Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Angeklagt
Sogar zwölf Jahre nach dem Verbrechen suchte der Geheimdienst noch nach den Schuldigen. Jetzt wurde er fündig. Marwan Tufik Maadi und Yasser Hatab wird vorgeworfen, an den Lynchmorden von Ramallah im Oktober 2000 beteiligt gewesen zu sein. Die Palästinenser haben bereits gestanden und wurden angeklagt. Während der zweiten Intifada hatten sich zwei Reservisten der israelischen Armee verfahren und waren in der palästinensischen Stadt Ramallah gelandet. Vadim Nurzhitz und Jossi Avrahami wurden zu einer palästinensischen Polizeistation gebracht, wo sie von einem Mob zu Tode geprügelt wurden. Die grässlichen Bilder der Täter, die ihre blutigen Hände aus dem Fenster hielten, gingen damals um die Welt.

Angewandt
Eine neue Studie bestätigt genetische Gemeinsamkeiten zwischen sefardischen Juden, die bis zu zwei Jahrtausende zurückreichen. Die Untersuchung des Albert Einstein College of Medicine der New Yorker Yeshiva University in Zusammenarbeit mit dem Sheba Medical Center und weiteren internationalen Forschungseinrichtungen nahm zwei Gruppen ins Visier: Juden, die nach der Vertreibung aus Spanien in Nordafrika ankamen, und jene, die schon vor mehr als 2.000 Jahren in den Maghreb emigrierten. Das Ergebnis: Es blieb alles in der Familie. Denn generell, so die Studie, gebe es einen höheren Deckungsgrad des Genmaterials zwischen nordafrikanischen Juden und Aschkenasim als zwischen den Sefarden und ihren nichtjüdischen Landsleuten. Noch mehr Überraschendes kam zutage: So sind die syrischen Juden offenbar enger mit Aschkenasim als mit anderen orientalischen Juden verwandt.

Angesehen
Dass Tel Aviv das Gourmet-Mekka des Landes ist, weiß heute jeder. Doch dass sich hier auch zwei der 101 weltbesten Restaurants befinden, vielleicht noch nicht. Das Magazin Newsweek veröffentlichte die angesehene Liste in seiner jüngsten Ausgabe. Mehr als 50 internationale Küchenchefs stellen dort ihre heißesten Tipps einem breiten Publikum vor. Der Israeli Jotam Ottolenghi, der in London zwei Restaurants betreibt, erteilte mit seiner Nennung den heimischen Lokalen »Abraxas Zafon« und »Habasta« den kulinarischen Ritterschlag.

Angeguckt
Da staunten die Archäologen nicht schlecht. Bei Ausgrabungen der Universität Haifa in Sussita-Hippos schauten sie direkt in das Gesicht eines einstigen Bewohners der antiken Stadt. Das Konterfei war vor Hunderten von Jahren in einen Grabstein gemeißelt worden. Sussita ist im zweiten Jahrhundert vor der Zeitrechnung gegründet und 749 durch ein Erdbeben zerstört worden. Die Ansiedlung lag auf einem Hügel östlich des Sees Genezareth. Neben dem Bildnis steht eine kurze Inschrift auf Griechisch. »Hoffentlich werden wir nun auch in der Lage sein, den Namen des Sussitaners zu entziffern«, sagte der Ausgrabungsleiter, »um noch mehr über die einstige kosmopolitische Stadt des Dekapolis zu erfahren.«

Angezündet
Lichterloh brannte es in der vergangenen Woche in verschiedenen Gegenden des Landes. In der Kleinstadt Kiriat Tiwon in der Nähe von Haifa gingen sogar mehrere Häuser in Flammen auf. Zahlreiche Gebäude, darunter ein Altenwohnheim, mussten evakuiert werden, die Menschen wurden in der lokalen Schule untergebracht. Die Polizei spricht von einer »Welle von nationalistisch motivierter Brandstiftung«. Einige Palästinenser werden verdächtigt, die Brände gelegt zu haben. Sie wurden vorläufig festgenommen. Mehr als 30 Feuerwehreinheiten und mehrere Löschflugzeuge waren pausenlos im Einsatz, um die Feuer unter Kontrolle zu bringen. Auch in der Nähe von Jerusalem loderten die Flammen an mehreren Tagen. Verletzt wurde niemand.

Anvisiert
Am besten gar nicht hinschauen. Für viele Männer der ultraorthodoxen Gemeinde gibt es kaum einen abscheulicheren Anblick als wenig züchtig gekleidete Damen. Oft sieht man die schwarz gekleideten Männer, wie sie sich beim Nähern des weiblichen Geschlechts die Hände vor die Augen halten. Jetzt gibt es technische Abhilfe. Eine besondere Brille soll potenzielle visuelle Gefahren von vornherein abblocken. Mit den außergewöhnlichen Gläsern auf der Nase, die übrigens von der inoffiziellen »Züchtigkeits-Patrouille« vertrieben werden, ist kein Seitenblick mehr möglcih. Nur einige Meter geradeaus sieht der Träger scharf, der Rest ist nur noch verschwommene – und somit ganz harmlose – Masse.

Geschichte

Heimat für die Jeckes

Das »Museum des deutschsprachigen jüdischen Erbes« bekommt an der Universität Haifa ein neues Zuhause

von Sabine Brandes  07.12.2025

Yad Vashem

Merz: »Wir werden die Erinnerung lebendig halten«

Es ist einer der wichtigsten Antrittsbesuche für Kanzler Merz. Der zweite Tag in Israel beginnt für ihn mit dem Besuch eines besonderen Ortes

 07.12.2025

Israel

Herzog: Israel entscheidet selbst über Netanjahu-Begnadigung

US-Präsident Trump hat wiederholt eine Begnadigung des wegen Korruption angeklagten israelischen Regierungschefs Netanjahu gefordert. Israels Staatspräsident Herzog hat eine klare Meinung dazu

 07.12.2025

Jerusalem

Merz: Deutschland wird immer an der Seite Israels stehen

Der Bundeskanzler bekräftigt bei seiner Israel-Reise die enge Partnerschaft. Am Sonntag besucht er die Schoa-Gedenkstätte Yad Vashem und trifft Premierminister Benjamin Netanjahu

von Sara Lemel  07.12.2025 Aktualisiert

Diplomatie

»Dem Terror der Hamas endgültig die Grundlage entziehen«

Es ist eine seiner bisher wichtigsten Auslandsreisen, aber auch eine der schwierigsten. Kanzler Merz ist für zwei Tage im Nahen Osten unterwegs

 06.12.2025

Jerusalem

Merz trifft Netanjahu und besucht Holocaust-Gedenkstätte

Es ist einer der wichtigsten Antrittsbesuche von Kanzler Merz - aber auch einer der schwierigsten. In den Beziehungen zu Israel gab es in den letzten Monaten einige Turbulenzen

von Michael Fischer  06.12.2025

Akaba/Jerusalem

Merz zu Nahost-Reise aufgebrochen: Antrittsbesuch in Israel 

Das Renten-Drama ist überstanden, jetzt geht es für den Kanzler erstmal ins Ausland. Heute und morgen steht ein besonderer Antrittsbesuch auf seinem Programm

 06.12.2025

Israel

Drei Brüder werden an einem Tag Väter - von vier Kindern

Zwillinge inklusive: Drei Brüder und ihre Partnerinnen schenken den Großeltern an einem Tag vier Enkel. Wie es zu diesem seltenen Familienglück kam

von Sara Lemel  05.12.2025

Barcelona

Guinness World Records blockiert Bewerbungen aus Israel

Die israelische NGO Matnat Chaim will im kommenden Monat 2000 Nierenspender zusammenbringen. Dieser Rekord wird nicht registriert, da er im jüdischen Staat umgesetzt werden soll

 05.12.2025