Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Sollen nach Zypern: Krokodile Foto: Thinkstock

Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Krokodile, Drogen, Synagoge

von Sabine Brandes  09.11.2015 22:32 Uhr

Absage
Der berühmte israelische Schriftsteller, Amos Oz, will nicht mit der Regierung feiern. Vor allem werde er nicht mehr an Veranstaltungen der israelischen Botschaften im Ausland teilnehmen. In einem Schreiben informierte er seine Gastgeber im Ausland, er bevorzuge es, zu Events in den Botschaften, die zu seinen Ehren abgehalten werden, nicht eingeladen zu werden. »Als Protest gegen die extremistische Politik«, wie er erläuterte. Oz tritt für Friedensgespräche und eine Zweistaatenlösung mit den Palästinensern ein.

Bauhaus
Tel Aviv, die »weiße Stadt« – damit die bekannten Bauhaus-Häuser weiterhin weiß bleiben und vor allen Dingen nicht verfallen, dafür setzt sich nun das deutsche Bundesbauministerium ein. Ministerin Barbara Hendricks (SPD) und Tel Avivs Oberbürgermeister Ron Huldai haben am vergangenen Donnerstag in Berlin eine Vereinbarung über Fördermaßnahmen in Höhe von insgesamt 2,8 Millionen Euro unterzeichnet.

Flug
Zum ersten Mal ist eine Ryanair-Maschine in Eilat gelandet. Der Flieger kam am 5. November aus Budapest. Ab sofort werden an sechs Tagen in der Woche Flüge von Budapest und Krakau in Eilat landen. Für jeden Passagier erhält Ryanair 45 Euro Zuschuss vom israelischen Tourismusministerium.

Verdächtiger
Die Polizei hat am Wochenanfang einen Mann festgenommen, der verdächtigt wird, den Leiter der Menschenrechtsorganisation »Rabbis for Human Rights« attackiert zu haben. Der Angreifer hatte den Rabbiner Arik Ascherman vor einigen Tagen in der Nähe der Siedlung Itamar bei einem Zusammenstoß zwischen linksgerichteten Israelis und gewalttätigen Siedlern mit einem Stein und einemMesser angegriffen und verletzt. Dabei war er gefilmt worden. Ascherman dankte den Behörden für ihre Anstrengungen und erklärte, dies beweise, dass die Sicherheitskräfte noch mehr Verdächtige dingfest machen können, die Palästinenser – vor allem während der derzeitigen Olivenernte – angreifen.

Gesetz
Eine Gesetzesänderung soll die Folgen für religiöse Wehrdienstverweigerer aufheben. Die Reform des Armeegesetzes, von der vergangenen Regierung durchgedrückt, sah es vor, dass auch ultraorthodoxe Männer Militär- oder Zivildienst leisten und bei Weigerung empfindliche Strafen in Kauf nehmen müssen. Doch die jetzige Koalition, in der auch verschiedene fromme Parteien sitzen, will dem Gesetz die Zähne ziehen. Nach der jetzigen Überarbeitung soll es Charedim möglich sein, den Dienst bis zum Jahr 2023 zu verschieben. Zunächst sollte es nur bis 2017 eine Art »Anpassungsperiode« geben, doch anschließend wurde die nicht nur um weitere drei Jahre verlängert, sondern noch eine zweite bis zum Jahr 2023 angehängt. Befürworter der Reform sind entsetzt und meinen, das Gesetz zur Gleichstellung sei damit nicht viel mehr als ein bloßer Papiertiger.

Krokodile

Zuerst sollte es den Straßenkatzen an den Kragen gehen, nun sollen die Krokos weg. Die Bewohner der Alligatorenfarm im Moschaw Fatzael im Jordantal büxsen immer wieder aus. Sehr zum Ärgernis der Nachbarn. Vor einigen Tagen wurde wieder ein kleiner Alligator außerhalb des Geheges gesichtet. Grund genug für den Vorsitzenden des Gemeinderates, David Alchajani, zu sagen: »Aus Sicherheitsgründen will ich sie nicht hier bei uns. Aber ich weiß nicht, was man mit mehr als 1000 Krokodilen machen kann. Wenn ein anderes Land sie nehmen würde, wäre das wirklich gut.« Diese Idee hatte der Eigentümer der Farm offenbar auch schon. Er will einen Kroko-Park auf Zypern eröffnen. Auf die Lizenz wartet er allerdings noch.

Drogen
Die Zollbehörden in Israel haben in der vergangenen Woche einen Drogenhandel aufgedeckt. Im Koffer einer christlichen Pilgerin, die mit einer organisierten Reisegruppe am Ben-Gurion-Flughafen angekommen war, wurden 24 Kilogramm Kokain gefunden. Die Drogen waren in Ziegelsteinen in zwei Koffern verstaut. Bei der Durchsuchung ihres Telefons entdeckten die Beamten eine WhatsApp-Konversation mit einem 72 Jahre alten Israeli. Die Pilgerin kooperierte mit der Polizei und traf sich in Tiberias mit dem Kontaktmann aus Tel Aviv. Der wurde zwar festgenommen, stellte sich aber unwissend. Sein Sohn aus Bolivien habe die Koffer geschickt, er sei nur der Abholer. Das Kokain hat einen Verkaufswert von mehreren Millionen Euro, so die Behörden.

Synagoge
Fast zehn Jahre ist es her, dass das Mädchen Tair Rada in ihrer Heimatstadt Katzrin in den Golanhöhen ermordet aufgefunden wurde. Ihre Eltern wünschten sich, dass eine Synagoge zur Erinnerung an ihre Tochter gebaut wird. Zwar befindet sich das Gotteshaus in der Nähe des Wohnortes der Familie bereits im letzten Bauabschnitt, doch es fehlt das nötige Geld für die Ausstattung. Um das zu ändern, haben Tairs Eltern eine Crowdfunding-Aktion ins Leben gerufen. Mit rund 60.000 Euro sollen unter anderem Torarollen und ein Schrein erstanden werden.

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