Museum für Islamische Kunst

Auktion bei Sotheby’s abgesagt

Das Museum für Islamische Kunst liegt nahe der Residenz des Präsidenten. Foto: Flash 90

Nach dem Einspruch von Präsident Reuven Rivlin ist die geplante Auktion von Ausstellungsstücken des L.A. Mayer Museums für islamische Kunst in Jerusalem abgesagt. Zuvor hatte das Museum angekündigt, rund 200 Artefakte an private Investoren verkaufen zu wollen.

UMDENKEN Doch die Entrüstung von einheimischen sowie internationalen Archäologen und Kulturexperten bewegte die private Hermann-de-Stern- Stiftung, Eigentümer der Sammlung und hauptsächlicher Geldgeber des Museums, zum Umdenken.

»Aus großem Respekt vor dem Präsidenten von Israel und obwohl der Verkauf der Gegenstände in Übereinstimmung mit dem Gesetz geschehen wäre, haben wir die Auktion suspendiert«, hieß es in einer Erklärung der Stiftung.  

»Die Museen sind Lagerräume enormer spiritueller und materieller Besitzgüter für den Staat und den ganzen Nahen Osten.«

Präsident Reuven Rivlin

Auf der Liste des britischen Auktionshauses Sotheby’s hatten wertvolle Kunstwerke gestanden, darunter ein antiker türkischer Teppich, ein ägyptischer Kriegshelm und eine goldene Breguet- Uhr. Der Umfang der Auktion war auf fast neun Millionen US-Dollar geschätzt worden.   

WIRTSCHAFTSKRISE Der Chef der Kulturinstitution, Nadim Sheiban, hatte erklärt, dass sein Museum über keine ausreichenden Mittel mehr für den Betrieb verfüge. Bereits während der Wirtschaftskrise von 2008 hatte die finanzielle Krise begonnen und war durch die Corona-Pandemie noch weiter verschärft worden.

Rivlin hatte an das Museum, das sich in der Nähe seiner Residenz befindet, appelliert: »Das Museum für islamische Kunst und die anderen Museen in ganz Israel sind die Lagerräume enormer spiritueller und materieller Besitzgüter für den Staat und den ganzen Nahen Osten. Wir müssen alles tun, um sie in Israel zu behalten«.

Jerusalem

Bischof Azar bedauert Irritation durch »Völkermord«-Äußerung

Weil er in einem Gottesdienst in Jerusalem von »Völkermord« an den Palästinensern sprach, hat der palästinensische Bischof Azar für Empörung gesorgt. Nun bedauert er, dass seine Worte Irritation ausgelöst haben

von Christine Süß-Demuth  07.11.2025

Diplomatie

Kasachstan will sich den Abraham-Abkommen anschließen

US-Präsident Donald Trump kündigte den Schritt wenige Tage vor dem Besuch des saudischen Kronprinzen im Weißen Haus. Auch Saudi-Arabien solle seine Beziehungen zu Israel normalisieren, so die Hoffnung des US-Präsidenten

 07.11.2025

Israel

Spion auf vier Rädern

Israels Armee mustert ihre Dienstfahrzeuge »Made in China« aus. Der Grund: Sie könnten ein Risiko für die nationale Sicherheit sein

von Ralf Balke  07.11.2025

Ko Pha Ngan

Thailand: Israelisches Paar hat in der Öffentlichkeit Sex - und wird verhaftet

Die Hintergründe

von Sabine Brandes  06.11.2025

Kommentar

Wo Israel antritt, rollt der Ball ins moralische Abseits

Israelische Spieler und Fußballfans werden schon lange dafür diskriminiert, dass sie von anderen gehasst werden.

von Louis Lewitan  06.11.2025

Kommentar

Warum Zürichs Entscheid gegen die Aufnahme von Kindern aus Gaza richtig ist

Der Beschluss ist nicht Ausdruck mangelnder Menschlichkeit, sondern das Ergebnis einer wohl überlegten Abwägung zwischen Sicherheit, Wirksamkeit und Verantwortung

von Nicole Dreyfus  06.11.2025

Geiselhaft

»Sie benutzten mich wie einen Boxsack«

Die befreite Wissenschaftlerin Elisabeth Tsurkov berichtet über »systematische Folter und sexuelle Gewalt« durch die Entführer im Irak

von Sabine Brandes  06.11.2025

Gaza

Ex-Geisel Rom Braslavski: »Ich wurde sexuell missbraucht«

Es ist das erste Mal, dass ein aus der Gewalt der Terroristen freigekommener Mann über sexuelle Gewalt berichtet

von Sabine Brandes  06.11.2025

Ehrung

»Wir Nichtjuden sind in der Pflicht«

Am Mittwochabend wurde Karoline Preisler mit dem Paul-Spiegel-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland ausgezeichnet. Wir dokumentieren ihre Dankesrede

von Karoline Preisler  08.11.2025 Aktualisiert