Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Auch in Haiti aktiv: ZAKA-Helfer Foto: Flash 90

Auftauen
Das Kabinett wird die hundert Millionen US-Dollar Steuergelder seiner Nachbarn wahrscheinlich freigeben. Premierminister Benjamin Netanjahu hatte zuvor angeordnet, das Geld, das im Oktober angesammelt wurde, einzufrieren, als die Palästinenser in die Bildungs-, Wissenschafts- und Kulturbehörde der Vereinten Nationen, UNESCO, aufgenommen wurden. Präsident Mahmud Abbas benötigt die Einnahmen dringend, um Polizisten und Sicherheitskräfte in der Westbank zu bezahlen. Viele israelische Experten sind gegen diese Taktik ihrer Regierung, da sie die Sicherheitslage im Jordanvorland destabilisiere. In den Oslo-Verträgen ist einst vereinbart worden, dass Jerusalem die Steuern von Palästinensern, die in Israel arbeiten, an die Palästinensische Autonomiebehörde überweist.

aufbauen
Am Sonntag haben Vertreter der israelischen Armee die Familie des Rabbiners Dan Martzbach besucht. Der Rabbi war am vergangenen Freitag versehentlich von einem Zahal-Soldaten in der Gegend von Hebron erschossen worden. Martzbachs Witwe Esther sagte, das Einzige, was sie trösten könne, sei ein neues jüdisches Wohnviertel in der Siedlung Otniel in Erinnerung an ihren Ehemann. Der verantwortliche Soldat beteuerte, er habe sich bei den Schüssen auf das Fahrzeug des Rabbiners strikt an eine Armeeanweisung gehalten. Die Untersuchung ergab, dass der Mann nicht an einer Straßenbarriere angehalten habe, obwohl ihm dies angezeigt worden war. In den Tagen vor dem Zwischenfall hatte es in der Gegend Terrorwarnungen gegeben. Martzbach hinterlässt seine Frau und fünf Kinder.

aufrechnen
Die führende israelische Investmentfirma Clal Finance meint, dass sich die Ländergemeinschaft im Endeffekt in das Schicksal fügen wird, dass der Iran nukleare Waffen herstellt. »Die Kosten für einen Schlag gegen das Regime in Teheran sind schlicht zu hoch für die Welt«, meint Clal. Ein drastischer Anstieg des Ölpreises, horrende Kriegskosten und die Gefährdung des weltweiten Handels würden die Führer der Welt davon abhalten, mehr zu tun als reden. Damit liegt das Finanzhaus konträr zu der Position der Regierung Israels, die in den vergangenen Wochen Schlagzeilen mit einem möglichen Militärschlag gegen den Iran gemacht hatte. Auch für Israel sei ein Kriegsszenario nicht wirklich erschwinglich, so Clal zusammenfassend.

Aufräumen
Zehn Jahre lang machen sie einen der furchterregendsten Jobs der Welt. Die humanitäre Freiwilligenorganisation ZAKA gibt es jetzt seit einer Dekade. Und so lange schon sind die Männer mit den neonfarbenen Westen stets die Ersten an Orten des Grauens. Ob Terroranschlag, Unfall oder Erdbeben. Sie kommen, räumen auf und sorgen dafür, dass auch das kleinste Körperteil eine ordnungsgemäße Bestattung bekommt. Der Gouverneur der Bank von Israel, Stanley Fischer, lobte die Männer für ihren unermüdlichen Einsatz: »ZAKA hat allen, die meinen, man könnte Ultraorthodoxe nicht in den israelischen Alltag integrieren, mit ihrer Arbeit das Gegenteil bewiesen.« Bei den Feierlichkeiten mit 350 Gästen aus aller Welt stand Gründer Yehuda Meschi-Zahav im Mittelpunkt.

Aufschliessen
Der Jerusalemer Pharmazie-Gigant Teva hat einige seiner Medizinsparten mit dem Globalplayer Procter & Gamble aus den USA zusammengelegt und damit ein neues Unternehmen gegründet. Das Joint Venture trägt den Namen PGT Healthcare, das Hauptquartier befindet sich im schweizerischen Genf. Der Schachzug soll ein Schlüssel für den chinesischen Markt sein. Procter & Gamble und Teva vereinten dadurch ihre unternehmerischen Stärken, teilten die Leitungen der Firmen mit. Populäre Mittel, etwa Hustensaft von Vick, soll in naher Zukunft mit erfolgreichen Marken der israelischen Firma kombiniert werden. Teva ist der weltweite Marktführer in Generika.

Aufrollen
Noch bevor das Transparent ausgerollt werden konnte, wurden die Aktivisten festgenommen. Die Leute von Greenpeace hatten vor, ein überdimensionales Plakat an die Stadtverwaltung der Hauptstadt zu pinnen. »Hört auf, Versprechen zu recyceln – fangt an, Müll zu recyceln.« Das sechs mal sieben Meter große Banner war im Stil einer offiziellen Mitteilung des Bürgermeisters gestaltet. »Müllbericht von den Jerusalemer Bürgern an Nir Barkat. Vergehen: Müll vergraben statt Müll recyceln«, stand darauf geschrieben. Greenpeace Israel erklärte dazu, dass die größte Stadt des Landes auch die verdreckteste ist. Mit der Aktion wollte die Umweltorganisation auf den Preis aufmerksam machen, den die Bevölkerung mit ihrer Gesundheit und Lebensqualität für jede Tonne Müll bezahlt, die in der Erde vergraben wird.

Glosse

Auf, auf zum bewaffneten Kampf!

Eine deutsche Komikerin wechselte am Wochenende wieder einmal das Genre. Enissa Amani versuchte allen Ernstes, rund 150 Berlinern zu erklären, dass Nelson Mandela das Vorgehen der Hamas gegen Israel gutgeheißen hätte

von Michael Thaidigsmann  18.11.2025

Westjordanland

Terroranschlag: Ein Israeli getötet, drei Verletzte

Am Gusch-Ezion-Knotenpunkt rammen palästinensische Terroristen Passanten mit ihrem Fahrzeug

 18.11.2025

Meinung

Die Gut-Wetter Freunde Israels sind zurück! 

De Wiederaufnahme der Waffenexporte ist richtig und notwendig. Doch das ändert nichts daran, dass die Bundesregierung das Vertrauen Israels und der Juden vorerst verloren hat

von Sarah Cohen-Fantl  18.11.2025

Riad/Washington

USA liefern F-35-Kampfjets an Saudi-Arabien

Bislang wurden diese in der Region nur an den engen Verbündeten Israel abgegeben

von Christoph Meyer, Cindy Riechau, Franziska Spiecker  18.11.2025

Justiz

Urteil: Mehr Macht für den Justizminister

Kritiker warnen, dass die Entscheidung des Obersten Gerichtshofes im Fall Sde Teiman die Tür für eine Politisierung der Strafverfolgung öffnet

von Sabine Brandes  18.11.2025

Internationaler Strafgerichtshof

Israel beantragt Aufhebung des Haftbefehls gegen Netanjahu

Auch fordert fordert Jerusalem die vollständige Enthebung von Chefankläger Karim Khan von allen Verfahren, die den jüdischen Staat betreffen

 18.11.2025

Westjordanland

Israel will gegen illegale Selbstjustiz vorgehen

Zuletzt häuften sich Angriffe radikaler Siedler. Generalstabschef Zamir: Israels Militär wird das nicht tolerieren

 17.11.2025

Auszeichnung

»Fair auf Israel blicken, ohne Schaum vor dem Mund«

Der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, hat den Augsburger Friedenspreis erhalten. In seiner Dankesrede warb er für einen unvoreingenommenen Blick auf den jüdischen Staat

 17.11.2025

Debatte

Netanjahu: Gewalttätige Siedler sind Minderheit

Israels Premier: Die große Mehrheit der Siedler ist gesetzestreu und dem Staat gegenüber loyal

 17.11.2025