Meldungen

Angriff, Geiseln, Tourismus

Kommandeur der Luftwaffe: Tomer Bar Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com

Angriff
Nach weiteren Raketenangriffen auf den Großraum Tel Aviv hat Luftwaffenchef Tomer Bar härtere Gegenschläge auf die Huthi-Miliz im Jemen angekündigt. Man habe die Huthi bereits dreimal angegriffen, so Bar. »Wir werden die Häufigkeit der Angriffe und ihre Stärke nach Bedarf weiter erhöhen.« Immer wieder muss die israelische Luftabwehr aus dem Jemen abgefeuerte Raketen abfangen. In zahlreichen Gebieten im Zentrum Israels heulen nachts in Folge die Warnsirenen. Die Menschen müssen in Schutzräume. Nachdem Außenminister Israel Katz gedroht hat, man werde die Huthi-Anführer gezielt töten, behauptete die Miliz, sie habe Spionageringe des Mossad und des US-Auslandsgeheimdienstes CIA aufgedeckt, die Informationen über Huthi-Anführer gesammelt hätten. Die Huthi gehören wie die Terrororganisation Hamas im Gazastreifen und die Hisbollah-Miliz im Libanon zu den Proxys des Iran.

Geiseln
Das Gesundheitsministerium hat einen Bericht verfasst, der die Misshandlungen von Geiseln beschreibt. Die Sammlung detaillierter Aussagen von Überlebenden der Hamas-Gefangenschaft und der behandelnden Ärzte soll den Vereinten Nationen vorgelegt werden. Beschrieben wird der Zustand, in dem freigelassene und befreite Geiseln vorgefunden wurden. Gesundheitsminister Uriel Busso nennt es einen »Weckruf für die internationale Gemeinschaft«. Die Welt müsse die Realität dessen sehen, was die Geiseln erleiden mussten, und was diejenigen, die sich noch in Gefangenschaft befinden, weiterhin erleiden müssen. Enthalten sind Aussagen über sexuellen Missbrauch, darüber, wie entführte Kinder gezwungen wurden, Videos der Massaker vom 7. Oktober anzusehen, wie Geiseln ohne Betäubung operiert und weibliche Geiseln wie Sklaven behandelt wurden. Kinder hätten in Haft zwischen fünf und zehn Kilo verloren, Erwachsene etwa 15 Kilo. Auch die Traumata der Geiseln nach der Befreiung werden beschrieben. Dutzende Erwachsene wie Kinder litten unter körperlichen Schmerzen und Essstörungen.

Tourismus
Das israelische Tourismusministerium hat Dutzende von lokalen Behörden, die Fördermittel für die Entwicklung der öffentlichen Tourismusinfrastruktur beantragt haben, über die Projekte informiert, die in diesem Jahr im ganzen Land gefördert werden sollen. Die 55 Genehmigungen stellen eine Investition von etwa 100 Millionen Euro dar, das Ministerium steuert rund die Hälfte bei. Zu den wichtigsten Projekten gehören unter anderem Kulturzentren, Promenaden, Lasershows, Parks, barrierefreie Zugänge und Radwege. Darunter sind eine ökologische Promenade in dem schwer von den Hamas-Massakern betroffenen Kibbuz Kfar Aza, Lasershows in Eilats touristischem Hafen sowie der Zitadelle der Rittersäle in Akko und das Erlebnis im Kibbuz Ginossar am Kinneret, »auf dem Wasser zu gehen«.

Radrennen
Der Israeli Roy Loewenberg wird Israel 2025 als Teil des Cure-Leukaemia-Teams bei der Tour de France vertreten. Loewenberg, viermaliger israelischer Meister im Straßenradsport, war Mitglied des Nationalteams, nahm im Ausland an Wettkämpfen teil und landete häufig auf den ersten Plätzen. »Radfahren wurde Teil meiner Identität. Als Kind trainierte ich fünfmal pro Woche. Ich schaffte es sogar zweimal auf das Cover des ›Cycling Magazine‹«, erzählt er stolz. Der 46-jährige Vater von zwei Kindern begann mit zwölf Jahren mit dem Radfahren, ein Jahr später bekam er zur Barmizwa ein Rennrad geschenkt. »Es war Liebe auf den ersten Pedaltritt«, sagt er. Nach einem zermürbenden sechsmonatigen Kampf gegen eine Leukämie-Erkrankung will er nun wieder ganz vorn mitfahren.

Hilfe
IsraAID, Israels führende humanitäre NGO, leitet nach einem Erdbeben der Stärke 7,3, das die Insel Vanuatu vor zwei Wochen erschütterte, eine Notfallreaktion ein. Das Erdbeben ereignete sich in der Nähe der Hauptstadt Port Vila und zerstörte Gebäude und Infrastruktur des Inselstaates im Südpazifik, in dem rund 330.000 Menschen leben. IsraAIDs Fokus liegt auf der Unterstützung bei der Bereitstellung von Trinkwasser, Sanitäranlagen und Hygiene sowie der Hilfe für die psychosozialen Bedürfnisse der Betroffenen. Dabei arbeitet die Organisation eng mit den lokalen Gemeinden, Regierungsbehörden und humanitären Partnern zusammen. Weil IsraAID bereits lange Jahre in Vanuatu gearbeitet hat und das Personal vor Ort große Erfahrung mitbringt, kann das Notfallteam besonders effizient arbeiten.

Vermisst

Aus der Klinik in den Kampf

Der Polizist Ran Gvili wurde für tot erklärt

von Sabine Brandes  01.05.2025

Gaza

Keine Ruhephase mit der Hamas

Die islamistische Terrororganisation will angeblich einen fünfjährigen Waffenstillstand. Doch hinter den Kulissen geht es vor allem um viel Geld

von Sabine Brandes  01.05.2025

Fernsehen

»Mord auf dem Inka-Pfad«: War der israelische Ehemann der Täter?

Es ist einer der ungewöhnlichsten Fälle der deutschen Kriminalgeschichte. Die ARD packt das Geschehen nun in einen sehenswerten True-Crime-Vierteiler

von Ute Wessels  30.04.2025

Nahost

Heftige Gefechte in Syrien: Erneut mehrere Tote. Jetzt schaltet sich Israel ein

Eine Tonaufnahme löst in Syrien erneut eine Welle der Gewalt aus. Mehrere Menschen werden getötet

von Amira Rajab, Nehal ElSherif  30.04.2025

Essay

Warum ich stolz auf Israel bin

Das Land ist trotz der Massaker vom 7. Oktober 2023 nicht zusammengebrochen, sondern widerstandsfähig und hoffnungsvoll geblieben. Eine Liebeserklärung

von Alon David  30.04.2025 Aktualisiert

Israel

Feuerwehr kämpft weiter gegen massive Brände

Es wird an rund 20 verschiedenen Stellen Brandstiftung vermutet. Präsident Herzog spricht auch von Zusammenhang mit Klimakrise

von Sabine Brandes  01.05.2025 Aktualisiert

Jom Haatzmaut

»Ich habe keine Unabhängigkeit, weil sie immer noch dort sind«

Der aus dem Gazastreifen befreite Yarden Bibas bittet die Israelis, sich einer Solidaritätsaktion für die noch verbleibenden Geiseln anzuschließen

von Sabine Brandes  30.04.2025

Bern

Schweizer Juden reagieren auf Verbot der Terrororganisation Hamas

Deutschland hat die Terrororganisation schon kurz nach dem Angriff vom 7. Oktober 2023 verboten. Die Schweiz zieht jetzt erst nach

 30.04.2025

Nationaler Notstand

Jom-Haazmaut-Feiern wegen Feuer abgesagt

Im Umkreis von Jerusalem sind die schweren Waldbrände nicht unter Kontrolle zu bekommen. Mehrere Wohnorte wurden geräumt

 01.05.2025 Aktualisiert