Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Tragödien, Herz, Beerdigung

von Sabine Brandes  13.04.2015 21:03 Uhr

Dunk it: Omri Casspi Foto: dpa

Tragödien, Herz, Beerdigung

von Sabine Brandes  13.04.2015 21:03 Uhr

Tragödien
Tragödien während der Pessachferien: Ein zwölfjähriges Mädchen aus Israel starb während der Ferien mit seinen Eltern in Thailand. Als die Fähre, auf dem die Familie unterwegs war, in Brand geriet, war es auf der Toilette eingeschlossen und konnte nicht mehr gerettet werden. Die Familie war in Thailand, um die Batmizwa des Teenagers zu feiern. Ein junger israelischer Rucksacktourist starb, als er bei einem Unfall mit einer Seilbahn in Peru in die Tiefe stürzte. Auch in Israel kam ein Mann beim Wandern ums Leben. Der Familienvater fiel in eine Schlucht am Toten Meer und konnte nur noch tot geborgen werden.

Herz
Wissenschaftler aus Israel und Australien haben einen großen Schritt in der Erforschung des Herzgewebes gemacht. Gabriele D’Uva vom Weizmann-Institut in Rechovot leitete die Versuche, bei denen das Wachstum von Herzmuskeln bei Mäusen stimuliert wurde. Menschliche Herzzellen heilen nur schwer, ein Grund für die Komplikationen, die oft bei Infarktpatienten entstehen. Anders als beispielsweise Haar- oder Blutzellen teilen sich die des Herzens nur etwa eine Woche nach der Geburt eines Menschen nicht mehr. Das erschwert den Heilungsprozess immens, so die Wissenschaftler. Doch sie haben nun Hoffnung, »dass wir eines Tages in der Lage sein werden, geschädigtes Herzgewebe nachwachsen zu lassen«.

Beerdigung
Beerdigungen in der ultraorthodoxen Gemeinschaft sind stets Massenangelegenheiten. Bei der Beisetzung des charedischen Rabbiners Schmuel Halevi Wosner in Bnei Brak kam es zu einer Katastrophe, als mehr als 100.000 Trauergäste sich in die Straßen drängten, um dem religiösen Anführer die letzte Ehre zu erweisen. Zwei Männer wurden bei dem Massenandrang zu Tode getrampelt, 65 weitere verletzt, zwei von ihnen schwer. Die Polizei hat ein Verfahren eingeleitet, das überprüfen soll, ob die Sicherheitsrichtlinien eingehalten worden sind.

Mazzen
Auch in den Krankenhäusern des Landes gab es in der Pessachzeit nichts Gesäuertes. Das gilt selbstverständlich ebenfalls für Patienten aus dem Ausland. Ein siebenjähriges Opfer des Bürgerkrieges in Syrien kam mit schweren Beinverletzungen mit seiner Mutter in ein israelisches Hospital. Mediziner in Damaskus hatten dem Jungen prognostiziert, dass er nie wieder laufen könne – trotz 17 Operationen. Die Ärzte im Ziv Medical Center in Safed jedoch retteten die Beine des Jungen, der mit einer Gehhilfe bereits wieder die ersten Schritte tut. Doch noch etwas anderes bekam dem kleinen Patienten gut: Nachdem ihm Pfleger von der Pessachgeschichte erzählten, probierte er die ersten Mazzen seines Lebens. Und befand: »Die sind eine echte Delikatesse.«

Gewinn
Omri Casspi hat am Wochenende den höchsten Sieg seiner Karriere erlangt. Mit 31 Punkten half er seinem Team, den Sacramento Kings, die Timberwolves aus Minnesota zu schlagen. Das Spiel endete mit 116:111. Casspi ist der erste Israeli in der amerikanischen Basketballliga NBA. Seinem neuen Kollegen Sim Bhullar wünschte er bei der Gelegenheit eine »gute Fahrt und viel Spaß«. Bhullar ist der erste Inder in der NBA. »Alle Menschen in Indien schauen zu dir auf«, so der israelische Sportstar. »Also sei ein gutes Vorbild und genieße es.«

Alternative
Ein 22-jähriger Israeli nimmt es mit den Großen auf. Aziz Kaddan hat eine Applikation für Handys entwickelt, die das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADHS) per Neurofeedback-Therapie angehen will. Er scheut sich dabei sogar nicht, mit seiner Erfindung gegen amerikanische Großunternehmen in Konkurrenz zu treten. Kaddans »Myndlift« will eine Alternative zur medikamentösen Therapie mit Psychostimulanzien bei ADHS bieten. »Wir wollen, dass die Betroffenen ohne die Nebenwirkungen von Ritalin und Co. leben können«, sagte Kaddan auf der BrainTech-Konferenz in Tel Aviv. Der Sohn eines Neurologen sollte nach dem Wunsch seiner Eltern eigentlich Arzt werden, doch gründete er schon mit 17 Jahren gemeinsam mit Freunden sein erstes Hightech-Unternehmen. Kaddan gilt als israelisches Wunderkind der Start-up-Szene.

Konferenz

In Israel wird demnächst eine internationale Konferenz der Vereinten Nationen zum Thema Nukleartests veranstaltet. Mit dabei sein werden auch rund 100 Vertreter arabischer und muslimischer Staaten, darunter aus Jordanien, Ägypten und anderen Ländern. Es sollen sogar einige aus Ländern kommen, zu denen Israel keine diplomatischen Beziehungen unterhält, berichtet die Tageszeitung Maariv. Eine Bedingung für die Ausrichtung der Konferenz war die Zusicherung Jerusalems, dass sämtliche Teilnehmer während ihres Aufenthaltes in Israel besonderen Schutz genießen.

Libanon

Israelische Armee tötet mutmaßlichen Nasrallah-Nachfolger

Haschim Safi al-Din war ein Cousin Nasrallahs und gehörte dem Exekutivrat der Terror-Miliz an

 22.10.2024

Krieg gegen Israel

Hisbollah: Stecken hinter Angriff auf Netanjahus Haus

Die Terrormiliz hat den Drohnenangriff auf das Privathaus des israelischen Ministerpräsidenten am Samstag für sich reklamiert

 22.10.2024

Nahost

Bericht: Israels Bodenoffensive im Libanon könnte bald enden

Ein Abzug der Truppen muss aus Sicht der Armee von einer politischen Vereinbarung flankiert werden

 22.10.2024

Nahost

Blinken trifft Netanjahu

Die USA unternehmen einen neuen Versuch, die Lage zu deeskalieren

 22.10.2024

Israel

»UNIFIL ist ein Versagen ersten Ranges«

Der ehemalige israelische Botschafter in Deutschland, Shimon Stein, rechnet mit der Blauhelm-Mission ab

 22.10.2024

Gaza

Hamas schießt auf Flüchtlinge

Verletzte Bewohner wurden von IDF-Sanitätern behandelt

 22.10.2024

Beirut

Hisbollah-Gold soll unter Krankenhaus gebunkert sein

Der Krankenhaus-Chef bestreitet die Existenz eines Geldverstecks unter der Klinik

 22.10.2024

Israel

Polizei: Spionagering des Iran ausgehoben

Sieben Personen aus Haifa und Umgebung sollen »sensible Informationen« gesammelt haben

 22.10.2024

Jerusalem

Schatztruhe der Worte

Die Nationalbibliothek hat ein neues Zuhause. Neben literarischen Werken gibt es auch Musikaufnahmen, Nachlässe, Landkarten, Plakate und Orientalia zu bestaunen

von Sabine Brandes  21.10.2024