Großbritannien

Aktivisten attackieren israelische Rüstungswerke

Im Oktober 2020 bewarfen Aktivisten die Elbit-Büros in London bereits mit roten Farbbeuteln. Foto: imago images/VXPictures.com

In Großbritannien haben Anfang der Woche erneut propalästinensische Aktivisten vor einem Werk des israelischen Waffenherstellers Elbit in Oldham bei Manchester protestiert.

Einige der Aktivisten ketteten sich an die Tore der Fabrik an, weitere kletterten auf einen Mauervorsprung und entrollten ein Banner. Fenster auf dem Firmengelände wurden mit roter Farbe und den Worten »Shut Elbit Down« besprüht. Sie seien gegen »eine Wirtschaft, die auf Zerstörung, Besatzung und Krieg« beruhe, sollen einige der israelfeindlichen Aktivisten während der Aktion gerufen haben. Auf Twitter forderten sie: »Werft Israel aus Oldham raus.«

Die in israelischem Besitz befindliche Fabrik stellt Waffenteile und Überwachungsgeräte her. Vor einigen Wochen gab das britische Verteidigungsministerium grünes Licht an Elbit für die Herstellung eines neuen Überwachungssystems, das es Soldaten erleichtern soll, feindliche Kämpfer innerhalb von Sekunden zu lokalisieren. Das Volumen für den Auftrag beträgt 102 Millionen Pfund, umgerechnet rund 115 Millionen Euro.

Der zuständige Minister Jeremy Quin sagte nach der Vertragsunterzeichnung, Elbit liefere damit »nicht nur die allerneueste Technologie für unsere Soldaten an der Front, sondern investiert auch in die britische Verteidigungsindustrie und erhält mehr als 500 Arbeitsplätze in Großbritannien.« Elbit ist das größte private Unternehmen in Israel für die Herstellung von Kriegswaffen. Es liefert bereits seit einiger Zeit Drohnen an die britische Armee.

»JUDENHASS« In den letzten Monaten war es schon mehr als ein Dutzend Mal zu Protesten propalästinensischer und israelfeindlicher Aktivisten gegen Elbit-Werke in England gekommen. Vor zwei Wochen wurden nach einer Aktion für die Schließung der Fabrik der Tochterfirma UAV Engines in der Grafschaft Staffordshire, nördlich von Birmingham, drei Menschen von der Polizei verhaftet. Sie hatten sich an das Werkstor angekettet und das Fabrikgebäude mit roter Farbe angemalt.

Die Organisation Sussex Friends of Israel kritisierte die Aktionen von gegen Elbit bereits im vergangenen November. Auf Twitter wies sie darauf hin, dass es weltweit 34 Waffenhersteller gebe, die zum Teil deutlich größer als Elbit seien. Kein einziger werde aber auf ähnliche Weise von den Aktivisten behelligt. »Kein Zweifel, hier geht es einfach nur um Judenhass und ganz sicher nicht um etwas, das mit ‚den Palästinensern‘ zu tun hat,« schrieb die Organisation auf Twitter. mth

Diplomatie

Israel berät sich mit Griechenland und Zypern

Israel, Griechenland und Zypern wollen noch enger kooperieren – von Verteidigung bis Energie. Grund dafür ist auch die israelfeindliche Haltung der Türkei

 22.12.2025

Jerusalem

Israel will Armeesender schließen - Protest der Opposition

Ist die angestrebte Schließung nur der Anfang? Vor der Wahl im kommenden Jahr sieht der Oppositionschef die Meinungsfreiheit in Gefahr

 22.12.2025

7. Oktober

Netanjahu soll Untersuchungskommission auswählen

Scharfe Kritik am neuen Gesetzesvorschlag zu den israelischen Versäumnissen vor dem verheerenden Hamas-Massaker

von Sabine Brandes  22.12.2025

Internet

Völkermord-Vorwurf in Wikipedia-Eintrag zu Israel als Fakt dargestellt

In der Enzyklopädie heißt es ausdrücklich, Israel begehe einen Genozid an den Palästinensern. Die deutsche Version ist ebenfalls parteiisch

 22.12.2025

Gedenken

Die letzte Kerze für die letzte Geisel

»Wo ist unser Rani«, rufen die Angehörigen von Ran Gvili verzweifelt und fordern die Rückführung seiner Leiche

von Sabine Brandes  22.12.2025

Medienbericht

Israel soll die USA vor erneuten Angriffen des Iran gewarnt haben

Die Wahrscheinlichkeit dafür soll unter 50 Prozent liegen. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will derweil Präsident Donald Trump militärische Handlungsoptionen präsentieren

 22.12.2025

Tel Aviv

Lindsey Graham fordert Erhöhung des Drucks auf die Hamas

Der Senator sagt, die Regierungen in Washington und Jerusalem müssten der palästinensischen Terrororganisation ein Ultimatum setzen und damit drohen, »Israel auf sie loszulassen«, falls es keine Bewegung gebe

 22.12.2025

Tel Aviv

6. Oktober 2023: Armee ignorierte Geheimdienst-Infos über bevorstehenden Terrorangriff

Am Vorabend des Hamas-Massakers vom 7. Oktober haben die IDF laut KAN einen Warnhinweis erhalten, diesen jedoch nicht als akute Bedrohung eingestuft

 22.12.2025

Gaza

Das Problem mit der Entwaffnung

Die Hamas weigert sich strikt, die Waffen niederzulegen. Was Zustimmung in der palästinensischen Bevölkerung findet und den Friedensplan stocken lässt

 21.12.2025 Aktualisiert