Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Abgenommen: Mor Maman Foto: Flash 90

Präsident
Er setzt sich nimmermüde für die Verständigung ein. Israels Staatspräsident Schimon Peres antwortet jetzt online auf Fragen von Menschen in der arabischen Welt. Und die hatten so viel Interesse, dass das Netz anfangs zusammenbrach. Fragen aus dem Iran, Syrien, Jordanien, Ägypten, Saudi-Arabien und dem Libanon trudelten ins Studio der arabischen Website »Panet« in der israelischen Stadt Tayibe ein. Auf eine Frage nach dem Verhältnis zwischen Israel und dem Iran erklärte der Präsident, er verstehe nicht, warum das Regime immer noch darauf besteht, Israel zerstören zu wollen. »Doch das iranische Volk ist nicht unser Feind, und wir haben es nie bedroht.« Zum Friedensprozess meinte Peres, man habe »schon sehr viel erreicht – jede Seite ist bereit zu einer Zweitstaatenlösung«.

Spion
Es steht nicht gut um Jonathan Pollard. Der jüdisch-amerikanische Spion, der bereits seit 27 Jahren in Haft sitzt, ist krank. Mitte vergangener Woche war er in den USA in ein Krankenhaus eingeliefert worden, nachdem er über extreme Schmerzen geklagt hatte. Er wurde wegen eines Nierenleidens, Problemen mit der Gallenblase und am Darm operiert. Der 59-Jährige, der wegen Spionage für Israel zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, leidet bereits seit Jahren unter verschiedenen Krankheiten. »Pollard sollte nicht im Krankenhaus oder im Gefängnis sein«, so Regierungschef Benjamin Netanjahu. »Es ist Zeit, ihn freizulassen.« Er habe darüber auch mit US-Präsident Barack Obama gesprochen. Im vergangenen Monat hatten Hunderte vor der US-Botschaft in Tel Aviv für Pollards Freilassung demonstriert. Seine Frau Esther hatte mit ihrem Mann am Telefon gesprochen und anschließend der Presse mitgeteilt, er sei »sehr schwach«. Politiker aller Parteien setzen sich seit Jahren für Pollard ein. An Obama gewandt, sagte jetzt Minister Gilad Erdan: »Er darf nicht im Gefängnis sterben.«

Schönheitskönigin

Ihre Mutter hat es ihr vorgemacht. Und jetzt hat es auch Mor Maman aufs oberste Treppchen geschafft. Die junge Frau aus Beer Sheva ist zur neuen israelischen Schönheitskönigin gekürt worden. Doch der Weg war nicht leicht. Bis vor Kurzem hatte die 18-Jährige in keinen Badeanzug gepasst. Erst nachdem sie 30 Kilogramm abgenommen hatte, meldete Mor sich zur Wahl an. »Ich war immer das fette Mädchen, und jetzt bin ich Schönheitskönigin – das ist unglaublich«, freute sie sich. Doch statt nur mit Krönchen im Haar herumzustolzieren, wird die junge Frau bald das Barett aufsetzen. Sie geht zur Luftwaffe. Außerdem kümmert sie sich in der Freizeit um ihre Facebook-Seite, die zum gesunden Abnehmen aufruft.

Freundschaft
Es lebe die israelisch-chinesische Freundschaft! Zumindest auf wirtschaftlichem Gebiet boomt die Zusammenarbeit zwischen dem nah- und dem fernöstlichen Staat. Der chinesische Hersteller »Chery Automobile« und die israelische Investmentgesellschaft »Israel Corporation« bringen gemeinsam die Automarke »Qoros« (griechisch: »Chor«) auf den Markt. Premiere hatte der Wagen, der im österreichischen Steyr-Werk entwickelt wurde, vergangenes Jahr auf dem Genfer Auto-Salon. Jetzt soll »Qoros« den europäischen Markt erobern. In der Slowakei wird derzeit getestet, wie die Marke bei europäischen Kunden ankommt. 2015 soll dann die Markteinführung erfolgen. In den nächsten drei Jahren will Qoros einen Kombi, einen Crossover und einen SUV auf den Markt bringen. Und auch in der Solarbranche tut sich etwas: Die chinesische Firma »Yingli Green Energy« hat einen Großauftrag in Israel an Land gezogen. Yingli wird zwischen Februar und April Fotovoltaik-Module für eine eine Million Quadratmeter große israelische Solaranlage liefern, die als nationales Infrastrukturprojekt von der Regierung geplant ist.

Designer
Die Tel Aviver Modewoche läuft auf Hochtouren. Doch nicht nur lokale Berühmtheiten tummeln sich rund um die Laufstege in der »Gindi TLV Fashion Mall«. Auch Rosita Missoni, die Matriarchin des legendären italienischen Hauses Missoni, war mit ihrer Tochter und ihrer Enkelin zu Besuch. Auch die Chefredakteurin der Vogue Italia, Franca Sozzani, schaute, was sich in der Modewelt Israels tut. Sie war der Meinung, das kleine Land befinde sich in Modekreisen auf dem Vormarsch – vor allem durch Alber Elbaz, den Designer des Modelabels Lanvin. »Der Schlüssel zum Erfolg«, so Sozzani, »ist es, junge Designer zu fördern.«

Nachruf

Trauer um Hollywood-Legende Arthur Cohn

Arthur Cohn war immer auf der Suche nach künstlerischer Perfektion. Der Schweizer Filmproduzent gehörte zu den erfolgreichsten der Welt, wie seine Oscar-Ausbeute zeigt

 12.12.2025

Jerusalem

Netanjahu plant Reise nach Kairo für milliardenschweren Gasdeal

Der Besuch bei Präsident Abdel-Fattah al-Sissi wäre historisch. Aus dem Umfeld des Premierministers kommt aber zunächst ein Dementi

 12.12.2025

Chanukka

Alles leuchtet!

Nach besonders schwierigen Jahren lässt die Stadtverwaltung Tel Aviv in vollem Glanz erstrahlen und beschert ihren Einwohnern Momente des Glücks

von Sabine Brandes  12.12.2025

Vermisst

Letzte Reise

Die am 7. Oktober von der Hamas nach Gaza verschleppte Leiche von Sudthisak Rinthalak wurde an Israel übergeben und nach Thailand überführt

von Sabine Brandes  12.12.2025

Gaza

Neue Aufnahmen: Geiseln feierten vor ihrer Ermordung Chanukka

Carmel Gat, Eden Yerushalmi, Hersh Goldberg-Polin, Ori Danino, Alexander Lobanov und Almog Sarusi begangen sie im Terrortunnel das Lichterfest. Einige Monate später werden sie von palästinensischen Terrroristen ermordet

 12.12.2025

London

Nach 26 Monaten: Amnesty wirft der Hamas Verstöße gegen das Völkerrecht vor

Die Organisation brauchte viel Zeit, um bekannte Tatsachen zu dokumentieren. Bisher hatte sich AI darauf konzentriert, Vorwürfe gegen Israel zu erheben

von Imanuel Marcus  12.12.2025

Nahost

USA verlangen von Israel Räumung der Trümmer in Gaza

Jerusalem wird bereits gedrängt, im Süden der Küstenenklave konkrete Maßnahmen einzuleiten

 12.12.2025

Meinung

Nemo unverbesserlich

Nemo gibt mit Rückgabe der ESC-Siegertrophäe auch Haltung ab. Statt Rückgrat zu zeigen, schwimmt das Schweizer Gesangswunder von 2024 im postkolonialen Strom mit

von Nicole Dreyfus  12.12.2025

Andrea Kiewel

Ein Weltwunder namens Regen

Jedes Jahr im Dezember versetzt der Regen die Menschen in Israel in Panik - dabei ist er so vorhersehbar wie Chanukka

von Andrea Kiewel  11.12.2025 Aktualisiert