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Vom Aussterben bedroht: Die Berggazelle Foto: dpa

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Seder, Frühling, Reisewarnungen

von Sabine Brandes  23.03.2015 18:13 Uhr

Seder
Wer irgendwo auf dem Globus unterwegs ist, aber nicht auf einen traditionellen Seder-Abend zu Pessach verzichten möchte, kann auf dem »Seder Finder« suchen. Die Organisation Chabad Lubawitsch listet auf ihrer Website etwa 2000 Abende auf, an denen gemeinsam die Haggada gelesen wird und die ersten ungesäuerten Fladen gebrochen werden. Die Sederfeiern samt importierter Mazzen finden sogar in den abgelegensten Winkeln der Erde statt. Darunter in Accra in Ghana, im vietnamesischen Hanoi und in Queensland, Australien. Das größte findet traditionell in Katmandu in Nepal statt. Rund 1500 Teilnehmer, die überwiegende Mehrheit israelische Rucksacktouristen, feiern an diesem Abend gemeinsam das jüdische Freiheitsfest.

Hamas
Eine Terrorzelle der Hamas ist von der israelischen Polizei in Gemeinschaftsarbeit mit dem Geheimdienst und der Armee dingfest gemacht worden. In der arabischen Stadt Qualquilia sind sechs Mitglieder der Hamas festgenommen worden, die in Israel Anschläge durchführen wollten. Es wurden Dutzende Kilogramm Schwefel und Quecksilber für den vermutlichen Bombenbau gefunden. Die Männer sollen in Jordanien rekrutiert und anschließend in Gaza trainiert worden sein, so die Sicherheitskräfte. In Nablus hätten sie dann begonnen, ein Labor für explosive Materialien aufzubauen.

Frühling
Der Frühling hielt in Israel nicht mit Sonnenschein und wärmenden Strahlen Einzug, sondern mit Regen und kühlen Temperaturen. Zum Frühlingsanfang goss es in einigen Gegenden des Landes in Strömen. Der meteorologische Dienst Meteo-Tech erklärte, dass dies wahrscheinlich nicht der letzte Niederschlag des Jahres gewesen ist. Im Zentrum und im Süden sind die durchschnittlichen Jahreswerte für Regen bereits überschritten worden, im Norden jedoch nicht. Die staatliche Wasserbehörde gab an, dass der Pegel des Sees Genezareth im vergangenen Jahr lediglich um 88 Zentimeter gestiegen sei. Im Jahr zuvor waren es 140 Zentimeter gewesen.

Gazellen
Die Berggazelle gibt es nur noch in Israel. Rund 2000 Exemplare dieses anmutigen Geschöpfs leben in freier Wildbahn – doch es werden immer weniger. Eine Studie der tiermedizinischen Abteilung der Hebräischen Universität untersuchte jetzt die genetischen Charakteristiken, um die Besonderheiten dieser Tiere zu verstehen. Das Team von Kahila Bar-Gal untersuchte 111 DNS-Proben, die von den Naturparks zur Verfügung gestellt wurden. »Gazellen haben 11.000 Jahre Menschheitsgeschichte überstanden und werden in nur 30 Jahren leider fast ausgestorben sein«, so Bar-Gal. Die Berggazelle lebte in kühleren Zeiten im gesamten Nahen Osten, auch auf der Sinai-Halbinsel. Im Zuge der Erderwärmung ist sie jedoch in den meisten Gegenden ausgestorben. Die Tiermediziner nehmen an, dass die Art auch im benachbarten Syrien und Jordanien nicht mehr existiert.

Position
Tareq Abu Hamed hat den Posten des stellvertretenden Forschungsleiters im Wissenschaftsministerium erhalten. Damit hält der 42-Jährige die für einen Palästinenser aus Ostjerusalem höchste Regierungsposition in Israel aller Zeiten. Der Chemie-Ingenieur hat in der Türkei studiert und später als Doktorand im Weizman-Institut in Rehowot und in den USA gearbeitet. Vor zwei Jahren trat er eine Stelle im Wissenschaftsministerium als Leiter des Bereichs Ingenieurwesen an. Abu Hamed bringe eine Menge wissenschaftliche Leistungen, so seine Chefin Nurit Yirmija über ihn. »Er wird einen herausragenden Job machen.«

Handel
Noch nie wurden so viele israelische Firmen von Chinesen aufgekauft wie im letzten Jahr. Die Summe der Akquisen erreichte fast vier Milliarden Dollar. Und Wirtschaftsexperten gehen davon aus, dass dies erst der Beginn blühender Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern ist. »Am Anfang waren es nur sporadische Investitionen, die hauptsächlich Hightech-Unternehmen umfassten. Doch jetzt weiten die Chinesen ihre Interessen in alle Marktbereiche aus«, erklärt die Anwaltskanzlei Weinstock, Zeckler und Co., die auf solche Geschäfte spezialisiert ist. Die meisten Investitionen aus dem Reich der Mitte finden via Beteiligungsgesellschaften statt. Schlagzeilen machte etwa die Übernahme des israelischen Lebensmittelherstellers Tnuva im vergangenen Jahr.

Warnung
Israel hat für die kommenden Pessachferien Reisewarnungen herausgegeben. Der nationale Sicherheitsrat erklärte, von Beginn des Festes bis Schawuot bestehe eine erhöhte Gefahr von Terroranschlägen gegen Israelis im Ausland. Von 193 Ländern wurden 27 auf die Liste der unsicheren Gegenden gesetzt. »Die jüngsten Anschläge von radikalen Islamisten im vergangenen Jahr in Belgien, Kanada, Australien, Frankreich und Dänemark lassen die Sorge vor weiteren Attacken auf israelische und jüdische Ziele steigen«, hieß es in der Erklärung des Antiterrorbüros der Regierung. Neben Europa bestehen Warnungen für verschiedene afrikanische Staaten, in denen Reisende oder Geschäftsleute bereits angegriffen worden sind. Ebenfalls sollten Israelis Abstand von Ausflügen in den Sinai nehmen, heißt es weiter.

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