»Diesmal wird alles anders.« Das zumindest hofft Alexander Brenner, Alterspräsident der neuen Repräsentantenversammlung (RV). Bei den Wahlsiegern des Bündnisses Atid (Zukunft) handele es sich um eine gute Mannschaft, meint er. Andererseits: Zu Beginn seien alle neu gewählten Repräsentanten immer euphorisch und begeistert dabei, doch nach einiger Zeit käme es dann zu Unstimmigkeiten, die immer größer werden, hat Brenner beobachtet. Der ehemalige Gemeindevorsitzende war bereits mehrere Legislaturperioden in der RV vertreten und hat viele Erfahrungen gesammelt.
Auch Gideon Joffe, bisheriger Gemeindechef, hat seine Nachfolgerin und ihr Team mit Vorschusslorbeeren bedacht. Mit deren 13 Mitgliedern ließe sich gut arbeiten, glaubt Joffe.
Nach dem Erfolg bei der Gemeindewahl am 25. November hatten die Atid-Kan-
didaten angekündigt, Lala Süsskind zur Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu machen. Im Vorfeld der konstituierenden Sitzung der neuen RV in dieser Woche hieß es nun, dass sie zusätzlich das Dezernat für Jugend und Soziales übernehmen wolle. Ebenfalls in den Vorstand sollten Jochen Palenker (Finanzen), Mark Jaffe (Personal und Verwaltung), Mirjam Marcus (Bildung und Wissenschaft) und Benno Bleiberg (Kultus) gewählt werden. Für den Vorsitz des Gemeindeparlaments hätten die Repräsentanten Michael Joachim favorisiert.
Die ehemaligen Dezernenten werden sich in den nächsten Tagen mit ihren Nachfolgern treffen, um eine Amtsübergabe vorzunehmen, vermutet der Geschäftsführer der Gemeinde, André Lossin. Lala Süsskind hatte erst einmal einen Kassensturz angekündigt. »Wir müssen uns so-
fort einen genauen Überblick über die fi-
nanzielle Situation der Gemeinde verschaffen.« Zu den wichtigsten Themen in den nächsten Monaten werde die Konsolidierung des Haushalts gehören und die Regelung der Versorgungsordnung für ehemalige Gemeindeangestellte, meint Lossin. Be-
reits am kommenden Mittwoch kann es an die Arbeit gehen. Dann kommen die neuen Repräsentanten zur ersten Arbeitssitzung zusammen. Christine Schmitt
Lala Süssind