im Gesundheitsministerium, Nachman Ash, erläuterte am Montagmorgen, es gebe die Vermutung, dass die Omikron-Variante Kinder schneller infizieren könnte. Diese Informationen kämen aus Südafrika, wo die Variante zuerst entdeckt worden war. »Die Daten werden derzeit noch untersucht, doch es ist sehr besorgniserregend. Denn wir können nicht mit Sicherheit sagen, dass die Impfung vollständig schützt.«

Derzeit läuft in Israel die Impfkampagne für die Fünf- bis Elfjährigen. In den ersten zwei Wochen der Impfkampagne holten sich nach Angaben aus Jerusalem lediglich sechs Prozent der Mädchen und Jungen in dieser Altersgruppe die Spritze ab. Behörden sehen dies mit Sorge, so Ash. Dennoch gibt sich der Gesundheitsexperte optimistisch: »Doch wenn die Eltern sehen, dass die Impfung sicher ist, werden viel mehr von ihnen ihre Kinder in die Impfstationen bringen.«

Für Menschen mit Immunschwäche wird eine vierte Impfung diskutiert.

Am Sonntag hatte das Coronakabinett beschlossen, dass Schüler der Klassen eins bis sechs und Kinder in Kindergärten nach dem Ende der Chanukka-Ferien einen negativen Coronatest vorlegen müssen, um in den Präsenzunterricht zurückzukehren zu dürfen. Die Antigen-Heimtests haben die Kinder kostenlos in den Schulen erhalten.

BOOSTER Noch in dieser Woche will die Regierung in Jerusalem darüber beraten, eine vierte Impfung für Personen mit Immunschwäche zu autorisieren, berichtete der Fernsehkanal zwölf. Grund sei auch hierfür die Omikron-Variante. Darüber hinaus soll diese Impfung für Kinder mit neurologischen Krankheiten diskutiert werden. Derzeit wird dieser Booster jedoch nicht – wie die Drittimpfung – für alle Israelis, sondern ausschließlich für besonders gefährdete Personengruppen in Betracht gezogen.

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hatte Omikron als »besorgniserregende Variante« eingestuft. Experten zufolge werde diese Variante des Coronavirus leichter übertragen als Delta.

Nahost

Israel: Wir stehen kurz vor Abschluss des Einsatzes in Gaza

US-Präsident Donald Trump sagte jüngst, dass es bald im Gaza-Krieg eine Waffenruhe geben könnte. Auch Israels Verteidigungsminister Katz äußert sich nun optimistisch

 30.06.2025

Krieg

»Unser Schmerz macht uns nicht blind für das Leid anderer«: Palästinenser in Gaza zeigen Fotos getöteter israelischer Kinder

Bei Mahnwachen im Gazastreifen fordern Palästinenser mit einer ungewöhnlichen Aktion Frieden für Nahost. Die Gaza-Anwohner fordern auch die Freilassung aller aus Israel entführten Geiseln

 30.06.2025

Nahost

Kreise: Syrien und Israel sprechen über »Sicherheitsvereinbarungen«

Offiziell befinden sich Israel und Syrien im Kriegszustand. Die neue Führung in Damaskus zeigt sich offen, das zu ändern. Aus Kreisen in Syrien heißt es, es gebe direkte Gespräche

 30.06.2025

Westjordanland

Siedlergewalt gegen Soldaten eskaliert

Jüdische Extremisten greifen Armeebasis an und zünden millionenteure Sicherheitsanlage zur Terrorverhinderung an

von Sabine Brandes  30.06.2025

Meinung

»Ha’aretz«: Stimmungsmache gegen Israel

In den vergangenen Jahren hat die israelische Zeitung mehrfach Falschbehauptungen oder verzerrte Darstellungen in Umlauf gebracht hat - mit weitreichenden Folgen

von Jacques Abramowicz  30.06.2025

Jerusalem

Netanjahu: »Zunächst einmal müssen wir die Geiseln befreien«

Eine Äußerung des Premierministers deutet darauf hin, dass es eine Verschiebung der israelischen Prioritäten im Krieg gegen die Hamas gibt. Die Hintergründe

 30.06.2025

Essay

Die nützlichen Idioten der Hamas

Maxim Biller und der Eklat um seinen gelöschten Text bei der »ZEIT«: Ein Gast-Kommentar von »WELT«-Herausgeber Ulf Poschardt

 29.06.2025

Inlandsgeheimdienst Schin Bet

Großes Hamas-Netzwerk in Hebron zerschlagen

Das Netzwerk der islamistischen Terrororganisation habe zeitnah Anschläge in Israel und dem Westjordanland geplant

 29.06.2025

Kommentar

Gelöscht!

»Freunde Israels« wie »Die Zeit« haben die deutsche Vergangenheit nicht bewältigt, sondern überwältigt. Wie auch den Autor Maxim Biller. Indem sie ihn depublizieren

von Samuel Schirmbeck  30.06.2025 Aktualisiert