Israel unter Beschuss

14 Raketen in einer Nacht

Ausgebrannte Fabrik in Sderot, die am Samstagabend von einer Rakete aus dem Gazastreifen getroffen wurde. Foto: dpa

Die Situation im Süden Israels droht zu eskalieren. In der Nacht zum Montag und am Montagmorgen schlugen mindestens 14 Raketen aus dem Gazastreifen ein. Die Bewohner der Eshkol-Region traf es am härtesten. Sie verbrachten eine unruhige Nacht, weil die Mehrzahl der Raketen dort einschlug. Es seien mindestens acht gewesen, teilte Armeesprecher Peter Lerner mit. Sie trafen offenes Gelände, verletzt wurde niemand.

Haim Yellin, Vorsitzender des Regionalrates in Eshkol, warnte davor, dass der Abschreckungseffekt vom November 2012 längst vergangen sei. Damals hatte die israelische Armee bei der »Operation Wolkensäule« zahlreiche Angriffe gegen die im Gazastreifen regierende radikal-islamische Hamas geflogen.

»Israel hat zwei Arme: einen politischen und einen militärischen. Beide müssen klug eingesetzt werden, um Ruhe in die Region zurückzubringen.« Trotz der drohenden Gefahr bleiben die Schulen heute am letzten Schultag geöffnet, sagte Yellin.

Schock In der Negev-Region mussten zwei Menschen ins Krankenhaus gebracht werden. Sie erlitten einen Schock, nachdem ein Geschoss in der Nähe von zwei Häusern eingeschlagen war. Dabei kam es zu einem geringen Sachschaden, teilte die Polizei mit. Die Bewohner sagten, sie hätten eine laute Explosion gehört, dann seien eine Tür und Fensterscheiben zu Bruch gegangen. Auch auf einem Feld richtete eine Rakete Schaden an.

Die israelische Armee hat auf die Angriffe mit Dutzenden von Einsätzen reagiert. Dabei wurde ein Mitglied der militanten Kassam-Brigaden, der Miliz der Hamas, getötet. Inzwischen deuten alle Zeichen darauf hin, dass Israel den Militäreinsatz ausweitet. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte am Sonntag im Kabinett angekündigt, dass die Operation »so lange dauern werde, wie es notwendig ist«. Im Zusammenhang damit werden bewaffnete Truppen auf eine eventuelle Verlegung in den Süden vorbereitet, hieß es am Sonntag.

Intifada Die Stimmung in der Region ist spannungsgeladen wie lange nicht mehr. So ist die Suche nach den drei entführten Jugendlichen noch immer erfolglos, und viele befürchten, dass das Vorgehen der Regierung eine dritte Intifada im Westjordanland auslösen könnte.

Sderot

Zweitägiges iranisches Filmfestival beginnt in Israel

Trotz politischer Spannungen will das Event einen Dialog zwischen Israelis und Iranern anstoßen

von Sara Lemel  24.11.2025

Jerusalem

Israel billigt Einwanderung Tausender Inder mit jüdischen Wurzeln

Die Regierung verspricht sich davon eine Stärkung des Nordens – auch nach den Folgen des jüngsten Kriegs

 24.11.2025

Gaza/Jerusalem

Hamas spähte Social-Media-Profile von IDF-Soldaten aus

Zu den Zielen der Terroristen gehörte es, Armeeanlagen zu kartieren, Schwachstellen zu identifizieren und den Umgang mit israelischen Kampfpanzern zu erlernen

 24.11.2025

Militär

»Die IDF haben ihren Kernauftrag am 7. Oktober nicht erfüllt«

Generalstabschef Eyal Zamir sagte, die israelische Armee sei einer tiefgehenden Untersuchung all dessen verpflichtet, »was an diesem schrecklichen Tag geschehen ist«

 24.11.2025

Beirut

Israel tötet Hisbollah-Anführer

Haitham Ali Tabatabai, der Generalstabschef der Terrororganisation, war Ziel eines israelischen Luftangriffs

 24.11.2025

Nahost

Es brodelt zwischen Israel und dem Libanon

Israelische Armee beschießt nach Bruch des Waffenstillstands durch die Hisbollah Terrorstellungen im Südlibanon und in Beirut

von Sabine Brandes  23.11.2025

Tel Aviv

»Bringt die letzten Drei zurück!«

Demonstranten fordern die Rückgabe der Geiseln aus Gaza – und eine unabhängige Untersuchungskommission

von Sabine Brandes  23.11.2025

Hamas

»Damit die Welt versteht, was wirklich geschehen ist«

Im vollständigen Interview spricht die Ex-Geisel Guy Gilboa-Dalal detailliert über den sexuellen Missbrauch in Gaza

von Sabine Brandes  23.11.2025

Tel Aviv

Rückkehr der Künstler

Seit der Waffenruhe öffnen neue Galerien und Werkstätten in Jaffa. Spaziergang durch einen Stadtteil, der wieder zu sich selbst findet

von Luisa Müller  23.11.2025