Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Forschung, Koffer, Westen

von Sabine Brandes  12.01.2016 09:59 Uhr

»Tallit« von H&M Foto: H&M

Forschung, Koffer, Westen

von Sabine Brandes  12.01.2016 09:59 Uhr

Beerdigung
Die Militärbegräbnisse werden reformiert. Bislang wurden gefallene Soldaten, bei denen Unklarheit bestand, ob sie halachisch jüdisch sind, in separaten Friedhofsabschnitten beigesetzt. Doch dank einer Petition des Knessetabgeordneten Elazar Stern (Jesch Atid) wird dies nun geändert. »Dieser Status quo ist ein Schlag gegen die nationale Einheit«, hatte Stern argumentiert. Verteidigungsminister Mosche Yaalon pflichtete dem bei und ließ das Prozedere anpassen. Nun werden alle gefallenen Soldaten – ob halachisch jüdisch oder nicht – gemeinsam auf dem Herzl-Berg in Jerusalem begraben. Die Beerdigungen von christlichen und muslimischen Soldaten aber finden nach wie vor auf den Friedhöfen ihrer Gemeinden statt.

Forschung
Forscher in Israel wollen herausgefunden haben, dass der Wunsch, bei Krankheit zu Hause zu bleiben, gar nichts mit Unwohlsein zu tun haben könnte, sondern vielmehr mit dem »egoistischen Gen«. Damit würde die Evolution die Schwachen von den Gesunden isolieren, meint das Forscherteam um Guy Shachar und Keren Shachar vom Weizman-Institut in Rehovot. »Wir sind immer davon ausgegangen, dass die Infektion selbst uns krank fühlen lässt. Doch in Wahrheit sind viele Systeme unseres Körpers bei Krankheit einbezogen, darunter das Nervensystem.« Verschiedene Symptome würden ihre Hypothese untermauern, sagen die beiden – »vor allem Müdigkeit und Schwäche, die die Mobilität des Kranken stark einschränken«.

Koffer
Nicht mehr der Hund, sondern der Koffer soll Herrchen oder Frauchen in der nahen Zukunft auf Schritt und Tritt folgen. Das will zumindest die Firma NUA Robotics erreichen. Die hat einen Koffer entwickelt, der per Bluetooth und Smartphone-App nicht nur seinem Eigentümer folgen, sondern ihn auch zwischen all den Wartenden ausfindig machen kann. Doch das ist noch nicht einmal alles. Das Sci-Fi-Gepäck wird zudem über einen Diebstahlalarm, eine Aufladestation für elektronische Geräte und eine Datenübertragung für sein eigenes Gewicht verfügen. »Wir wollen Roboter in den Alltag bringen«, versprechen die Macher. Bellen soll der Koffer allerdings nicht.

Schal
H&M hat seinen umstrittenen Schal in Israel aus dem Sortiment genommen. Das weiße Kleidungsstück mit schwarzen Streifen an den Enden, das dem jüdischen Gebetsschal Tallit sehr ähnelt, hatte vor einigen Tagen für Proteste in den sozialen Netzwerken gesorgt. »Es tut uns wirklich sehr leid, wenn wir jemanden mit diesem Kleidungsstück beleidigt haben«, schrieb die Firmenleitung. »Jeder Mensch ist bei H&M willkommen. Wir haben noch nie eine religiöse oder politische Haltung bezogen. Streifen sind der Trend in dieser Saison – davon haben wir uns inspirieren lassen.«

Stand
Zum ersten Mal wird israelische Technologie einen kompletten Stand auf der weltgrößten Medien- und Unterhaltungselektronikmesse erhalten. Die Ausstellung der National Association of Broadcasters (NAB) in Las Vegas findet vom 16. bis 21. April statt. Mehr als 100.000 Besucher aus 166 Ländern werden zu der beliebten »Messe der Geeks« erwartet.

Anschlag
Die ägyptischen Sicherheitskräfte haben am Wochenende angegeben, dass sie die Schüsse auf einen Touristenbus weiter untersuchen werden. Am vergangenen Donnerstag hatten Unbekannte auf israelische Besucher gefeuert, als diese in Kairo gerade in einen Bus steigen wollten. Glücklicherweise gab es dabei keine Verletzten. Die Ägypter meldeten, dass sie fünf Verdächtige festgenommen haben, allesamt Mitglieder der islamistischen Muslimbrüderschaft. Bei den Touristen handelte es sich um israelische Araber, die im Nachbarland eine Rundreise unternommen hatten.

Westen
Westen für jedermann. Wenn es nach dem Parlamentarier Yoel Hasson (Zionistische Union) geht, wird jeder israelische Zivilist demnächst mit einer stichsicheren Weste ausgestattet. Er brachte den Vorschlag ein, der in den kommenden Wochen in der Knesset diskutiert werden soll. Die persönliche Sicherheit der Einwohner sei in den vergangenen Monaten durch die Terrorwelle extrem eingeschränkt worden, so Hasson. Die Westen könnten ein gewisses Schutzgefühl herstellen. Der Abgeordnete zog einen Vergleich mit dem Golfkrieg, während dem die gesamte israelische Bevölkerung mit Gasmasken ausgestattet worden war. Beobachter gehen davon aus, dass seinem Wunsch nicht stattgegeben wird.

Fußball

Manuel Neuer sieht rot. Daniel Peretz bekommt seine Chance

Für den Israeli ist es insgesamt erst der dritte Pflichtspieleinsatz im Tor der Bayern-Profis

von Klaus Bergmann  03.12.2024 Aktualisiert

Meldungen

Preis, Genehmigung, Siedler

Kurznachrichten aus Israel

von Sabine Brandes  03.12.2024

Nahost

Hamas und Autonomiebehörde wollen gemeinsam Gaza regieren

Die Einigung ist bemerkenswert, doch es ist höchst zweifelhaft, ob der Plan umgesetzt wird

 03.12.2024

Gaza-Krieg

Sieben Beteiligte an Massaker in Israel getötet

Zudem seien Positionen der Hamas wie Beobachtungsposten und Scharfschützenstellungen zerstört sowie Waffen und Munition beschlagnahmt worden

 03.12.2024

Israel

Gefängnischef zwölf Stunden lang verhört

Polizeiminister Ben-Gvir fordert deshalb die Entlassung der Generalstaatsanwältin. Sie hat allerdings auch einen Vorschlag

 03.12.2024

Syrien

Rebellen gegen den Diktator von Damaskus

Israel sorgt sich, dass der Iran sich nun noch stärker beim Nachbarn einnisten könnte

von Sabine Brandes  03.12.2024

Nahost

»Wenn man eine Waffenruhe hat, gibt es natürlich Verletzungen«

Die USA warnen davor, die Verstöße gegen die Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah überzubewerten

 03.12.2024

Naher Osten

Erstmals seit Waffenruhe: Hisbollah beschießt Israel

Die Terror-Miliz feuerte zwei Mörsergranaten

 02.12.2024

USA

Schwiegervater von Trumps Tochter wird Nahost-Berater

Massad Boulos, ein Christ aus dem Libanon, hat auch Verbindungen zur Schiitenmiliz Hisbollah

von Sabine Brandes  02.12.2024