Nachruf

Abraham Lempel ist tot

Der israelische Informatiker Abraham Lempel (1936–2023) Foto: Courtesy Technion

Der israelische Informatiker Abraham Lempel ist tot. Er starb am Sonntag, nur wenige Tage vor seinem 87. Geburtstag. Lempel hatte einen entscheidenden Anteil an der Erfindung der Technologie, die die Erstellung sogenannter MP3-Dateien möglich machte.

Wer heutzutage Frédéric Chopin, Carlos Santana oder Charlie Parker hören will, und dies auch noch unterwegs, greift in der Regel auf komprimierte Audiodateien zurück, die eine ordentliche Klangqualität liefern, aber so klein sind, dass Tausende davon im Speicher eines handelsüblichen Smartphones gespeichert werden können.

Algorithmus Die Datenkompressions-Algorithmen LZ77 und LZ78, die Abraham Lempel mit seinem Kollegen Jacob Ziv in den späten 70er-Jahren erfand, trugen entscheidend zur Entwicklung dieser Technologie bei. Neben MP3-Dateien basieren auch GIF- und PDF-Dateien auf dieser Technologie, deren Ursprung als Lempel-Ziv-Algorithmus bekannt ist. Auch das digitale Fernsehen würde es ohne Lempel in dieser Form nicht geben. Insgesamt sieben Kompressionsalgorithmen gehen auf ihn zurück.

Geboren wurde Abraham Lempel 1936 in Lemberg, das damals zu Polen gehörte. Er machte Alija und studierte ab 1959 Elektro- und Computertechnik am Technion in Haifa. Er machte dort 1963 seinen Bachelor und 1965 seinen Master, bevor er 1967 promovierte. Jahrzehntelang blieb er dem Technion treu, von einer zweijährigen Tätigkeit an der University of Southern California und dem Sperry Rand Research Center in Massachusetts abgesehen.

Technion-Präsident Uri Sivan erklärte, Lempel sei »eine Inspiration für uns alle« gewesen. Er gelte als einer der größten Forscher, die in den 100 Jahren seines Bestehens im Technion gearbeitet hätten. »Möge sein Andenken ein Segen sein.« ja

Nachrichten

Väter, Gaza, Abriss

Kurzmeldungen aus Israel

von Imanuel Marcus, Sophie Albers Ben Chamo  17.12.2025

Tel Aviv

Sorge vor weiteren Anschlägen auf jüdische Ziele weltweit

Laut »Chadschot 13« warnt der Mossad vor »vor einem beispiellosen Anstieg von Zusammenschlüssen zur Durchführung von Terroranschlägen gegen Juden und Israelis im Ausland durch Iraner und Palästinenser«

 16.12.2025

Tel Aviv

Nach Anschlag von Bondi Beach: IDF verschärfen Sicherheitsregeln für Soldaten im Ausland

Unter anderem rät die Einsatzführung der Streitkräfte Soldaten davon ab, ihre Zugehörigkeit zur Armee offenzulegen

 16.12.2025

Diplomatie

US-Gesandter Barrack führt Gespräche in Jerusalem

Vor dem Fristende zur Entwaffnung der Hisbollah besucht der US-Gesandte Barrack die israelische Hauptstadt

 15.12.2025

Sydney

Australiens Premierminister widerspricht Netanjahu

Nach dem Anschlag in Sydney betont Premierminister Albanese: Die Anerkennung Palästinas durch Australien steht nicht im Zusammenhang mit der Tat

 15.12.2025

Jerusalem

Israels Regierungschef wirft Australien Tatenlosigkeit vor

Nach einem Anschlag in Sydney fordert Netanjahu von Australien entschlosseneres Handeln gegen Judenhass. Er macht der Regierung einen schweren Vorwurf

 14.12.2025

Australien

15 Tote bei antisemitischem Massaker in Sydney

Zwei Attentäter schießen auf Juden, die sich am Bondi Beach in Sydney zu einer Chanukka-Feier versammelt hatten

von Michael Thaidigsmann  15.12.2025 Aktualisiert

Jerusalem

Israels Außenminister kritisiert Australien nach Schüssen

Israels Außenminister Sa’ar sieht nach tödlichen Schüssen beim Chanukka-Fest in Sydney die australische Regierung mit in der Verantwortung – und fordert Konsequenzen

 14.12.2025

Terror

Herzog: »Grausamer Angriff auf Juden« in Sydney

Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog äußerte sich zu dem Angriff auf eine Chanukka-Feier in Australien mit vielen Toten und Verletzten

 14.12.2025