Vor der nordisraelischen Küste sind 44 Tonnen antike Marmorartefakte gefunden worden. Es handelt sich um die Fracht eines schiffbrüchigen Handelsschiffs, wie die israelische Antikenbehörde am Montag mitteilte, darunter 1800 Jahre alte Architekturelemente aus der Römerzeit. Es ist demnach der erste derartige Fund im östlichen Mittelmeerraum.
Die Ladung, die laut Mitteilung rund 200 Meter vor der Küste des Ortes Bet Jannai nördlich von Netanja gefunden wurde, besteht demnach unter anderem aus bis zu sechs Meter langen Marmorsäulen und teilweise verzierten Kapitellen. Die Forscher gehen davon aus, dass die Stücke zur Ausgestaltung eines öffentlichen Gebäudes wie einem Tempel oder einem Theater gedacht waren.
Bedeutung Von wissenschaftlicher Bedeutung sei insbesondere die Tatsache, dass die gefundenen Stücke unbearbeitet oder teilweise verziert seien. Der Fund trage damit zur Klärung der Frage bei, ob Architekturelemente in der Römerzeit bearbeitet, teilweise bearbeitet oder unbearbeitet aus dem Herkunftsland an ihren Bestimmungsort transportiert wurden.
Entdeckt wurde die antike Fracht von einem israelischen Schwimmer. Die Existenz des gesunkenen Schiffes war demnach bekannt, der genaue Ort des Wracks jedoch nicht. Die Unterwasserarchäologen der Behörde gehen davon aus, dass das Wrack lange Zeit mit Sand bedeckt war und bei den jüngsten Stürmen freigelegt wurde.
Lage und Winkel der Ladung ließen darauf schließen, dass das Schiff Schiffbruch erlitten hatte, nachdem es in den flachen Gewässern in einen Sturm geraten war. Berechnungen ergaben demnach, dass es sich um ein Schiff mit einer Ladekapazität von mindestens 200 Tonnen gehandelt haben müsse.
Die Ladung stammt laut Behörde wahrscheinlich aus der Ägäis, dem Schwarzen Meer, der Türkei oder Griechenland und war vermutlich für einen der Häfen an der südlichen Levanteküste wie etwa Aschkelon, Gaza oder möglicherweise Alexandria bestimmt. kna