Vor einem geplanten Protestmarsch in Richtung des Grenzübergangs Rafah zum Gazastreifen hat Ägypten die Aktivisten aufgefordert, offizielle Genehmigungen einzuholen. Es müssten entsprechende Anträge über ägyptische Botschaften im Ausland, über ausländische Vertretungen in Kairo oder über Organisationen direkt beim ägyptischen Außenministerium gestellt werden, teilte das Ministerium in Kairo mit.
Seit Beginn des Gaza-Kriegs gelten demnach festgelegte Verfahren für den Zugang zur Grenzregion. In der Mitteilung hieß es weiter: »Ägypten begrüßt die regionale und internationale Solidarität – sowohl auf offizieller als auch auf zivilgesellschaftlicher Ebene – mit den legitimen Rechten des palästinensischen Volkes und die Ablehnung von Belagerung, Aushungerung und den offensichtlichen und systematischen Verletzungen durch Israel im Gazastreifen.«
Dabei werden lediglich die noch lebenden Geiseln der Hamas ausgehungert, wie auch aus Berichten früherer Geiseln hervorgeht. Israel hat seit Beginn des Krieges für die Einfuhr von mehr als 1,8 Millionen Tonnen an Hilfsgütern für die Bewohner Gazas gesorgt, während es gegen den palästinensischen Terror kämpfte.
Gefährdung der Sicherheit
Unterdessen wurden ägyptischen Sicherheitskreisen zufolge mehr als 100 sogenannte »propalästinensische« Aktivisten bei ihrer Ankunft in Ägypten von den Behörden festgenommen. Unter ihnen seien 52 Franzosen, 67 Algerier, 13 Marokkaner und 8 Libyer.
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz forderte Ägypten dazu auf, die Aktivisten daran zu hindern, dass sie die Grenze zum Gazastreifen erreichen und in das Palästinensergebiet vordringen. Dies würde die Sicherheit der israelischen Truppen im Gazastreifen gefährden, was man nicht zulassen werde, teilte Katz in einer Erklärung mit. Die Gaza-Seite des Grenzübergangs Rafah kontrolliert derzeit die israelische Armee.
Mehrere hundert dieser israelfeindlichen Aktivisten sind seit Montag aus Tunesien über Libyen in Richtung Ägypten unterwegs. Nach eigenen Angaben wollen sie am Grenzübergang Rafah auf die Not im Gazastreifen aufmerksam machen und gegen Israels Angriffe protestieren. Weder der Terror der Hamas noch die Weigerung der Terroristen, die Geiseln freizulassen, wurde erwähnt. dpa/ja