Kurzmeldungen

Auf die Schnelle

Wahrscheinlich heißt sie Noa. Foto: Flash 90

Protest
Mehr als 200 Menschen haben am Samstag in Jaffa gegen den sogenannten Prawer-Plan demonstriert. Das Vorhaben, etwa 40.000 Beduinen in der Negevwüste in permanente Behausungen umzusiedeln, stößt vor allem bei den arabischen Einwohnern auf Kritik. Obwohl die Regierung beteuert, 80 Prozent der Nomadenstämme würden den Plan befürworten, schwenkten die Protestierenden Plakate mit Slogans wie: »Was auch immer ihr tut, es wird nicht helfen – Prawer wird nicht passieren«.

Gasdeal
Der Deal ist unterzeichnet. Die Geschäftspartner des Gasfeldes Tamar werden in den nächsten sieben Jahren Gas an den israelischen Tankstellenriesen Delek im Wert von rund 100 Millionen Dollar liefern. Delek will seinen Kunden überall im Land in naher Zukunft das komprimierte Naturgas (CNG) anbieten. Vor rund vier Jahren waren vor der Küste Israels riesige Vorkommen des Bodenschatzes gefunden worden. Allerdings hält Delek ebenfalls Anteile an Tamar. Daher muss das Abkommen noch vom Kartellamt genehmigt werden. Die Förderung der natürlichen Energiequelle hatte im März begonnen. Nach einem Bericht der Haaretz befindet sich Israel derzeit anscheinend in Verhandlungen mit deutschen Anbietern, um Raketenschnellboote zu erwerben, mit denen sie die Gasfelder vor der Küste schützen will. Das Kabinett hatte vor einer Weile die Armee damit beauftragt, sie zu bewachen. Verteidigungsminister Mosche Yaalon und Armeechef Benny Gantz hatten Plänen, vier große Waffenschnellboote zu erwerben, zugestimmt. Die Verhandlungen sind laut Haaretz aber noch »in der Anfangsphase«.

Erste Hilfe
Mehr als 500 im Bürgerkrieg verwundete Syrer sind seit Anfang Februar in israelischen Krankenhäusern behandelt worden, teilt die israelische Armee mit. Der erste Patient sei im Februar dieses Jahres gekommen – und bis heute reißt der Strom nicht ab. Leichter Verletzte werden meist in einem Feldlazarett im Golan versorgt, das speziell für diesen Zweck aufgebaut wurde. Ernstere Fälle werden in der Regel in die Krankenhäuser von Safed oder Naharia gebracht. »Wir wissen nicht, auf welcher Seite die Menschen, die hier ankommen, stehen«, erklärt ein Armeevertreter. »Es interessiert uns auch nicht. Das einzige Kriterium ist die Notlage.«

Namensgebung
Bald werden wohl viele Noas und Noams ihre Kindergärtnerinnen durcheinanderbringen, wenn sie durch die Räume toben. Denn 2012 waren diese beiden die beliebtesten Namen für jüdisch-israelische Babys. Der biblische Mädchenname Noa gelangte damit bereits zum dritten Mal auf Rang eins und verwies Schira (Hebräisch für Gedicht), Tamar, Talia und Maya auf die Plätze. Bei den Jungs löste Noam den Namen Itai ab, der im Jahr davor das Rennen gemacht hatte. Uri und Ori (»mein Licht«), Josef und David folgten.

Gestorben
Nach dem Tod des legendären Sängers Arik Einstein trauern nun auch Theaterfans in Israel. Der populäre Komiker Sefi Rivlin hat in der vergangenen Woche mit 66 Jahren den Kampf gegen den Kehlkopfkrebs verloren. Rivlin war einer der bekanntesten Entertainer des Landes. Premier Benjamin Netanjahu nannte ihn einen »Freund und Wegbegleiter sowie aufrechten, gebildeten und warmherzigen Mann«. Rivlin wurde vor allem mit seinen Shows »Hoppa Hey« und »Habait schel fistuk« bekannt und beliebt. 2002 erhielt er die israelische Auszeichnung »Goldene Maske« für sein Lebenswerk in der Unterhaltungsbranche.

Vermisst
Die israelische Armee nimmt die Suche nach einem vermissten Soldaten wieder auf. Guy Hever war am 17. August 1997 zum letzten Mal in der Nähe seiner Armeebasis auf den Golanhöhen gesehen worden. In einer Erklärung der Personalchefin der Armee, Orna Barbivai, heißt es, die IDF werde »alles tun, um diesen Fall zu lösen«. Hevers Familie sowie Militärangehörige hatten sich mit Vertretern des Roten Kreuzes und der UN in Israel und im Ausland getroffen, um an Informationen über den Soldaten zu gelangen. Doch vergebens. Eine Guerillagruppe namens »Befreiungs- und Widerstandskomitee der Golanhöhen« erklärte im Februar 2007, dass sie Hever gefangen hält. Seine Mutter Rena glaubt, dass ihr Sohn tatsächlich noch am Leben ist und in Syrien festgehalten wird.

Nahost

Israel: Wir stehen kurz vor Abschluss des Einsatzes in Gaza

US-Präsident Donald Trump sagte jüngst, dass es bald im Gaza-Krieg eine Waffenruhe geben könnte. Auch Israels Verteidigungsminister Katz äußert sich nun optimistisch

 30.06.2025

Krieg

»Unser Schmerz macht uns nicht blind für das Leid anderer«: Palästinenser in Gaza zeigen Fotos getöteter israelischer Kinder

Bei Mahnwachen im Gazastreifen fordern Palästinenser mit einer ungewöhnlichen Aktion Frieden für Nahost. Die Gaza-Anwohner fordern auch die Freilassung aller aus Israel entführten Geiseln

 30.06.2025

Nahost

Kreise: Syrien und Israel sprechen über »Sicherheitsvereinbarungen«

Offiziell befinden sich Israel und Syrien im Kriegszustand. Die neue Führung in Damaskus zeigt sich offen, das zu ändern. Aus Kreisen in Syrien heißt es, es gebe direkte Gespräche

 30.06.2025

Westjordanland

Siedlergewalt gegen Soldaten eskaliert

Jüdische Extremisten greifen Armeebasis an und zünden millionenteure Sicherheitsanlage zur Terrorverhinderung an

von Sabine Brandes  30.06.2025

Meinung

»Ha’aretz«: Stimmungsmache gegen Israel

In den vergangenen Jahren hat die israelische Zeitung mehrfach Falschbehauptungen oder verzerrte Darstellungen in Umlauf gebracht hat - mit weitreichenden Folgen

von Jacques Abramowicz  30.06.2025

Jerusalem

Netanjahu: »Zunächst einmal müssen wir die Geiseln befreien«

Eine Äußerung des Premierministers deutet darauf hin, dass es eine Verschiebung der israelischen Prioritäten im Krieg gegen die Hamas gibt. Die Hintergründe

 30.06.2025

Essay

Die nützlichen Idioten der Hamas

Maxim Biller und der Eklat um seinen gelöschten Text bei der »ZEIT«: Ein Gast-Kommentar von »WELT«-Herausgeber Ulf Poschardt

 29.06.2025

Inlandsgeheimdienst Schin Bet

Großes Hamas-Netzwerk in Hebron zerschlagen

Das Netzwerk der islamistischen Terrororganisation habe zeitnah Anschläge in Israel und dem Westjordanland geplant

 29.06.2025

Kommentar

Gelöscht!

»Freunde Israels« wie »Die Zeit« haben die deutsche Vergangenheit nicht bewältigt, sondern überwältigt. Wie auch den Autor Maxim Biller. Indem sie ihn depublizieren

von Samuel Schirmbeck  30.06.2025 Aktualisiert