Israels Militär hat eine der größten Truppenübungen der jüngsten Jahrzehnte begonnen. Das fast einen Monat lange Manöver namens »Feuerwagen« solle die Armee für »intensive Gefechte mit verschiedenen Waffensystem und in verschiedenen Kampfarenen in der Luft, zur See, an Land und im Cyber-Bereich« vorbereiten, teilte das Militär am Dienstag mit. Vor einem Jahr wurde eine ähnliche Übung kurz nach ihrem Beginn wegen des Gaza-Kriegs verschoben.
BEREITSCHAFT Das seit längerem geplante Training solle die Bereitschaft verbessern und prüfen, in wieweit die Armee für intensive und lange Kämpfe bereit sei. Es sollen Soldaten und Reservisten aller Einheiten beteiligt sein, wie ein Armeesprecher erklärte. »Die Bedrohung durch unsere Feinde, allen voran der Iran, aber auch durch Terrororganisationen wie Hamas, Islamischer Dschihad oder einer Terror-Armee wie der Hisbollah, dauert leider an.«
Bei dem Manöver sollen auch die Lehren aus dem vergangenen Gaza-Krieg umgesetzt werden.
Bei dem Training sollten auch die Lehren aus dem vergangenen Gaza-Krieg umgesetzt werden. Während der elftägigen Kämpfe seien rund 4400 Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert worden. »Wir haben gelernt, wie wir die Luftabwehr am besten positionieren«, sagte Sprecher Amnon Shefler. »Außerdem den Umgang mit Salven vieler Raketen, die gleichzeitig abgefeuert werden.« Auch das Raketenabwehrsystem Arrow 3, für das Deutschland sich zuletzt interessiert hatte, solle getestet werden.
SPANNUNGEN Die Übung findet vor dem Hintergrund wachsender Spannungen in der Region statt. Die Lage an Israels Nordgrenze zum Libanon und Syrien gilt als sensibel. Israels Luftwaffe greift regelmäßig Ziele in Syrien an. So soll verhindert werden, dass der Iran seinen Einfluss in dem Bürgerkriegsland ausbaut. Auch der Konflikt mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen verschärfte sich zuletzt wieder.
Bei einer Terrorwelle in Israel sind seit Ende März 17 Menschen getötet worden, außerdem wurde ein israelischer Wachmann im Westjordanland von Palästinensern erschossen. Die großangelegte Übung werde die Bereitschaft des Militärs, vor allem entlang der Sperranlage zum Westjordanland, nicht beeinträchtigen, betonte Shefler. dpa