Konferenz

Auf die Freundschaft

Geehrt: Asher Ben-Natan (M.) mit Tel Avivs Oberbürgermeister Ron Huldai Foto: Choikhet

Die Lobby des Dan-Panorama-Hotels in Tel Aviv wirkt wie ein Berliner Restaurant. Die Menschen unterhalten sich auf Deutsch – unter ihnen bekannte Gesichter wie der deutsche Gesandte in Israel, Peter Prügel, oder der ehemalige bayerische Ministerpräsident Günther Beckstein.

Auch der fünfte israelische Staatspräsident, Yitzhak Navon, Tel Avivs Oberbürgermeister Ron Huldai und andere Prominente haben sich hier neben rund 200 weiteren Gästen eingefunden, um bei einer Konferenz auf das Wohl des heute 91-jährigen Asher Ben-Natan anzustoßen und seine Verdienste für die ersten deutsch-israelischen Beziehungen zu ehren.

Als 20 Jahre nach dem Ende der Schoa die diplomatischen Beziehungen durch Ben-Natan und Rolf Friedemann Pauls aufgenommen wurden, hätte sich weder der erste israelische noch der erste deutsche Botschafter vorstellen können, dass zwischen beiden Völkern jemals solch ein gutes Verhältnis herrschen könnte.

»Deutschland ist ein zuverlässiger Partner, und die Israelis wissen das zu schätzen«, erklärt Grisha Alroi-Arloser, Organisator der Konferenz, der im vergangenen Jahr zum neuen Präsidenten der Israelisch-Deutschen Gesellschaft (IDG) gewählt wurde.

Zigarren Reinhold Robbe, Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, des Pendants zur IDG, sagte in seiner Ansprache: »Asher Ben-Natan teilt eine seiner großen Leidenschaften mit Helmut Schmidt: Beide rauchen gern Zigarren. Darum habe ich für Asher eine Packung Havannas mitgebracht. Auf der Packung steht ›Rauchen gefährdet die Gesundheit‹. Das stimmt nicht. Unser Asher ist 91 und in einem Top-Zustand.«

Die IDG, deren langjähriger Präsident Ben-Natan gewesen ist, nutzt die Gelegenheit, um ihre eigene Wiedergeburt zu feiern. In den letzten Jahren ist die Organisation eher durch Passivität aufgefallen, was sich mit dem neuen Präsidium ändern soll. Eine jährliche Konferenz soll zur Austauschplattform werden. Zudem will man vor allem junge Menschen miteinander ins Gespräch bringen.

Ein Problem, das Alroi-Arloser oft beobachtet, ist, dass sich junge Israelis und Deutsche mit ganz unterschiedlichen Erwartungen gegenüberstehen: »Israelis haben großes Interesse an Berlin, der deutschen Kultur und Sprache. Die Deutschen machen im Gegensatz dazu die israelischen Jugendlichen für die politische Situation in Israel verantwortlich.« Dieser Distanzierung will die IDG entgegensteuern, ganz im Sinne von Ben-Natans Devise »Brücken bauen – aber nicht vergessen«.

Essay

Bezalel Smotrich, die Geiseln in Gaza und der moralische Teufelskreis

Zum Gesellschaftsvertrag in Israel gehört es, dass kein Soldat und kein Opfer von Terror zurückgelassen wird. Niemand! Niemals! Koste es, was es wolle. Was es bedeutet, dies nun in Frage zu stellen

von Daniel Neumann  22.04.2025

Jerusalem

Trumps Botschafter in Israel: Druck an der richtigen Stelle ausüben

Mike Huckabee sagt, humanitäre Hilfe könne wieder nach Gaza geliefert werden, wenn die Geiseln freigelassen würden

 22.04.2025

Nahost-Diplomatie

Gaza: Vermittler streben mehrjährige Waffenruhe an

Laut BBC wollen Ägypten und Katar mit einem neuen Vorschlag Bewegung in die festgefahrene Situation bringen

 22.04.2025

Tel Aviv

Schin Bet-Chef erhebt Vorwürfe gegen Netanjahu

Der Streit zwischen dem Regierungschef und dem Leiter des Schin Bet geht in die nächste Runde

 22.04.2025

Gaza

Hamas ruft weiteren »Tag des Zorns« aus

Der Nationale Sicherheitsrat ruft Israelis im Ausland zur Vorsicht auf

 22.04.2025

Meinung

Wenn deutsche Ex-Diplomaten alle antiisraelischen Register ziehen

Deutschland darf nicht länger schweigen? Eine Erwiderung von Daniel Neumann auf den vielsagenden »FAZ«-Gastbeitrag ehemaliger Botschafter

von Daniel Neumann  21.04.2025

Meinung

Nur scheinbar ausgewogen

Die Berichte der Öffentlich-Rechtlichen über den Nahostkonflikt wie die von Sophie von der Tann sind oft einseitig und befördern ein falsches Bild von Israel

von Sarah Maria Sander  21.04.2025

Hadera

Mann nach Bericht über Haiangriff vor Israels Küste vermisst

Hai-Attacken sind in Israel höchst selten

 21.04.2025

Gaza

Geisel Elkana Bohbot muss Telefonat mit seiner Familie vortäuschen

Ein neues Propagandavideo des israelischen Familienvaters wurde nach 561 Tagen in der Gewalt der Hamas veröffentlicht

von Sabine Brandes  21.04.2025