Der israelische Kunsthistoriker und Kurator Amnon Barzel ist am vergangenen Wochenende im Alter von 90 Jahren verstorben. Von 1994 bis 1997 leitete er die Abteilung Jüdisches Museum im damaligen Berlin Museum. In dieser Zeit setzte er sich mit Nachdruck dafür ein, den von Daniel Libeskind entworfenen Neubau als unabhängiges Jüdisches Museum zu etablieren – als Ort, an dem jüdische Geschichte und Perspektiven eigenständig erzählt werden sollten. Seine Arbeit trug maßgeblich zur öffentlichen Debatte über die Identität und Ausrichtung des Hauses bei.
Zuvor war Barzel unter anderem Gründungsdirektor des Centro per l’arte contemporanea Luigi Pecci im italienischen Prato und kuratierte mehrmals den israelischen Pavillon bei der Biennale in Venedig. Er lehrte in Israel, schrieb für die Zeitung Ha’aretz und engagierte sich in zahlreichen internationalen Kunstprojekten.
Das Jüdische Museum Berlin würdigte Barzel als »leidenschaftlichen, international vernetzten Museumsleiter, dessen Ideen und Engagement die Entwicklung unseres Hauses geprägt haben«. ja